Zeichen stehen auf Wachstum
Nach Verlusten bei Jenoptik: Analysten sehen mehr als 30 Prozent Kurspotenzial
Die Aktie hat in den vergangenen Tagen mehr als zehn Prozent verloren. Analysten sehen bei Jenoptik jetzt wieder eine "attraktive Bewertung". Höchste Zeit, sich den ostdeutschen Hightech-Konzern einmal genauer anzusehen.
"2021 war insgesamt ein sehr gutes Jahr", sagte Konzernchef Stefan Traeger bei der Vorstellung der Geschäftszahlen am Dienstag. Trotz der positiven Aussichten für das Kerngeschäft tritt das Management zurückhaltend auf. Grund: Der Krieg in der Ukraine könnte für steigende Kosten und Logistikprobleme sorgen.
In diesem Jahr will Jenoptik den Umsatz um 20 Prozent auf über 900 Millionen Euro steigern und profitabler werden. Eine Ebitda-Marge von 18 Prozent wird angepeilt. Eine Schätzung, die viele
Analysten noch für sehr konservativ halten. "Da der Auftragsbestand
um 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist, gehen wir stark davon aus, dass Jenoptik trotz einiger Unsicherheiten in der Lieferkette ein organisches Wachstum im hohen
einstelligen bzw. niedrigen zweistelligen Bereich erreicht", schreibt Analyst Malte Schaumann von Warburg Research. Er legt sein Kursziel für die Aktie bei 40 Euro fest.
Jenoptik ist mit seinen optischen High-Tech-Geräten ein wichtiger Zulieferer für zahlreiche Wachstumsbranchen: Halbleiter, Autoindustrie, Medizintechnik oder Rüstung. Unter anderem tüftelt das Unternehmen auch an der für das autonome Fahren wichtigen Lidar-Technologie.
"Jenoptik verweist weiterhin auf eine gute Auftragslage und eine gut gefüllte Projektpipeline sowie auf den anhaltend vielversprechenden Verlauf im photonischen Kerngeschäft, insbesondere im Halbleiter-Bereich", schreibt DZ-Bank Analyst Dirk Schlamp. Er sieht das Kursziel bei 42,50 Euro.
Die Jenoptik-Aktie war am Dienstag zeitweise um bis zu fünf Prozent abgestürzt. Seit Anfang des Jahres befindet sie sich in einem Abwärtstrend und hat rund 25 Prozent an Wert verloren.
Möglicherweise könnte der Zeitpunkt für eine Trendwende nun gekommen sein. "Nach der jüngsten Kurskorrektur halten wir die Bewertung der Jenoptik-Aktie
wieder für attraktiv", meint Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank.
Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion