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    Cashkurs-Aktienanalyse  660  0 Kommentare Vertex Pharma-Aktie – Einstiegschance nach Korrektur?

    Um mehr als 40 Prozent hat die Aktie dieses Marktführers inzwischen schon eingebüßt. Ist das die Gelegenheit oder droht weiteres Ungemach? Zeit für eine Bestandsaufnahme!

    Das (profitable) Geschäft mit seltenen Erkrankungen

    Aufgrund eines Leserwunsches begutachten wir heute die Aktie des Biotechnologiekonzerns Vertex Pharmaceuticals, deren Erfolg auf Medikamente gegen Mukoviszidose, einer angeborenen Stoffwechselerkrankung beruht.

    Mukoviszidose (cistyc fibrosis bzw. CF) ist eine seltene Erkrankung, an der geschätzt rund 83.000 Menschen weltweit leiden. Diese Nische beherrscht Vertex mit seinem Medikamentenportfolio mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent. Dank einem neuen CF-Medikament aus dem Hause Vertex können weitere 30.000 bisher noch nicht behandelte Patienten behandelt werden. Die Chancen stehen gut, dass Vertex damit einen Marktanteil von bis zu 90 Prozent erreicht.

    Viele Pharmaunternehmen, gerade aus der aufstrebenden Biotech-Branche, haben in der Erforschung seltener Krankheiten in den letzten Jahren ihr Steckenpferd gefunden. Auch große Pharmakonzerne springen vermehrt auf den Zug auf.

    Das war nicht immer so. Vor Jahren noch galt es als ökonomisch sinnvoll, seine Forschungen auf Krankheitsbilder zu fokussieren, an der breite Bevölkerungsschichten leiden. Der Nachteil besteht hierbei allerdings darin, dass sich hier auch wesentlich mehr Konkurrenten tummeln, die gleichzeitig an Medikamenten für entsprechende Volkskrankheiten forschen.

    Bei seltenen Krankheiten sieht die Sache schon anders aus, die meist – wenn überhaupt - nur von einzelnen Unternehmen erforscht werden. Wenn man das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite hat und bei der Behandlung einer seltenen Krankheit Erfolge vermelden kann, lockt eine Marktzulassung samt Monopolstellung in der betreffenden Nische. Das schlägt sich auch bei den Preisen durch. So kann eine Therapie eines Mukoviszidose-Patienten mit Vertex-Produkten in den USA gut und gerne 311.000 Dollar pro Jahr kosten.

    Die Aussicht auf einen finanziellen Reibach ist es, der Biotechnologie- und konventionelle Pharmaunternehmen auf die Jagd nach probaten Behandlungsmethoden für seltene Krankheiten lockt. Patienten mit solchen Erkrankungen kann das nur Recht sein. Andererseits muss aber auch diskutiert werden, ob es nicht Grenzen für die Bepreisung von Medikamenten geben müsste. Das soll aber nicht Gegenstand dieser Analyse sein.

    Korrekturbewegung bei der Vertex Pharma-Aktie

    Zwei Forschungsmisserfolge waren der Auslöser für die nun bereits zwölf Monate währende Korrekturbewegung. Die Bären scheinen es hierbei aber zu bunt getrieben haben, wie folgend aufgezeigt wird.

    Ein Kurssturz von mehr als 40 Prozent ist schon eine Hausnummer und die Bären sind weiterhin im Vorteil. Wer jetzt einsteigt, sollte die Position deshalb unterhalb von 175 Dollar absichern. Wer auf eine bullische Bestätigung in der Aktie warten möchte, wartet für den Einstieg auf Kurse über 205 Dollar, die ein mittelfristiges prozyklisches Kaufsignal erzeugen würden.

    Vermesst man den langfristigen Aufwärtstrend, der 2004 seinen Anfang nahm, handelt es sich im Prinzip um eine ganz normale Korrektur. Zwischen dem 38er und 50er Retracement findet man gute langfristige Einstiegsgelegenheiten vor. Unter 140 Dollar würde ich (Christof von Wenzl) persönlich die Aktie aber nicht mehr fallen sehen wollen.

    Bewertung – klingelnde Kassen

    Die anhaltenden Erfolge im Genehmigungsprozess verbesserter Medikamente für CF-Patienten lässt bei Vertex die Kassen klingeln. Rechnet man die außerordentliche Meilensteinzahlung an Crispr Therapeutics in Höhe von 900 Millionen Dollar dem Gewinn von Q1 bis Q3 wieder hinzu, beträgt der prozentuale Gewinnanstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum stattliche 17 Prozent. Währenddessen konnte man den Gewinn um 20 Prozent steigern. Das positive Momentum hält weiter an.

    Es ist durchaus realistisch anzunehmen, dass der Konzern in diesem Jahr einen bereinigten Gewinn von 3,4 Milliarden Dollar erzielen könnte. Auf dieser Basis ergäbe das ein bereinigtes KGV von 13,5 für einen wachstumsstarken Konzern mit breitem Burggraben. Zieht man von der Bewertung zudem noch den Netto Cash-Bestand von über sechs Milliarden Dollar ab, verbilligt sich das KGV weiter auf einen Wert von nur mehr 11,6.

    Würde der Patentschutz der CF-Medikamente nur bis Mitte des kommenden Jahres reichen, ließe sich die günstige Bewertung noch erklären. Da der Patentschutz allerdings bis ins Jahr 2037 reicht, scheinen es die Börsenbären wieder einmal zu bunt getrieben zu haben und das Abwärts-Momentum hat die Aktie wesentlich weiter gen Süden geprügelt, als es eigentlich fundamental gerechtfertigt wäre.

    Bilanz und Verschuldung

    Das Unternehmen ist eine waschechte Cashcow und hat inzwischen rund sieben Milliarden Dollar in der Kasse. Das im Juni verkündete Aktienrückkaufprogramm im Gegenwert von 1,5 Milliarden Dollar ist da nur der nächste logische Schritt und angesichts der günstigen Bewertung ökonomisch gesehen ideal. Es ist auch nicht auszuschließen, dass das Programm weiter aufgestockt wird.

    Profitabilität

    Die hohen Preise, die man für seine Medikamente zu verlangen weiß, münzen sich in exorbitant hohe Margen um. Dadurch hat man mehr als ausreichend Mittel zur Verfügung, um weiter in den Ausbau der Pipeline zu investieren. […]

    Die Kapitel Wachstum, Risiken und Konkurrenz lesen Sie im vollständigen Artikel auf Cashkurs.com.

    Alle Kennzahlen wurden – sofern nicht anders erwähnt - auf Sicht der letzten vier verfügbaren Quartale berechnet.

    Quellen: sentieo.com, morningstar.com, www.vrtx.com, guidants.com, wikipedia.de

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    Hinweis:

    Hierbei handelt es sich um keine Anlageempfehlung oder Anlageberatung!

    Dieser Artikel erschien zuerst auf Dirk Müllers Cashkurs.com und wurde von Christof von Wenzl verfasst. Dort finden Sie die ausführliche Version inklusive anschaulichen Grafiken und tabellarischen Ansichten weiteren Artikel.

     

    Dirk Müller sowie die Finanzethos GmbH haben sich verpflichtet den Kodex des Deutschen Presserates für Finanz- und Wirtschaftsjournalisten einzuhalten. Der Verhaltenskodex untersagt die Ausnutzung von Insiderinformationen und regelt den Umgang mit möglichen Interessenkonflikten. Die Einhaltung des Verhaltenskodex wird.







    Dirk Müller
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    Dirk Müller ist Finanzexperte, mehrfacher Spiegel-Bestseller Autor*, Politikberater, Vortragsredner, Gründer von Cashkurs.com – und gilt als „Dolmetscher zwischen den Finanzmärkten und den Menschen außerhalb der Börse“. Sein Weg an der Börse begann 1992, heute zählt er zu den bekanntesten Gesichtern des Börsenparketts. Von vielen Medien wird er daher auch gerne Mr. DAX genannt.

    Dirk Müllers Fähigkeit, komplexe Sachverhalte auf das Wesentliche zusammenzufassen und für die Allgemeinheit verständlich zu erläutern, zeichnet seine einzigartige Berichterstattung auf Cashkurs.com aus. Hierbei ist ihm vor allem an der Aufklärung und der Vermittlung von unabhängigen Hintergrundinformationen gelegen. Dirk Müller setzt sich für die Förderung der Aktienkultur in Deutschland ein und unterstützt diese mit einem eigenen Fonds zum Vermögensaufbau (Dirk Müller Premium Aktien).

     

     

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    Verfasst von Dirk Müller
    Cashkurs-Aktienanalyse Vertex Pharma-Aktie – Einstiegschance nach Korrektur? Mehr als 40 Prozent büßte die Aktie von Vertex Pharma ein - warten die Bullen schon?