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     2549  0 Kommentare Aktienmärkte preisen Wachstumsschwäche ein

    Nachdem sich die US-Indices am Freitag einige Zeit hatten halten können, kamen sie schließlich doch wieder in ihr seit Jahresbeginn gewohntes Fahrwasser und gingen mit deutlichen Verlusten aus dem Handel. Dabei waren die Quartalsberichte zumindest aus dem Kreis der Dow-Mitglieder nicht schlecht – allen voran GE. Das Untenehmen meldete besser als erwartete Ergebnisse und einen optimistischen Ausblick.

    Belastend dürfte gewirkt haben, dass das Consumer-Sentiment, was die University of Michigan monatlich erhebt, für Januar vorläufig unter den Erwartungen hereinkam. Nach 97,1 für Dezember wurden jetzt 95,8 gemeldet. Der Teilindex für die Erwartungen sank sogar von 97,1 im Vormonat auf 86,4, während der für die Einschätzung der aktuellen Bedingungen um 3,7 auf 110,4 stieg.

    Die schlechten Nachrichten aus dem Chip-Sektor reißen nicht ab. So meldet Infineon, dass der Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2005 in allen Geschäftsbereichen rückläufig war. Er sank gegenüber Vorquartal um 9 Prozent auf 1,82 Mrd. Euro. Auch im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2005 erwartet Infineon eine zurückgehende Nachfrage auf dem weltweiten Halbleitermarkt. Umsatz und Ergebnis sollen daher im aktuellen Quartal weiterhin rückläufig sein. Der Chip-Markt ist ein wichtiger Frühindikator für die konjunkturelle Befindlichkeit.

    Heute morgen erwischt es nun auch den DAX, der sich in der Schwäche der US-Aktien seit Jahresbeginn vergleichsweise (nicht absolut) fest gezeigt hatte. Nachdem die Marke von 4180 nicht hielt, verstärkte sich der Abwärtsdruck zunächst. Der Nikkei wurde über Nacht moderat höher bewertet.

    Eine ganze Reihe von wichtigen Terminen liegt den Akteuren in den Finanzmärkten quer. Da ist zunächst am 30. Januar die Wahl im Irak, die nicht die erhoffte politische Entspannung zu bringen scheint und Befürchtungen bestärkt, die Amerikaner könnten nicht mehr Herr der Lage sein. Dann folgen die Zinsentscheidungen von Fed und EZB am 2., bzw. am 3. Februar. Am 4. und 5. findet das Gipfeltreffen der G7 statt. Wichtiges Thema ist hier wie schon beim letzten im Oktober die Währungspolitik Chinas. Der Aufwertungsdruck auf den Yuan wächst.

    Der Dollar-Index hat Ende vergangenen Jahres bei 80,39 ein Tief fabriziert und zuletzt die Marke von 84 angekratzt. Aktuell scheint die amerikanische Währung wieder Schwäche aufzubauen. Viel wird davon abhängen, ob es tatsächlich zu einer Änderung in der Haltung der chinesischen Regierung kommt. Die FAZ spekuliert in ihrer heutigen Ausgabe, dass ein möglicher Zeitpunkt für eine Aufwertung des Yuan der 9. Februar sein könnte. Dann ist dort wegen des Neujahrsfestes kein Handel. Am 7. Februar wird US-Präsident Bush seinen Haushaltentwurf für 2005 vorlegen. Falls die versprochene Senkung des Defizits kommt, sollte das den Dollar ebenso stützen wie eine Aufwertung der chinesischen Währung.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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