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     2047  0 Kommentare Extreme Marktbedingungen

    Die Bullen stoßen an wichtige Chart-Marken. Der S&P 500 befindet sich in einer bedeutsamen Widerstandszone, der Dow kämpft mit seinem Hoch aus dem April. Beide notieren im Bereich der Hochs aus dem Frühjahr 2002, was strategisch bedeutsam ist, gab es von diesem Niveau aus doch den letzten großen Rutsch des seit 2000 aktiven Bärenmarktes. Der NDX notiert im Bereich seiner Jahreshochs, schafft er den Sprung darüber, ist eine wichtige Hürde auf dem Weg bis 1.700 beiseite geräumt.

    Der Empire State Manufacturing Index steigt im November auf 19,76 Zähler. Das ist weniger als mit 20,6 erwartet. Es ist bereits der neunzehnte Monat in Folge mit einem positiven Indexwert. Ein Stand über Null zeigt an, dass die befragten Unternehmen mehrheitlich von einer Verbesserung der Bedingungen ausgehen. Der Hauptindex gilt neben dem entsprechenden Index der Federal Reserve Bank of Philadelphia als zuverlässiger Vorbote für den Verlauf des ISM-Index, der die landesweite Stimmung der Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe anzeigt.

    Rohöl hat zum ersten Mal innerhalb der vergangenen 14 Monate unter seiner EMA50 geschlossen. Das ist selbst für einen Rohstoffmarkt ein ungewöhnlich langer Zeitraum. In der Regel schließt sich an einen solch langen Trend eine Phase erhöhter Volatilität der Preiskurve an. Die Akteure kontern einen solchen Absturz wie zuletzt, häufig mit einer schnellen Gegenreaktion. Schlägt das fehl, sprich, wird das zuletzt markierte Hoch dabei nicht wieder kassiert oder zumindest das 62er Retracement zurück erobert, folgt in der Regel eine Phase erratischer Schwingungen. Sie ist Ausdruck der Suche nach einem neuen Gleichgewicht, von dem aus der nächste Trend starten kann. Da das Schwarze Gold zuletzt einen dominanten Einfluss auf die Aktienmärkte ausübte und nicht davon auszugehen ist, dass dies nun abrupt endet, dürften diese Bewegungen hier weitere Zeichen setzen.

    Der S&P 500 hat in den zurückliegenden Tagen eine außergewöhnliche Linearität seines Kursverlaufs gezeigt. Die Diagnosefunktion der TimePatternAnalysis untersucht u. a. die Selbstähnlichkeit von Preisverläufen mit linienförmigen Strukturen. Dieser Wert lag am 2. November bei 0,34, gestern, zehn Handelstage später, wurden 0,80 ausgewiesen. Der Bereich geht von Null bis Eins. Der zuletzt gesehene Upswing beim Oil Brent brachte im Vergleich dazu in 20 Handelstagen „nur“ eine Verdopplung von 0,45 auf 0,91. Das verdeutlicht die gestern aufgestellte These des extremen Anstiegs in den vergangenen Tagen. Beim Gold hat das „Linearitätsmaß“ ebenfalls Extremwerte erreicht.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Extreme Marktbedingungen Die Bullen stoßen an wichtige Chart-Marken. Der S&P 500 befindet sich in einer bedeutsamen Widerstandszone, der Dow kämpft mit seinem Hoch aus dem April. Beide notieren im Bereich der Hochs aus dem Frühjahr 2002, was strategisch bedeutsam ist, …