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    Winkt die Kursrallye?  14344  2 Kommentare Jackson Hole: Was hält Powells Rede für Anleger bereit?

    Die Börsenwelt blickt heute nach Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming: Anleger hoffen beim Gipfel der Notenbanker auf klare Signale von Fed-Chef Jerome Powell. Wie stehen die Chancen für ein Kursfeuerwerk?

    Es ist die wichtigste Notenbank-Konferenz des Jahres: Am Wochenende kommen Notenbanker und Ökonomen aus aller Welt in Jackson Hole zusammen, einem Bergtal mitten in den Rocky Mountains. Weniger idyllisch als das Bergpanorama ist die Stimmung an den Aktienmärkten im Vorfeld: Anleger werden jedes Wort von Fed-Chef Jerome Powell auf die Goldwaage legen.

    Die Fed hatte in den vergangenen zwei Monaten ungewöhnlich große Zinsschritte veranlasst: Der Leitzins bewegte sich im Juni und Juni in einer Spanne zwischen 2,25 und 2,5 Prozent. Analysten und Anleger spekulieren, ob die Fed den Leitzins erneut um 0,75 Prozentpunkte anhebt, oder ob sie die Zügel mit einer Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte etwas lockerer lässt. Die Inflation in den USA hatte im Juli einen Höchststand von 9,1 Prozent erreicht, zuletzt ließ die Dynamik etwas nach und die Teuerung ging leicht zurück auf 8,5 Prozent.

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    Unmittelbar nach der Entscheidung der Fed im Juni, die Zinssätze um 75 Basispunkte anzuheben, hatten Aktien und Anleihen eine asynchrone Rallye gestartet, berichtet Bloomberg: Es kam zu einem Ausverkauf von Anleihen, weil der Aktienmarkt bei hohen Zinsen unattraktiver für Anleger wird. Eine Entwicklung, die bei einer starken Zinserhöhung erneut droht - und widersprüchlich zu den Zielen der Fed verlief: Höhere Zinsen und niedrigere Vermögenspreise sollten die überhitzte Nachfrage dämpfen.

    In Erwartung der Rede Powells in Jackson Hole haben sich Angaben zufolge viele Hedgefonds bärisch positioniert.

    Neben der Wette auf eine inverse Nachfragekurve gibt es da aber auch die Rezessionsangst. Der Einkaufsmanager-Index ist in diesem Monat auf ein Niveau gefallen, das er zuletzt in der Coronakrise im Mai 2020 und in der Finanzkrise 2009 erreichte. Darauf macht der US-Ökonom und Allianz-Berater Mohamed El-Erian im Handelsblatt aufmerksam. Er ist der Meinung, dass die Fed die Zinsen zu spät erhöht habe und nun mit weiteren Zinsschritten eine Rezession auslösen könnte. Die Fed stecke in einer Zwickmühle: Während eine Rezession immer absehbarer werde, bleibe der Arbeitsmarkt in den USA gesättigt. Damit stagniere auch die hohe Kaufkraft, so El–Erian.

    Powell wird wahrscheinlich versuchen, die Fed als glaubwürdige Hüterin des Geldes darzustellen die in der Lage ist, die Inflation einzudämmen. Einige Analysten und Anleger zweifeln an diesen Fähigkeiten der Fed. Schließlich lag Powell bereits in der Vergangenheit mit seinen Markteinschätzungen daneben: "Der Inflationsschub ist nur vorrübergehend", sagte er im vergangenen Jahr auf der Notenbankkonferenz.

    Marko Kolanovic, Chefstratege für globale Märkte bei JPMorgan, steht der Macht der Zentralbankpolitik skeptisch gegenüber: Die Inflation sei von Rohstoffknappheit und Post-Corona-Euphorie getrieben. "Wir bleiben deshalb dabei, dass die Inflation sich von selbst abkühlt, wenn sich die Weltmärkte entzerren. Das wird dann wahrscheinlich zum Kurswechsel bei der Fed führen" zitiert ihn Bloomberg aus einer Notiz. "Wir schätzen, dass Powell in Jackson Hole nicht den nächsten Schritt verkündet, sondern eher die Erwartungen an einen bald gemäßigten Kurs herunterschraubt."

    Es gibt jedoch auch Stimmen, die im Vorfeld ungewisser bleiben: "Powell hat in seiner Kommunikation so gepokert, dass keiner weiß, was er heute abliefert. Man muss also darauf vorbereitet sein, so oder so zu reagieren", sagte Steve Chiavarone, ein Fondsmanager bei Federated Hermes, gegenüber Bloomberg. "Dies ist ein makroökonomisch gesteuerter Markt."

    Dax-Anleger scheinen im Vorfeld der Rede gelassen zu sein: Der DAX notiert am Freitag mit 0,3 Prozent leicht im Minus. Welche Reaktionen noch eintreten, zeigt sich heute nach 16 Uhr deutscher Zeit, wenn Powells Rede in Jackson Hole startet.

    Autorin: Sarah Stemper, wallstreet:online Zentralredaktion




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