Wette verloren
Die Börse ist ein Ringelspiel
Na prima. Kaum wette ich einmal, verliere ich auch gleich. Am Mittwoch habe ich noch geschrieben, ich könnte wetten, es geht erst noch einmal herunter und erst dann herauf – doch seitdem steigen die Kurse kontinuierlich.
Als alter Kostolany-Schüler hätte ich das auch unterlassen sollen. Denn wie hat Kosto immer gesagt: Entweder man ist der Meinung, die Aktien werden steigen – oder man glaubt, sie werden fallen. Doch zu glauben, sie werden erst fallen und dann steigen oder erste steigen und dann fallen – das ist alles Unsinn. Aber auch ich, der ich nun fern der Märkte bin wie sicherlich kaum ein anderer Kommentator, kann sich eben nicht völlig frei machen vom täglichen Dummgeschwätz.
Ich denke, die Aktien werden weiter steigen. So lange, wie wirtschaftlich sich kein deutlicher Abschwung andeutet. Sie werden steigen, nicht weil etwa Liquidität in die Aktienmärkte fließen wird oder die Investoren auf die Käuferseite wechseln, wie ich das in den beiden letzten Kolumnen kritisiert habe – sondern einfach deswegen, weil relevante Kreise nicht investiert sind. Und die Papiere zur Abänderung dieses Zustandes aus den hartgesottenen Händen zu steigenden Kursen herauslocken müssen.
Denn im Unterschied zur Vorstellung des Allgemeinverstandes ist die Börse kein Krug, in den irgendwelche Flüssigkeiten (Achtung: Liquidität!) herein- und herausfließen, sondern ein Ringelspiel: Die Anleger als Gesamtheit müssen an jedem Tag alle Aktien in ihrem Besitz halten. Nettokäufe oder Nettoverkäufe an Aktien kann es nicht geben. Es gibt nur in jeder Sekunde einen neuen Preis für jede Aktie, der festlegt, wer welche Aktien halten und von welchen er sich trennen möchte. Und ist es den Geldhaltern wichtiger, in den Aktienmarkt hineinzukommen als den Aktienbesitzern, herauszukommen, dann steigen die Kurse. Genauso sieht es im Moment aus.
berndniquet@t-online.de
Na prima. Kaum wette ich einmal, verliere ich auch gleich. Am Mittwoch habe ich noch geschrieben, ich könnte wetten, es geht erst noch einmal herunter und erst dann herauf – doch seitdem steigen die Kurse kontinuierlich.
Als alter Kostolany-Schüler hätte ich das auch unterlassen sollen. Denn wie hat Kosto immer gesagt: Entweder man ist der Meinung, die Aktien werden steigen – oder man glaubt, sie werden fallen. Doch zu glauben, sie werden erst fallen und dann steigen oder erste steigen und dann fallen – das ist alles Unsinn. Aber auch ich, der ich nun fern der Märkte bin wie sicherlich kaum ein anderer Kommentator, kann sich eben nicht völlig frei machen vom täglichen Dummgeschwätz.
Ich denke, die Aktien werden weiter steigen. So lange, wie wirtschaftlich sich kein deutlicher Abschwung andeutet. Sie werden steigen, nicht weil etwa Liquidität in die Aktienmärkte fließen wird oder die Investoren auf die Käuferseite wechseln, wie ich das in den beiden letzten Kolumnen kritisiert habe – sondern einfach deswegen, weil relevante Kreise nicht investiert sind. Und die Papiere zur Abänderung dieses Zustandes aus den hartgesottenen Händen zu steigenden Kursen herauslocken müssen.
Denn im Unterschied zur Vorstellung des Allgemeinverstandes ist die Börse kein Krug, in den irgendwelche Flüssigkeiten (Achtung: Liquidität!) herein- und herausfließen, sondern ein Ringelspiel: Die Anleger als Gesamtheit müssen an jedem Tag alle Aktien in ihrem Besitz halten. Nettokäufe oder Nettoverkäufe an Aktien kann es nicht geben. Es gibt nur in jeder Sekunde einen neuen Preis für jede Aktie, der festlegt, wer welche Aktien halten und von welchen er sich trennen möchte. Und ist es den Geldhaltern wichtiger, in den Aktienmarkt hineinzukommen als den Aktienbesitzern, herauszukommen, dann steigen die Kurse. Genauso sieht es im Moment aus.
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