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     233  0 Kommentare Bitcoin vor hartem Kampf, Marktkommentar von Alex Wehnert

    Frankfurt (ots) - Nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen ist am Kryptomarkt
    eine trügerische Ruhe eingekehrt. So kletterte die führende Cyberdevise Bitcoin
    nach ihrem jüngsten Rücksetzer auf knapp 26000 Dollar - was den niedrigsten
    Stand seit Ende 2020 bedeutete - gegen Ende der Handelswoche zwar zeitweise
    wieder über die Marke von 30000 Dollar. Doch unter den Teilnehmern an den
    internationalen Finanzmärkten hält sich angesichts der geopolitischen und
    makroökonomischen Unsicherheit eine hartnäckige Risikoscheu, was insbesondere
    die Aussichten für Kryptowährungen trübt. Denn dass Cyberdevisen ein äußerst
    riskantes Investment darstellen, hat der Kollaps des Stablecoins TerraUSD (UST)
    den Anlegern erneut vor Augen geführt.

    UST sollte Wertstabilität gewährleisten, verlor die Bindung zum Dollar aber
    völlig. Weil die Organisation hinter dem Stablecoin große Bitcoin-Reserven hält
    und diese anzapfen musste, um dem eigenen System Liquidität zuzuführen, geriet
    auch die führende Kryptowährung unter Druck. Inzwischen hat die Gesellschaft
    einen Wiederaufbauplan für den Betrieb ihrer Blockchain vorgelegt, in dessen
    Zuge UST wohl begraben werden soll.

    Bei Investoren ist indes die Sorge entstanden, dass es auch bei weiteren auf
    Wertstabilität ausgelegten Token zu Verwerfungen und somit schließlich zu einem
    Crash des Gesamtmarkts für digitale Assets kommen könnte. Denn Anleger nutzen
    Stablecoins, um Gewinne aus dem Kryptohandel abzusichern, ohne von der Sphäre
    der Cyberdevisen in die Welt der Fiat-Währungen wechseln zu müssen. In der Folge
    kommt der führende Stablecoin Tether auf tägliche Handelsvolumen, die jene von
    Bitcoin weit übersteigen. Die wertstabilen Token sind also durchaus
    systemrelevant für das Digital-Assets-Segment.

    In diesem Zusammenhang ist gerade der enorme Investorenansturm am Kryptomarkt
    zum Problem geworden. Allein 2021 ist laut dem Vermögensverwalter Wisdom Tree
    mehr Risikokapital in neue Protokolle und dezentralisierte Anwendungen geflossen
    als in den vorangegangenen sechs Jahren zusammen.

    Diese neuen Technologien und die Unternehmen dahinter hätten sich aber noch nie
    in einer extrem feindlichen Umgebung bewähren müssen. Aufgrund ihrer mangelnden
    Resilienz sind sie also anfälliger für Fehlschläge als etablierte Systeme. Und
    eben weil das Digital-Asset-Segment so stark gewachsen ist, nehmen auch die
    Marktverwerfungen beständig größere Ausmaße an.

    Für vermeintlich gefestigte Krypto-Assets wie Bitcoin hat sich der Einstieg
    breiterer Anlegergruppen aber auch als direkte Belastung herausgestellt. Denn
    institutionelle Investoren handeln im Gegensatz zu den Krypto-Händlern der
    ersten Stunde nicht ideologisch, sondern passen ihre Positionen entsprechend der
    Risikoneigung an. Dies wird derzeit an der Chicago Mercantile Exchange (CME)
    sichtbar. So ist das Open Interest in Bitcoin-Long-Futures an der weltgrößten
    Terminbörse, das als Indikator für das institutionelle Engagement gilt, zuletzt
    scharf zurückgegangen. Für die Kategorie der Assetmanager betrug es Mitte April
    gemäß einer Auswertung von Berichten der Commodities Futures Trading Commission
    durch den Datenanbieter The Block 1,3 Mrd. Dollar. Am 10. Mai - also dem Tag, an
    dem der UST-Crash ins Rollen kam - belief es sich noch auf 890 Mill. Dollar.

    Im historischen Vergleich fällt dieser Wert aber enorm hoch aus. Damit besteht
    für die kommenden Wochen und Monate durchaus noch Rückschlaggefahr, wenn sich
    das Anlegersentiment angesichts stark eingetrübter Konjunkturaussichten und der
    restriktiveren Geldpolitik weiter verschlechtert. Hinzu kommen dürfte ein
    verschärfter regulatorischer Fokus in Reaktion auf den jüngsten
    Stablecoin-Crash, wie er sich bereits in Großbritannien abzeichnet. Der
    eingeschworenen Gemeinschaft der Krypto-Enthusiasten, die von Cyberdevisen als
    Währung der Zukunft überzeugt sind und die Kurse immer wieder zu stützen suchen,
    dürfte also ein harter Kampf bevorstehen.

    Pressekontakt:

    Börsen-Zeitung
    Redaktion

    Telefon: 069--2732-0
    www.boersen-zeitung.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/30377/5228118
    OTS: Börsen-Zeitung


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