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     147  0 Kommentare Autobauer im Dilemma, Kommentar von Stefan Kroneck zum Verbrennungsmotor

    Frankfurt (ots) - Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Der
    geplante Abschied bei Audi vom Verbrennungsmotor in der zweiten Hälfte dieser
    Dekade und Daimlers jüngste Ankündigung, ihre langfristigen Klimaziele viel
    früher erreichen zu wollen, gleichen einem Beben in der deutschen Autoindustrie.
    Das heißt, dass in Ingolstadt und Stuttgart der Übergang von Fahrzeugen mit
    Benzin- und Dieselmotoren einschließlich Hybriden zu reinen batteriegetriebenen
    Autos in absehbarer Zukunft konsequenter vonstatten geht als ursprünglich
    gedacht.

    Statt seinen Kollegen bei Audi (Markus Duesmann) und Daimler (Ola Källenius) zu
    folgen, gibt sich BMW-Vorstandschef Oliver Zipse derweil trotzig. Er hält an
    seinem Konzept fest, mehrgleisig zu fahren. Das heißt, der Münchner Hersteller
    will weiterhin Autos mit allen Antriebsvarianten anbieten. Sein Argument: BMW
    folgt der Nachfrage, die aus Sicht der Konzernführung im Übergang zur
    Elektromobilität vielschichtiger bleibt, als mancher glauben mag. Er plädiert
    für "Technologieoffenheit".

    Letzteres war nach außen auch der verbliebene gemeinsamen Nenner mit
    Volkswagen-Chef Herbert Diess, nachdem beide Konzerne einen "Richtungsstreit"
    beim Thema E-Autos öffentlich ausgetragen hatten. Aber in der Politik
    beziehungsweise in der Lobbyarbeit ist das so eine Sache. In der
    Elektromobilität gibt nicht der Käufer bzw. der Kunde den Takt vor, sondern der
    Regulator. Im Fall Europas ist es die EU-Kommission. Das zeigte sich unlängst
    vorige Woche, als Brüssel mit einem Testballon beim Branchen-Dachverband VDA für
    Aufregung sorgte: Angesicht des Klimawandels plant die Gemeinschaft noch
    strengere Flottengrenzwerte für die Abgasemissionen. Aus Sicht der Berliner
    Interessenvertreter bedeutet das den Todesstoß für den Verbrenner (vgl. BZ vom
    18. Juni).

    Wie auch immer man das bewerten mag, Fakt ist, dass sich die Autoindustrie auf
    den damit verbundenen Strukturwandel noch schärfer wird einstellen müssen. Davon
    zeugt der Umbau des Produktions- und Zuliefernetzes. Der politische Druck von
    außen beschleunigt das. Sollten die Grünen nach der Bundestagswahl
    Regierungsverantwortung übernehmen, wird dieser Prozess an Tempo gewinnen.

    Doch die Branche steckt in einem Dilemma. Denn bisher war es die Strategie, den
    Übergang zum E-Zeitalter mit dem Verkauf teurer Modelle mit herkömmlichen
    Motoren zu finanzieren. Das funktioniert so nicht mehr. Ein radikaler Schritt,
    wie er Duesmann vorschwebt, impliziert Einschnitte, die die Vorzeigeindustrie
    der deutschen Wirtschaft bislang nicht kannte.

    Pressekontakt:

    Börsen-Zeitung
    Redaktion

    Telefon: 069-2732-0
    www.boersen-zeitung.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/30377/4948235
    OTS: Börsen-Zeitung



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