So geht es ganz sicher nicht
Endlich ist der Sommer da, sagen die Menschen. Kein Gespräch auf der Straße und keine Nachrichten im Fernsehen, wo nicht vor dem Wetterbericht öffentlich gewünscht wird, dass das hochsommerliche
Wetter doch hoffentlich weiterhin anhalten möge. Wenn wir uns doch in irgend einem anderen wichtigen Thema so einig wären wie hier!
Würde diese Einigkeit jedoch an der Börse geschehen, dann fände die freie Marktwirtschaft hier ein Ende. Denn während die Wünsche der Menschen hinsichtlich des Wetters keinen Einfluss auf das Wetter selbst haben (es sei denn, ihre Ausdünstungen nehmen bei gutem Wetter ab, so dass sie auch hier ihren Beitrag liefern, den wolkenlosen Himmel zu erhalten), wird die Börse ausschließlich von den Wünschen und Erwartungen der Menschen gemacht.
Brauchen wir im normalen Leben also nicht unbedingt die paar verstreuten Dichter und Melancholiker, die sich schlechtes Wetter und Regen herbei sehnen, so sind derartige Skeptiker, Pessimisten und Untergangsbeschwörer für die Börse sogar das Lebenselexier. Denn anderweitig würde niemand den Schönwettermenschen die Aktien verkaufen und auch niemand durch Leerverkäufe und Absicherungen den Treibstoff für die Aufwärtsbewegungen bereitstellen.
Wir sollten also den Bären nicht gram sein. Wir brauchen die Bären wie die Blumen das Wasser im Hochsommer. Wir sollten sie daher mit Inbrunst hegen und pflegen. Schließlich müssen wir in einer Marktwirtschaft ständig mit dem Paradox leben, dass es nur dann aufwärts gehen kann, wenn es eine genügend große Anzahl von Menschen gibt, die ihr ganzes Geld darauf wetten, dass das Erreichen dieses Ziels nicht gelingen wird.
berndniquet@t-online.de
Aufgrund des Brian Wilson Konzerts in Bonn fällt am Mittwoch meine Kolumne an dieser Stelle aus.
Würde diese Einigkeit jedoch an der Börse geschehen, dann fände die freie Marktwirtschaft hier ein Ende. Denn während die Wünsche der Menschen hinsichtlich des Wetters keinen Einfluss auf das Wetter selbst haben (es sei denn, ihre Ausdünstungen nehmen bei gutem Wetter ab, so dass sie auch hier ihren Beitrag liefern, den wolkenlosen Himmel zu erhalten), wird die Börse ausschließlich von den Wünschen und Erwartungen der Menschen gemacht.
Brauchen wir im normalen Leben also nicht unbedingt die paar verstreuten Dichter und Melancholiker, die sich schlechtes Wetter und Regen herbei sehnen, so sind derartige Skeptiker, Pessimisten und Untergangsbeschwörer für die Börse sogar das Lebenselexier. Denn anderweitig würde niemand den Schönwettermenschen die Aktien verkaufen und auch niemand durch Leerverkäufe und Absicherungen den Treibstoff für die Aufwärtsbewegungen bereitstellen.
Wir sollten also den Bären nicht gram sein. Wir brauchen die Bären wie die Blumen das Wasser im Hochsommer. Wir sollten sie daher mit Inbrunst hegen und pflegen. Schließlich müssen wir in einer Marktwirtschaft ständig mit dem Paradox leben, dass es nur dann aufwärts gehen kann, wenn es eine genügend große Anzahl von Menschen gibt, die ihr ganzes Geld darauf wetten, dass das Erreichen dieses Ziels nicht gelingen wird.
berndniquet@t-online.de
Aufgrund des Brian Wilson Konzerts in Bonn fällt am Mittwoch meine Kolumne an dieser Stelle aus.