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     130  0 Kommentare Mit kleinem Makel, Kommentar zur Dax-Reform von Christopher Kalbhenn

    Frankfurt (ots) - Die wohl bedeutendste Veränderung in der Geschichte der
    Dax-Indexfamilie ist perfekt. Mit einer Ausnahme wird die Deutsche Börse ihre im
    Rahmen des Marktkonsultationsverfahrens zur Diskussion gestellten Vorschläge
    umsetzen. In mehreren Schritten bis zum September 2021 wird es zu
    einschneidenden Änderungen in den Regeln und der Gestalt der Dax-Indizes kommen,
    darunter die Vergrößerung des Dax, die Streichung des Ranglistenkriteriums
    Börsenumsatz und erhöhte Qualitätsanforderungen an die Indexunternehmen.

    In mehrfacher Hinsicht führt die Reform, die weit über die aus dem
    Wirecard-Skandal zu ziehenden Konsequenzen hinausgeht, zu Verbesserungen. Neben
    der Erhöhung der Qualitätsanforderungen an die Emittenten werden die Regeln
    klarer sowie Indexumbesetzungsentscheidungen vorherseh- und nachvollziehbarer.
    Außerdem wird eine stärkere Annäherung an international übliche Standards
    erreicht.

    Positiv zu werten ist auch die rege Teilnahme der Marktteilnehmer und deren
    insgesamt große Zustimmung zu den Anregungen der Deutschen Börse. Vor diesem
    Hintergrund ist es zu begrüßen, dass sie die von vielen Marktteilnehmern
    geäußerten Bedenken gegen die Einführung des ESG-Kriteriums kontroverse Waffen
    für den Indexausschluss zu Herzen genommen und darauf verzichtet hat. Wie die
    Resonanz gezeigt hat, forderten viele Akteure eine klare Trennung von Markt- und
    ESG-Indizes und sprachen sich dafür aus, Nachhaltigkeitsregeln stattdessen in
    dezidierten Indizes anzuwenden. Anderen geht der Vorschlag nicht weit genug, sie
    sprachen sich für die Anwendung weiterer ESG-Ausschlüsse aus. Airbus wird der
    Verzicht freuen, weil diese Sperre für den Dax-Aufstieg der Aktie nun vom Tisch
    ist.

    Die Vergrößerung des Dax wird auch die übrigen Emittenten, die nun Aussichten
    auf einen Platz im Standardwerteindex haben, freuen. Das Marktbarometer wird
    außerdem ein wenig diversifizierter aufgestellt sein und einen noch größeren
    Teil des deutschen Aktienmarktes abbilden. Doch es bleibt ein kleiner Makel.
    Denn der Umbau geht zu Lasten des von 50 auf 60 Titel schrumpfenden MDax. Dieser
    verliert einen erheblichen Teil seiner Marktkapitalisierung und wird entwertet.
    Etwas übertrieben ausgedrückt wird es ab dem September 2021 zwei
    Small-Cap-Indizes unterhalb des Dax geben. Das sollte, wie etwa vom Deutschen
    Aktieninstitut angeregt, Anlass sein, über eine Nachbesserung in der
    Nebenwerteindexlandschaft zu diskutieren.

    Pressekontakt:

    Börsen-Zeitung
    Redaktion

    Telefon: 069--2732-0
    www.boersen-zeitung.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/30377/4772997
    OTS: Börsen-Zeitung



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