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    Millionen-Minus für Aktionäre  2010  0 Kommentare Evotec: Aktie im Kurssturz nach enttäuschenden Quartalszahlen

    Der MDax-Konzern profitierte in den ersten sechs Monaten von der Abwertung des Euro zum Dollar. Morgan Stanley hat die Hamburger schon im Vorhinein deutlich herabgestuft. Die Aktie fällt unter ihre 50-Tage-Linie.

    Der Hamburger Wirkstoffforscher Evotec hat heute Morgen seine Zahlen zum ersten Halbjahr veröffentlicht: Demnach stieg der Umsatz im Jahresvergleich um fast ein Viertel auf knapp 337 Millionen Euro. Beim Gewinn enttäuschte der MDax-Konzern allerdings: Das bereinigte Ebitda lag mit 33,6 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahres von damals mehr als 36 Millionen. Unterm Strich stand für die Aktionäre ein Minus von 101 Millionen Euro (H1 2021: 113 Mio. Euro).

    Die operative Gewinnentwicklung begründete Evotec-Chef Werner Lanthaler mit hohen Kosten für das Hochfahren einer vor einem Jahr in den USA eröffneten Produktionsanlage für Biologika. Zudem hätten höhere Aufwendungen für Energie sowie Abschreibungen auf die britische Beteiligung Exscientia sein Unternehmen belastet. 

    Für das Gesamtjahr 2022 erwartet Lanthaler einen Konzernumsatz von 715 bis 735 Millionen Euro, nach bisher anvisierten 700 bis 720 Millionen. Das wäre ein Plus von bis zu 19 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen sind das aber lediglich 690 bis 710 Millionen Euro. Das Gleiche gilt für die Ebitda-Prognose: Nach 107 Millionen Euro im Vorjahr soll dieses nun 105 bis 120 Millionen betragen. Auf Basis konstanter Wechselkurse macht das 85 bis 100 Millionen Euro. Der Konzern profitiert also vor allem durch die Abwertung des Euro zum US-Dollar.

    Noch vor der Ergebnispräsentation hagelte es für die Hamburger Negativschlagzeilen: Die US-Investmentbank Morgan Stanley (MS) hat die Titel gleich um zwei Stufen von „Overweight“ auf „Underweight“ herabgestuft. Der MS-Analyst James Quigley hat sein Kursziel von 42 auf 32 Euro deutlich gesenkt, bleibt damit aber immerhin klar über dem aktuellen Kurswert von 25,36 Euro. Die Entscheidung begründete der Experte in erster Linie mit deutlich fallenden Gewinnerwartungen (Ebitda) für die kommenden zwei Jahre. Ausschlaggebend dafür seien gestiegene Forschungsinvestitionen bei zugleich unveränderter Kapazitätsauslastung. Es werde wohl bis 2024 oder gar 2025 dauern, bis die Gewinnentwicklung wieder in Schwung komme.

    Die negative Kehrtwende von MS ließen die Evotec-Papiere schon am gestrigen Mittwoch um zeitweise 11 Prozent einbrechen. Mit 24,43 Euro landeten sie wieder unter ihrer 50-Tage-Linie. Doppelt bitter: Erst in der Vorwoche hatte die Aktie mit knapp 30 Euro einen lang ersehnten Höchststand seit Februar erreicht. Im laufenden Jahr hat die Evotec-Aktie rund 40 Prozent eingebüßt.

    Die Evotec Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,68 % und einem Kurs von 25,31EUR auf Tradegate (11. August 2022, 13:23 Uhr) gehandelt.

    (tl) für die wallstreet:online Zentralredaktion



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