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     2898  0 Kommentare Gesunde Struktur des Aktienmarktes

    In den letzten Tagen bin ich viel herum gekommen und habe neue Leute kennen gelernt. Dabei haben sich zwei erstaunliche Gesetzmäßigkeiten ergeben:

    (1) Alle Frauen schreiben Gedichte und Kurzgeschichten oder planen, dies in naher Zukunft zu tun.

    (2) Nahezu alle Männer und Frauen haben Geld am Aktienmarkt verloren. Sie haben alle nahe der Topkurse gekauft und viele nahe der Tiefstkurse wieder verkauft.

    Die Faktenlage sieht in etwa so aus:

    (1) In Deutschland werden jährlich mindestens 200.000 Manuskripte von den Verlagen zur Veröffentlichung abgelehnt. Trotzdem erscheinen so viele Titel, dass der Markt sie nicht mehr aufnehmen kann.

    (2) Neue Aktien werden nahezu nicht mehr herausgegeben. Die alten Aktien sind zum großen Teil von denjenigen, die sich die Finger damit verbrannt haben, abgegeben oder vergessen worden. Bis auf einen Grundbestand, mit dem die noch verbliebene Community täglich herumspielt, scheinen die Aktien im Vergessen gelandet zu sein.

    Letzterer Punkt beinhaltet eine gute und eine schlechte Nachricht:

    Die gute ist: Der Markt sollte trotz nahezu 100 Prozent Kursgewinn weiterhin eine gute Struktur haben. Der überwiegende Teil der Aktien scheint in bombenfesten Händen zu liegen.

    Und die schlechte ist: Es ist eine ganze Generation von Anlegern (oder zwei oder drei) ist auf Lebenszeit verprellt worden. Eine richtige Jubelhausse wie 1998 ff. steht also für die nächsten zehn oder zwanzig Jahre nicht mehr an.


    berndniquet@t-online.de



    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Gesunde Struktur des Aktienmarktes In den letzten Tagen bin ich viel herum gekommen und habe neue Leute kennen gelernt. Dabei haben sich zwei erstaunliche Gesetzmäßigkeiten ergeben: (1) Alle Frauen schreiben Gedichte und Kurzgeschichten oder planen, dies in naher Zukunft zu …