checkAd

    ROUNDUP/Fall Wirecard  175  0 Kommentare Kritik an Finanzministerium reißt nicht ab

    BERLIN (dpa-AFX) - Bei der politischen Aufarbeitung des Wirecard -Skandals reißt die Kritik am Bundesfinanzministerium nicht ab. Minister Olaf Scholz (SPD) und seine Mitstreiter hätten sich "tief im Gestrüpp aus Ausflüchten und Beschönigungen verheddert", sagte der FDP-Obmann im Untersuchungsausschuss des Bundestags, Florian Toncar, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Bei Zeugenbefragungen am Dienstag seien "Verteidigungslinien" in sich zusammengebrochen.

    Dabei geht es um die Frage, warum im Februar 2019 Verdachtsmeldungen der Commerzbank auf Geldwäsche von der Anti-Geldwäsche-Einheit des Bundes (FIU) nicht an Strafermittler weitergegeben wurden - sondern erst nach der Wirecard-Insolvenz im Sommer 2020. FIU-Chef Christof Schulte hatte im Ausschuss gesagt, strafrechtliche Verfolgungsmöglichkeiten in Deutschland hätten damals erkennbar nicht vorgelegen. Finanz-Staatssekretär Rolf Bösinger hatte Vorwürfe zurückgewiesen, er habe Informationen an den Ausschuss manipuliert oder das Parlament getäuscht.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    19.340,00€
    Basispreis
    12,79
    Ask
    × 14,09
    Hebel
    Long
    16.760,23€
    Basispreis
    12,82
    Ask
    × 14,06
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Die Münchner Oberstaatsanwältin Hildegard Bäumler-Hösl hatte am späten Dienstagabend als Zeugin im Ausschuss gesagt, die "große Geldwäsche-Verdachtsmeldung" der Commerzbank sei elementar. Sie wolle nun aber nicht auf die FIU zeigen und sagen, diese habe etwas verbummelt. Aus Sicht der Ermittler hätten die Verdachtsmeldungen einen Bezug zum deutschen Rechtsraum. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt im Fall Wirecard.

    Der inzwischen insolvente Zahlungsdienstleister Wirecard hatte im Sommer 2020 eingeräumt, dass 1,9 Milliarden Euro aus der Bilanz nicht aufzufinden waren. Die Ermittler gehen davon aus, dass der ehemalige Dax -Konzern über Jahre seine Abschlüsse fälschte.

    Unions-Obmann Matthias Hauer sagte der dpa, eine zentrale Meldung der Commerzbank sei so konkret gewesen, dass damit der FIU wichtige Details auf dem "Goldtablett" präsentiert wurden - nicht nur auf dem "Silbertablett". Die Aufklärungspolitik des Bundesfinanzministeriums verdiene die Note "5 minus". Das Ministerium zeige mangelnden Aufklärungswillen.

    Toncar sagte, Scholz müsse jetzt reinen Tisch machen. "Er muss dafür sorgen, dass die Öffentlichkeit nicht länger halbgare Ausreden serviert bekommt, und er muss die nötigen personellen Konsequenzen aus dem Desaster in seinem Ministerium und in der FIU ziehen."

    Die Opposition sieht beim Wirecard-Skandal ein "kollektives Aufsichtsversagen", wie es in einem Sondervotum von FDP, Grünen und Linken zum Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses heißt./hoe/DP/fba





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP/Fall Wirecard Kritik an Finanzministerium reißt nicht ab Bei der politischen Aufarbeitung des Wirecard -Skandals reißt die Kritik am Bundesfinanzministerium nicht ab. Minister Olaf Scholz (SPD) und seine Mitstreiter hätten sich "tief im Gestrüpp aus Ausflüchten und Beschönigungen verheddert", sagte der …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer