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    Forschungszulage  431  0 Kommentare Forschungsförderung über Steueranreize: Deutschland mit Forschungszulage eines der letzten OECD-Länder

    Im Jahr 2019 verfügten 30 der seinerzeit insgesamt 36 OECD-Länder über FuE-Steueranreize, gegenüber 19 OECD-Länder im Jahr 2000.

    Dies bedeutet, dass 55 Prozent der gesamten staatlichen Unterstützungen für FuE im OECD-Gebiet durch Steueranreize bereitgestellt wurden, gegenüber 30 Prozent im Jahr 2000. Deutschland ist in diesem Bereich – mit der seit 2020 in Kraft getretenen Forschungszulage – eines der letzten Länder, welches über Steueranreize mehr FuE-Aktivitäten hervorrufen will.

     

    Regierungen auf der ganzen Welt versuchen, Unternehmen zu Investitionen in Forschung und Entwicklung zu ermutigen und neues Wissen zu schaffen, das zu Innovationen führen kann, die Märkte und Industrien verändern und der Gesellschaft Vorteile bringen. Dabei spielen Unternehmen die Hauptrolle, denn etwa 70 Prozent der gesamten FuE in den OECD-Volkswirtschaften werden von privaten oder öffentlichen Unternehmen initiiert. Dabei kommt finanzielle Unterstützung vom Staat den Firmen zu Gute, die konkrete Probleme mit innovativen Ansätzen korrigieren, damit sich neue Techniken und Produkte durchsetzen können.

     

    Bei der Forschungsförderung kann generell zwischen direkten Finanzierungsformen und indirekten Unterstützungsmechanismen wie z.B. Steuererleichterungen für FuE-Ausgaben unterschieden werden. Steuervergünstigungen können sich auf FuE-Inputs (Ausgaben) oder Outputs (Einnahmen aus Lizenzen oder der Veräußerung von Vermögenswerten, die FuE oder Patenten zuzuordnen sind) beziehen. Zu den FuE-Inputs gehören u.a. Personalkosten, die in diesem Jahr erstmals von in Deutschland ansässigen Unternehmen in einem zweistufigen Verfahren geltend gemacht werden können.

     

    Generell haben sich in den letzten zehn Jahren ausgabenbasierte FuE-Steueranreize in den OECD-Ländern und in den Partnerländern zu einem wichtigen Instrument der Politik zur Unterstützung von Unternehmensinnovationen entwickelt. Daher fokussiert ein Aspekt der OECD-Studie die Auswirkungen von steuerlichen Anreizen sowie ihr Vergleich zur direkten Finanzierung.

     

    Bei der Gegenüberstellung von Steueranreizen und direkter Unterstützung von FuE-Aktivitäten kam die OECD-Studie zum Ergebnis: „FuE-Steueranreize scheinen das geeignetere politische Instrument zu sein, um experimentelle Entwicklungsaktivitäten im Unternehmenssektor zu fördern, während die direkte staatliche Finanzierung vergleichsweise effektiver bei der Förderung von Forschung zu sein scheint“. Jedoch kommt die Studie für den betrachteten Zeitraum 2016 bis 2019 auch zu dem Zwischenergebnis, dass eine direkte Finanzierung einen größeren Anreiz für Forschung darstelle, als Steueranreize.

     

    Die Studie macht für die OECD-Länder folgende Beobachtung: Obwohl FuE-Steueranreize ein gängiges Instrument der Politik darstellen, welche im Prinzip allen FuE betreibenden Unternehmen zur Verfügung steht, werden sie nicht von allen in Frage kommenden FuE betreibenden Unternehmen tatsächlich genutzt. Mögliche Hemmnisse: Einige Firmen sind sich der Möglichkeit von FuE-Steuererleichterungen möglicherweise nicht bewusst, andere werden womöglich durch hohe Verwaltungs- und Antragskosten abgeschreckt, und wieder andere sind möglicherweise auf andere Formen der staatlichen Unterstützung angewiesen und benötigen keine zusätzlichen Mittel.

     

    In den 10 Ländern, für die Mikrodaten zwischen 2016 und 2019 zu FuE-Erhebungen und Steuererleichterungen verfügbar sind, erhielten im Durchschnitt etwa die Hälfte der FuE betreibenden Unternehmen Steuererleichterungen und nur durchschnittlich 19 Prozent eine direkte FuE-Förderung. Für Deutschland bleibt abzuwarten, welches Interesse die Forschungszulage bei den forschenden Unternehmen auslösen kann. Generell können die Personalkosten bis zu einem Betrag von eine Million Euro steuerlich geltend gemacht werden.

     

    Quelle: OCED-Studie, September 2020: The Effects of R&D Tax Incentives and Their Role in the Innovation Policy Mix, Findings from the OCED mircoBeRD Projekt, 2016-2019.




    Robby Schwertner
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    Robby Schwertner ist Unternehmensberater für die deutsche und österreichische Forschungszulage und Blockchain Influencer. Bei Schwertner dreht sich alles um Innovationen sowohl in technologischen als auch digitalen Bereichen. Er befasst sich leidenschaftlich mit Unternehmen und neuen Ideen an der Schnittstelle von alltäglichen Problemen, alternativen Lösungsansätzen und revolutionären Produktideen. Den Hintergrund für sein Interesse an Entwicklungen für zukünftige Innovationen bildet seine langjährige Tätigkeit als Fachgutachter für die österreichische Bescheinigungsstelle (FFG) und als Unternehmensberater für den Einsatz von Blockchain-Technologien. Robby Schwertner ist der Zukunft auf der Spur!
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    Verfasst von Robby Schwertner
    Forschungszulage Forschungsförderung über Steueranreize: Deutschland mit Forschungszulage eines der letzten OECD-Länder Dies bedeutet, dass 55 Prozent der gesamten staatlichen Unterstützungen für FuE im OECD-Gebiet durch Steueranreize bereitgestellt wurden, gegenüber 30 Prozent im Jahr 2000. Deutschland ist in diesem Bereich – mit der seit 2020 in Kraft getretenen Forschungszulage – eines der letzten Länder, welches über Steueranreize mehr FuE-Aktivitäten hervorrufen will.