Bund dringt bei dritter Corona-Welle auf stärkeres Gegensteuern
BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung dringt auf ein stärkeres Gegensteuern zur Eindämmung der Corona-Infektionen. "Die dritte Welle hat Deutschland fest im Griff", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Montag in Berlin. Die Appelle aus der Wissenschaft müssten mittlerweile jeden aufgerüttelt haben. Ohne deutliche Gegenmaßnahmen, um die dritte Welle zu brechen, käme das Gesundheitssystem an die Belastungsgrenze.
Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Montag bundesweit auf 165,3. Demmer verwies darauf, dass dieser Wert vor vier Wochen unter 100 lag. Zu Änderungen an der geplanten Bundesregelung für eine Notbremse bei hohen Infektionszahlen äußerte sie sich mit Verweis auf die laufenden Beratungen im Bundestag nicht.
Die Koalitionsfraktionen von Union und SPD wollen den vom Kabinett auf den Weg gebrachten Entwurf an mehreren Stellen ändern. Unter anderem soll es Ausgangsbeschränkungen von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr geben - eine Stunde später als zunächst geplant. Joggen und Spaziergänge sollen bis Mitternacht erlaubt bleiben.
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Ein neues Corona-Medikament soll künftig auch in Praxen eingesetzt werden können - 200 000 vom Bund beschaffte Dosen sogenannter monoklonaler Antikörper. Sie werden bereits in Spezialkliniken eingesetzt. Künftig solle dies auch niedergelassenen Ärzten möglich sein, erläuterte das Gesundheitsministerium. In einem sehr frühen Stadium seien so schwere Verläufe zu verhindern. Nötig sei aber eine Entscheidung des Arztes. Dies sei "kein Allheilmittel"./sam/DP/jha