US-Besuch in Taiwan
Peking reagiert mit Militärübung
PEKING (dpa-AFX) - Als Reaktion auf den Besuch eines hochrangigen US-Diplomaten in Taiwan hat Peking eine Militärübung in der Region gestartet. Bei den Kampfübungen in der Nähe der Taiwanstraße handele es sich um eine legitime und notwendige Maßnahme, um auf die aktuelle Situation zu reagieren, sagte Ren Guoqiang, ein Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums, am Freitag.
Der Besuch von Keith Krach, einem hohen Vertreter des US-Außenministeriums, hatte bereits zuvor zu neuen Spannungen zwischen Peking und Washington geführt. China sei entschieden gegen jede Form des offiziellen Austauschs zwischen den Vereinigten Staaten und Taiwan, hatte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums am Donnerstag zeitgleich mit der Ankunft des US-Politikers gewarnt.
Es wurde erwartet, dass Krach am Freitag Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen trifft. Zudem sollten Gespräche über ein Handelsabkommen auf der Agenda stehen.
Es handelt sich bereits um den zweiten Besuch eines hochrangigen US-Politikers in Taiwan innerhalb weniger Wochen, was von Peking als grobe Provokation gesehen wird. Im August war US-Gesundheitsminister Alex Azar als der höchstrangige US-Vertreter seit Jahrzehnten nach Taiwan gereist.
Lesen Sie auch
Peking ist verärgert, da die kommunistische Führung die Insel als Teil der Volksrepublik ansieht. Nach ihrer "Ein-China-Doktrin" darf eigentlich kein Staat, der diplomatische Beziehungen zu Peking unterhält, offizielle Kontakte zu Taiwan pflegen./jpt/DP/zb