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     142  0 Kommentare Große Koalition verpasst Chance für einen modernen Jugendschutz - Seite 2


    einzusetzen", sagt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung.

    Daniela Beaujean, VAUNET-Geschäftsführerin: "Durch den Gesetzesvorschlag droht
    eine Doppelregulierung, der Aufbau von Doppelstrukturen und eine Überfrachtung
    der Alterskennzeichen. Im Gesetzestext fehlt eine eindeutige Regelung, dass die
    Länder für inhaltsbezogene Fragen audiovisueller Medien und der Bund für die
    strukturellen zuständig sind. Auch dass einzelne Regelungen nur private
    'gewinnorientierte' Anbieter treffen sollen, führt zu einer Ungleichbehandlung
    privater Medien. Im weiteren Verfahren sollten im Interesse eines
    zukunftsfähigen Jugendmedienschutzes nun noch alle Möglichkeiten genutzt werden,
    um notwendige Verbesserungen zu erzielen."

    "Die kurz vor Ende des parlamentarischen Verfahrens erfolgten Verschärfungen
    schränken den Spielraum der Selbstkontrollen ein. So wird die
    jugendschutzrechtliche Bewertung von Trailern einer individuellen Prüfung
    entzogen und richtet sich ausschließlich nach dem beworbenen Medium. Damit
    verbunden sind einseitige Beschränkungen für audiovisuelle Werbeformate, die
    insbesondere das Kino treffen werden. Auch müssen die Selbstkontrollen selbst
    bei nicht interaktiven Einzelinhalten angebotsabhängige Nutzungsrisiken
    berücksichtigen. Das kann bei identischen Inhalten zu unterschiedlichen
    Altersbewertungen führen. Für Kinder, Jugendliche und Eltern ist nicht mehr
    nachvollziehbar, ob sich eine Altersbewertung auf einen Inhalt bezieht oder dem
    Angebotsumfeld folgt. Die Alterskennzeichen und die zusätzlich vorgesehenen
    Deskriptoren verlieren dadurch ihre Orientierungsfunktion", sagt Dr. Thomas
    Negele, Präsident der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V.

    Im Gesetzgebungsprozess der vergangenen eineinhalb Jahre haben Bitkom, game,
    SPIO und VAUNET immer wieder konkrete Lösungsvorschläge gemacht, die nun
    weitestgehend nicht umgesetzt werden. Im Gegenteil: Noch kurz vor Ende des
    parlamentarischen Verfahrens erfolgten gravierende Änderungen, die vor allem den
    Handlungsspielraum der Selbstkontrollen begrenzen und sie damit schwächen. Hinzu
    kommt: Manche der bisherigen Probleme werden durch das neue Jugendschutzgesetz
    sogar noch verstärkt. Dazu zählen die Überschneidungen von Kompetenzen von Bund
    und Ländern, die Doppelzuständigkeiten von Behörden, die Schwächung der
    Selbstkontrollen oder die Überfrachtung der Alterskennzeichen. Zusätzlich ist
    aus Sicht von Bitkom, game, SPIO und VAUNET die Benachteiligung von Anbietern
    aus Deutschland eine der Folgen der Reform, da sich Anbieter im europäischen
    Ausland den Regelungen mit Verweis auf das Herkunftslandprinzip entziehen
    können. Kritik wie diese wurde nicht nur von Bitkom, game, SPIO und VAUNET,
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    Große Koalition verpasst Chance für einen modernen Jugendschutz - Seite 2 Anlässlich der für Freitag geplanten Verabschiedung der Reform des Jugendschutzgesetzes durch den Deutschen Bundestag ziehen Bitkom, game - Verband der deutschen Games-Branche, die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) und VAUNET - Verband …

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