Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Bestellung von insgesamt 200.000 Dosen zweier Corona-Antikörpermedikamente durch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in den USA stößt bei Fachleuten und
Politikern auf Zustimmung. Leif-Erik Sander, Immunspezialist und Lungenexperte an der Berliner Charité, begrüßte es, "dass wir nun prinzipiell Zugang zu dieser Therapie bekommen".
Falls jene monoklonalen neutralisierenden Antikörper in der sehr frühen Phase, also maximal drei Tage nach einem positiven PCR-Test beziehungsweise maximal zehn Tage nach Symptombeginn, gegeben
würden, so "scheinen sie geeignet, schwere Krankheitsverläufe zu reduzieren", sagte Sander der "Welt" (Montagausgabe). Die Antikörper müssten vorbeugend gegeben werden, bevor sich ein schwerer
Krankheitsverlauf ausbildet. Am ehesten, so Sander, könnten daher Infizierte "mit einem hohen Risiko für schwere Verläufe" profitieren, wenn sie frühzeitig diese Antikörperpräparate bekämen. "Diese
Medikamente könnten für Situationen geeignet sein, die es in Deutschland derzeit oft gibt, für Corona-Ausbrüche etwa in Pflegeheimen", sagte der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen der
"Welt".