Euphorie und Panik liegen an der Börse häufig sehr eng beieinander - Seite 2
Da die inzwischen verschärften und verlängerten Maßnahmen in erster Linie den Dienstleistungssektor treffen, fiel der entsprechende Teilindex mit einem Rückgang um 0,2 auf 46,8 Punkte wieder tiefer in den Kontraktionsbereich.
Vergleichsweise gut schlägt sich weiterhin die Industrie, deren Barometer aber auch nachgab, und zwar sogar um 1,3 Zähler. Mit 57,0 hielt es sich jedoch ganz klar im Wachstumsbereich.
Es herrscht aber insgesamt gedämpfter Optimismus und erhöhte Unsicherheit. Dazu passt die aktuelle Stärke der Aktienmärkte einfach nicht, zumal Anleger und Investoren Unsicherheit eigentlich scheuen wie der Teufel das Weihwasser. In der aktuellen Euphorie und Übertreibung, in der sich die Aktienmärkte zunehmend befinden, ticken die Uhren allerdings etwas anders. Man sollte sich jedoch nicht darauf verlassen, dass das so bleibt.
Euphorie und Übertreibungen nicht überall am Markt
Allerdings muss man hier relativieren und differenzieren. Man hört und liest die ganze Zeit von stark steigenden Aktien und neuen Rekordständen der Aktienindizes. Tatsächlich stimmt das zuletzt noch nur für die US-Indizes, während es beim DAX weniger rosig aussieht. Zwar konnte auch hier bereits Ende 2020 ein neues Rekordhoch markiert werden und der aktuelle Höchststand von 14.131,52 Punkten wurde am 8. Januar markiert, doch im gestrigen Tagesverlauf fiel der DAX wieder unter sein ehemaliges Rekordhoch von 13.795,24 Zählern, um das schon seit Tagen gekämpft wird.
DAX kommt seit einem Monat nicht vom Fleck
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Im Premium-Trader haben wir unlängst darauf hingewiesen, dass sich der DAX auf Sicht von zwei Wochen unter dem Strich kaum vom Fleck bewegt hat. Und er stand gestern im Tief sogar dort, wo er auch schon am 18. Dezember notierte (siehe gelber Pfeil im folgenden Chart). Mit einem Buy-and-hold-Ansatz hat man also mit dem deutschen Leitindex einen Monat lang nichts verdient.
Und es würde schon eine kleine Korrektur ausreichen, um den DAX wieder auf das Niveau von Juli 2020 zurückzuwerfen (siehe gelber Pfeil im folgenden Chart). Dazu müssen die Kurse lediglich an das untere Ende seines aktuellen Rechtecks bei 13.300 Punkten zurückfallen – das wäre ein Minus von gerade einmal 3,23 %.
Zwei schwache Handelstage reichen dazu bereits aus. Und dann würde die charttechnische Situation des Index schon wieder sehr gefährlich aussehen und die Medienwelt wahrscheinlich vor einem neuen Einbruch des Index warnen. – Euphorie und Panik liegen an der Börse häufig sehr eng beieinander. Ich komme darauf zurück, wenn der DAX bei 13.300 Punkten steht…
Fazit
Der DAX steht höher, als es die wirtschaftliche Entwicklung eigentlich zulässt. Seit Juli 2020 hat der Index aber bis zu seinem jüngsten Rekordhoch nur um etwas mehr als 6 % zugelegt. Das ist keine Übertreibung und passt von der Tendenz her durchaus noch zu der gedämpften wirtschaftlichen Erholung und den mauen Aussichten. Die eigentliche Übertreibung und Euphorie spielen sich also überwiegend in den USA ab.
Ich setze daher auch primär auf heimische Einzeltitel, wobei es mir auch hier zunehmend schwer fällt, noch günstig bewertete Unternehmen mit aussichtsreicher charttechnischer Entwicklung zu finden. Daher hoffe ich auf eine Marktkorrektur, um wieder mehr Schnäppchenkurse zu bekommen.
Vor diesem Hintergrund gilt, dass „buy & hold“ derzeit nur für langfristige Anleger eine sinnvolle Strategie ist. Kurzfristig orientierte Anleger müssen zu Tradern werden und dabei ein gutes Timing haben. Wenn Sie dabei Hilfe brauchen, bietet sich aktuell noch die Jubiläums-Neujahrsaktion von Stockstreet an.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Geldanlage und beim Trading
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)
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