Quartalszahlen
SAP-Rivale Salesforce mit schwacher Jahresprognose: Aktie rot — Einstiegschance?
Zwar lagen die Erlöse des Branchenprimus über den Erwartungen der Wall Street, ein verhaltener Ausblick enttäuschte die Anleger dennoch und drückt die Aktie nachbörslich ins Minus.
Erst im Juli schloss Salesforce die Slack-Übernahme für 27,7 Milliarden US-Dollar ab. Mit dieser Transaktion plante das US-Software-Unternehmen, das jährliche Umsatzwachstum um über 25 Prozent zu steigern.
Im dritten Geschäftsquartal kletterten die Erlöse um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 6,86 Milliarden US-Dollar und übertrafen damit die Erwartungen der Analysten. Der Nettogewinn lag bei 468 Millionen US-Dollar.
Für das im Januar 2022 endende Geschäftsjahr werden nun Erlöse zwischen 26,39 und 26,40 Milliarden US-Dollar erwartet, teilte der Cloud-Pionier aus San Francisco am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Analysten hatten sich mehr erhofft. Das drückte die Aktie nachbörslich über sechs Prozent tiefer auf 268 US-Dollar.
Chief Operating Officer (COO) Bret Taylor wurde zudem zum Co-Vorstandschef neben Firmengründer Marc Benioff berufen: "Es ist ein enormes Privileg, dass ich mit ihm zusammen das Unternehmen führen darf, welches er vor 22 Jahren mitgegründet hat." Der Posten war seit Februar 2020 unbesetzt.
Salesforce profitiert stark vom Homeoffice-Trend. Zusammen mit Slack sei man nun auf dem richtigen Weg, um im Geschäftsjahr 2026 die Umsatzmarke von 50 Milliarden US-Dollar zu knacken, so Benioff.
Die Salesforce-Aktie ist in diesem Jahr bereits um 33 Prozent gestiegen und hat damit den NASDAQ outperformt. Goldman Sachs-Analyst Kash Rangan bestätigte bereits vor den Zahlen das Kursziel von 360 US-Dollar. Das ist ein Aufschlag von über 26 Prozent zum aktuellen Kurs. Auch Jefferies sieht das Kursziel bei 360 US-Dollar.
Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion