Eine aktuelle Auswertung von Credit Suisse auf Basis von Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) zeigt, wie sich die Verschuldung der Staaten im Verhältnis zum BIP entwickelt hat. Besonders Italien und die USA haben durch die Pandemie hohe neue Schulden aufgenommen. In Deutschland hält sich die Staatsverschuldung durch Corona dagegen noch in Grenzen, wie die nachfolgende Statista-Grafik zeigt. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die Bürger und Steuerzahler Deutschlands – über die EU- und Euro-Systeme – längst für Italien und Spanien bürgen und mithaften!
Risiko-Barometer: 6 globale Gefahren! - Seite 2
Achtung Systemdefekt: Stabilitätsfaktoren außer Kraft!
Mit der Verabschiedung des EU-Maßnahmenpaketes in Höhe von 1,8 Billionen Euro zur Linderung der dramatischen Auswirkungen der Corona-Pandemie, nimmt die EU erstmals in ihrer Geschichte gemeinschaftlich Kredite auf. Einer der wesentlichsten Bestandteile der Stabilitätsbedingungen in den Verträgen von Maastricht ist damit – erneut – gebrochen: nämlich, dass kein EU-Staat für die Schulden anderer Länder haftet. Fatal ist: Die Belastungen Deutschlands sind am höchsten, obwohl die Bürger bereits die höchsten Steuern und fast die geringsten Rentenniveaus und Durchschnittsvermögen in der gesamten EU haben.
Darüber hinaus sind weitere Stabilitätsfaktoren mittlerweile außer Kraft gesetzt. Im Zusammenhang mit den Rettungsmaßnahmen für Griechenland wurden – sinnvollerweise – einschneidende Strukturreformen von Griechenland eingefordert, damit die Hilfsgelder nicht einfach wieder im ineffizienten System Griechenlands versickern. Jetzt fließen die EU-Hilfsgelder ohne große Forderungen oder gar Bedingungen für Reformen an Problemstaaten wie Italien, Spanien und Frankreich. Ein Beispiel für die Europäische Union der Ungleichheit zeigt der Blick auf die Lebensarbeitszeiten der Bürger.
Arbeitsleben: Massive Diskrepanz zwischen Deutschland, Italien und Spanien
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Laut einer Prognose von Eurostat liegt die durchschnittliche Dauer des Berufslebens in der EU bei 35,2 Jahren. Die Vorhersage basiert dabei auf der Population von Erwachsenen, die 2019 fünfzehn oder älter waren. Die Zahlen rangieren innerhalb der Europäischen Union zwischen 32 Jahren in Italien und 42 Jahren in Schweden. In Deutschland erwarten eine Person schätzungsweise 39 Jahre auf dem europäischen Arbeitsmarkt.