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    Pressemeldung  142  0 Kommentare Jyske Invest: Marktkommentar März 2021

    Die jüngsten Zahlen für das Konjunkturbarometer für die europäische Produktion waren von einem anhaltend positiven Momentum geprägt.

    13.04.2021

    Neues

    Corona in Europa weiter „bissig“, Konjunkturbarometer jedoch kaum davon beeinflusst

    Europa scheint es schwerzufallen, Corona vollständig abzuschütteln. Unter anderem deshalb sind in Frankreich und Italien neue Beschränkungen notwendig geworden. Andere Länder dagegen kommen mit der Situation besser klar, hierunter Dänemark, das zurzeit wieder gut in Gang ist. Die europäischen Wachstumsbarometer waren nicht so stark betroffen wie angesichts der Infektionssituation befürchtet worden war. Insbesondere die jüngsten Zahlen für das Konjunkturbarometer für die europäische Produktion waren von einem anhaltend positiven Momentum geprägt. Das Momentum im Konjunkturbarometer für die Serviceunternehmen dagegen blieb flach.

    USA und China besser in Gang als Europa

    Auch wenn Europa besser abgeschnitten hat, als es die Infektionssituation vermuten ließ, verblasst dies im Verhältnis zu den USA und China, wo die Ökonomen die Wachstumserwartungen fortlaufend auf Niveaus, die weit über denen in Europa liegen, heraufgestuft haben. In den USA wurde dies von neuen Hilfspaketen und den Meldungen der US-amerikanischen Zentralbank, dass die Zinsen wahrscheinlich erst 2022-23 angehoben wer-den, unterstützt. Darüber hinaus hat US-Präsident Joe Biden darauf gedrungen, dass genug Impfstoffe zur Verfügung stehen, damit alle erwachsenen Amerikaner bis Ende Mai geimpft sein können. Dies hat Optimismus wachsen lassen, was die langen Zinsen und die Ölpreise in Bewegung gebracht hat.

    Starke Anstiege des Ölpreises im Februar

    Der Ölpreis bekam im Februar starken Rückhalt - gut unterstützt von einem Schneesturm in Texas, der die Öl-produktion in dieser Region brachlegte. Dies versetzte dem Ölpreis einen zusätzlichen Schub, der sowieso schon von verbesserten Wachstumsaussichten unterstützt worden war. Trotz eines Anstiegs um 18 % im Laufe des Februars ist der Ölpreis erst wieder auf dem Niveau vom Januar 2020 - das heißt, auf dem Ölpreisniveau, das geherrscht hatte, als Corona das Wirtschaftswachstum ins Stocken geraten ließ.

    Joe Biden plant gigantisches finanzpolitisches Anreizpaket

    US-Präsident Joe Biden hat sich mit allen Kräften für ein gigantisches finanzpolitisches Paket über 3.000 Mrd. USD eingesetzt. Das Paket soll zum Teil durch Steuererhöhungen finanziert werden. Die wichtigsten Themen im Paket sind die Verbesserung der rückständigen amerikanischen Infrastruktur, die Verbesserung des Bildungsniveaus und der Bedingungen für Arbeitnehmer im Allgemeinen sowie der Kampf gegen Klimaveränderungen. Das Paket erhält in seiner jetzigen Form wahrscheinlich nicht die Zustimmung in beiden Kammern des US-amerikanischen Kongresses, alles deutet jedoch darauf, dass Biden eine abgeänderte Version durchsetzen können wird

    Marktrendite

    Die Aktienmärkte profitierten im Laufe des Monats März von den positiven Wachstumssignalen insbesondere in den USA - stark unterstützt von der Aussicht auf eine Beschleunigung des Impfprogramms, von der amerikanischen Zentralbank sowie von Joe Bidens Plänen für ein riesiges finanzpolitisches Hilfspaket. Nach einer Zeit, in der zinsempfindliche Unternehmenstypen durch steigende Zinsen unter Druck geraten waren, hatten unter an-derem die Sektoren Versorgung und Konsumgüter im März ein Comeback. Die Aktienmärkte der Emerging Markets konnten nicht recht Schritt halten, was unter anderem auf einen stärkeren Dollar zurückzuführen war. Dies wirkte sich auf die asiatischen Märkte aus, während es die auf Rohstoffe orientierten Regionen, hierunter Lateinamerika, wesentlich besser hatten.

    Der dänische Anleihenmarkt war von einer straffen Liquiditätssituation geprägt. Es wurden weiterhin verhältnismäßig große Mengen von 30-jährigen Hypothekenanleihen ausgestellt, was hauptsächlich der höheren Aktivität im Immobilienmarkt und in geringerem Maße Umschuldungen zuzuschreiben war. Die 30-jährigen ausgestellten Anleihen hatten es zeitweilig schwer. Dies hing unter anderem damit zusammen, dass die Anleger das steigende Zinsrisiko im Kielwasser des steigenden Zinsniveaus nur schwer absorbieren konnten. Gleichzeitig nahmen die Schwankungen zu, was für die kündbaren Anleihen negativ war. Die Renditen waren etwas durch-wachsen. Die 30-jährigen Anleihen ergaben schwach positive Renditen, während die Tendenz für die höher ver-zinslichen Anleihen etwas gemischt war. Die Flexlån-Anleihen warfen typischerweise positive Renditen ab, wobei die höchsten Renditen von den Anleihen mit langer Laufzeit erzielt wurden. Für das Gesamtjahr 2021 erzielen die kündbaren Anleihen mit der längsten Laufzeit nach wie vor die niedrigsten Renditen. Dies war eine Folge der negativen Entwicklung im Februar.

    Die amerikanischen Zinsen stiegen weiter, was für die Anleihenmärkte der Emerging Markets selten die richtige Medizin ist. Und dies, obwohl die Ursache der Zinsanstiege das Comeback der US-Wirtschaft und damit auch eine Stütze für die Emerging Markets ist. Der steigende US-Dollar übte einen Druck auf die lokalen EM-Währungen aus, was für einen Teil der schwächeren Wirtschaften eine Herausforderung darstellen kann. Der türkische Präsident Erdogan überraschte erneut negativ, indem er den Chef der türkischen Zentralbank absetzte. Dieser hatte für einige Zeit eine gewisse Glaubwürdigkeit aufgebaut. Die türkische Währung hat sich seitdem um 13 % abgeschwächt, und die Zinsen sind gestiegen. Die Türkei ist im Hinblick auf die Ergebnisse sowohl bezüglich der lokalen als auch der externen Schulden der Verlierer des Monats. Viele Länder mit Anleihen mit langen Laufzeiten sind von den steigenden US-Zinsen betroffen. Im Fokus waren Daten über COVID-Infizierte und das langsame Fortschreiten der Impfungen in den meisten Emerging Markets, da sich dadurch das Risiko für eine Verzögerung des Comebacks der betroffenen Wirtschaften, die nach wie vor von Lockdowns geprägt sind, erhöht hat. Als Ausgangspunkt werden sich die Zinsspreads zwischen den Unternehmensanleihen und Staatsanleihen in einem Szenario mit steigenden Erwartungen an das Wirtschaftswachstum einengen. Allerdings färbten die steigenden Zinsen und Aktienkurse diesmal nur beschränkt positiv ab. Die Erklärung liegt sicherlich in den bisherigen Ankäufen von Unternehmensanleihen durch die Europäische Zentralbank, die die Spreads auf Niveaus gedrückt haben, die die positiven Erwartungen vorzeitig geweckt haben. Die Nachfrage im primären Markt ist nach wie vor hoch, insbesondere im Investment Grade, wo die Prämie für Neuemissionen nahe 0 liegt und in wenigen Fällen sogar negativ ist.


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