Die Märkte laufen wieder in geregelten Bahnen
Die heutige Überschrift mag angesichts der aktuellen Geschehnisse zunächst etwas verwundern. Schließlich überschattete die gestrige Meldung , dass sich US-Präsident mit dem Coronavirus infiziert hat, den Börsenhandel. Ab 6:54 Uhr (MESZ) brachen die Aktienmärkte infolge der Nachricht weltweit ein. Der Dow Jones verlor zum Beispiel binnen Minuten mehr als 400 Punkte bzw. 1,55 %.
Computerprogramme verkaufen, Schnäppchenjäger kaufen
Hier waren mit hoher Wahrscheinlichkeit Computerprogramme am Werk, welche automatisiert nach bestimmten Meldungen suchen und dann entsprechend ihrer Programmierung Orders auslösen – in diesem Fall eben Verkaufsorders. Für diese These spricht auch, dass sich die Kurse nur wenig später erholten.
Es stellte sich die Frage, welchen Einfluss eine Corona-Infektion des US-Präsidenten auf die Wirtschaft hat. Und die Antwort darauf lautet nach kurzer Überlegung: Überhaupt keine. Daher war eine derartige Kursreaktion unnötig. Und so sahen wohl einige Anleger die Chance, die „Fehleinschätzung“ der Computer für Schnäppchenkäufe zu nutzen.
Trumps Corona-Infektion sorgt für Unsicherheit
Doch ganz so einfach ist es nicht. Denn die gestrigen Geschehnisse haben weitere Fragen aufgeworfen: Zu welchem Krankheitsverlauf führt die Infektion beim US-Präsidenten? Wird Trump seine Amtsgeschäfte in den kommenden Tagen wahrnehmen können? Wird er den Wahlkampf fortsetzen können? Wird diese Frage Forderungen nach einer Verschiebung der Wahl aufkommen lassen? Wird das nächste Hilfspaket noch vor der Wahl verabschiedet werden? Börsen hassen nichts mehr als derartige Unklarheiten. Dementsprechend zeigten sich die weltweiten Aktienindizes auch nach dem Einbruch und der Erholung zunächst weiter belastet.
US-Arbeitsmarktbericht geht an den Börsen spurlos vorbei
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Wie wenig Beachtung dabei andere Meldungen vermeintlich fanden, zeigt zum Beispiel der US-Arbeitsmarktbericht, der gestern um 14:30 Uhr (MESZ) veröffentlicht wurde. Demnach stieg die Beschäftigtenzahl im September um 661.000, nach einem Plus von (revidiert) 1.489.000 im August. Wie am Dienstag berichtet, lag die Konsensschätzung bei 850.000. Die Erwartungen wurden also verfehlt.
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