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    Leadership  473  0 Kommentare Führung und Unternehmen: Was von Corona bleibt

    Anders als in den vorhergegangenen Rezessionen und ökonomischen Schocks der letzten siebzig Jahre gehen die Verwerfungen nicht von den Finanzmärkten oder einzelnen Branchen aus, sondern von einem Virus. 

    Für Unternehmen bedeutet dies aufgrund globaler Lieferketten einerseits und medizinischer Sorgfaltspflicht zur Verhinderung der Ausbreitung der Seuche, bislang kaum gekannte Herausforderungen für die Organisation.

    Trotz erster Lockerungen wird es in Zukunft um das Agieren mit oder in der Pandemie gehen, die die Weltwirtschaft wahrscheinlich noch Jahre im Griff behalten wird.

    Auch wenn es abgedroschen klingen mag, dass jede Krise auch eine Chance beinhaltet, so ist ein halbes Jahr nach dem Beginn des Lockdowns im März 2020 zu erkennen, dass einige Unternehmen besser durch die COVID-19 Krise gekommen sind, als andere. Dies hängt unter anderem mit deren Leadership-Kompetenz zusammen.

    Wir sprachen mit Alfred Tolle von The Preston Associates, der seit neuestem an Bord des weltweit agierenden Executive Coaching Unternehmens ist. Zuvor verantwortete der Manager das Skandinavien und Benelux Geschäft von Google, war CEO von Lycos InC, Vice President von Bertelsmann online in Südostasien und Vorstandsmitglied eines der größten Internet- und Medienunternehmen Koreas in Seoul.

    Herr Tolle, warum sind einige Unternehmen besser durch die Krise gekommen als andere?

    Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Unternehmen, die sinnorientiert Handeln (einen starken Purpose haben), besser durch die Krise gekommen sind, als andere, die erst am Anfang dieser Überlegungen stehen. 

    Der Unternehmenspurpose gibt die Richtung vor und definiert, welchen Beitrag eine Organisation leistet um die Lebensqualität beziehungsweise den geschäftlichen Erfolg seiner Kunden zu fördern.

    Unternehmen, die die Fragen nach den Auswirkungen ihrer Arbeit auf Gesellschaft und Umwelt geklärt haben und wissen, welchen Beitrag die Organisation zu einer lebenswerten Zukunft beisteuert und denen es darüber hinaus gelungen ist einen Identifikationsort für Kunden und Mitarbeiter zu schaffen, sind unserer Erfahrung nach besser durch die Krise gekommen, als diejenigen, die noch vor diesen Hausaufgaben stehen.

    Was bedeutet dies für das Leadership?

    Eine wichtige Rolle kommt dem sogenannten Mindset – Shift zu. Wir haben in unserer täglichen Arbeit die Erfahrung gemacht, dass vor allem zu Beginn der Pandemie die meisten Organisationen sehr traditionell mit kurzfristigen Maßnahmen wie Kurzarbeit reagierten. Diese Verhaltensweisen haben nicht nur die Betroffenen verunsichert, sondern auch die verbliebenen Mitarbeiter. Jetzt führen sie dazu, dass diese Unternehmen nicht in der Lage sind, die neue Chancen und Möglichkeiten des Aufschwungs mitzunehmen. 

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    Frank Tetzel
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    Frank Tetzel, Jahrgang 1963, ist gelernter Journalist, und hat für eine Reihe von großen Tageszeitungen geschrieben. Inzwischen ist er Chefredakteur und Herausgeber von FAIReconomics, einem Magazin für nachhaltige Wirtschaft. Darüber hinaus berät er Verbände und Institutionen im vorpolitischen Raum in Fragen nachhaltiger Entwicklung und Ökonomie. Zu den Schwerpunktthemen gehören Politik, Wirtschaft, Nachhaltigkeit (insbesondere Immobilien, Mobiltät, nachhaltige Anlageprodukte und Investments).
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    Verfasst von Frank Tetzel
    Leadership Führung und Unternehmen: Was von Corona bleibt Seit März befindet sich Deutschland im permanenten Krisenmodus, bedingt durch die COVID-19 Pandemie und die daraus größte wirtschaftliche (Welt)wirtschaftskrise seit Ende 1945.

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