Odeon Film

Hohes Kurspotenzial bei aktuellem KGV von 6

Während in den letzten Jahren Medienunternehmen an der Börse ein eher stiefmütterliches Dasein fristeten, stiegen sie in der jüngsten Vergangenheit wieder in der Gunst der Anleger. Zu recht, wie wir meinen, da einige Vertreter auf eine gute Geschäftsentwicklung mit ordentlichen Wachstumsraten bei Umsatz und Ertrag verweisen können.

Odeon steht für Spannung

Zu diesen zählt die Odeon Film (WKN 685 300). Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen seinen Umsatz um rund 30 % auf 60 Mio. Euro steigern und ein EBIT von 5 Mio. Euro erwirtschaften. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf TVProduktionen. Etwa ein Viertel der Krimiserien im deutschen Fernsehen stammt aus dem Haus der Odeon Film, darunter Dauerbrenner wie „Ein Fall für Zwei“, „Die Kommissarin“ oder „SK Kölsch“. Zu den Kunden zählen sowohl die öffentlich rechtlichen Fernsehanstalten als auch die Privatsender.

Durch die Übernahme der Gesellschaft Novafilm Fernsehproduktion konnte Odeon Film mit der Sparte Familienserien seinem Produktportfolio ein weiteres Standbein zufügen.



Starke Partner

Doch auch im KinoBereich verfolgt Odeon Film viel versprechende Projekte. Neben dem „Doppelten Lottchen“, das 2006 in die Filmtheater kommt, soll mit dem USGiganten Warner Bros. mit „Urmel aus dem Eis“ ein weiterer Kinderbuchklassiker verfilmt werden. Die Zusammenarbeit im Animationsbereich mit Warner Bros. verleiht dem Geschäft von Odeon zusätzliche Phantasie.

Odeon Film ist am Markt sehr gut positioniert und profitiert von den hervorragenden Verbindungen seines Großaktionärs in der Branche. Dieser ist die Bavaria Filmgruppe und hinter der UFA Deutschlands zweitgrößter Filmproduzent. Bavaria hält große Stücke auf ihre Beteiligung und sieht das Engagement als strategisches Investment. An eine Verkleinerung seines Anteils denkt das Unternehmen nicht.

Akquisitionsfrüchte kommen in 2005 voll zum Tragen

Auch wenn der Umsatz und Ertragsanstieg 2004 teilweise akquisitionsgetrieben ist, sehen wir die weitere Geschäftsentwicklung von Odeon Film positiv. Das Unternehmen kann auf stabile Partnerschaften mit seinen Abnehmern bauen und verfügt durch Filmserien über langfristige Kundenbeziehungen. Das Geschäft in anderen Bereichen wie Familienserien oder Kinoproduktionen wird stetig ausgebaut.

Zudem wird erst im laufenden Geschäftsjahr die Übernahme der Novafilm voll auf die Geschäftsahlen durchschlagen. Die Tochtergesellschaft litt unter zu hohen Kosten. Sowohl die Auswirkungen der neuen Kostenstruktur als auch die Synergieeffekte aus der Übernahme werden erst jetzt voll wirksam.

Trotz Kursanstieg weiter unterbewertet

Daher gehen wir für 2005 von einem überproportional steigenden Gewinn aus. Für 2004 sehen wir diesen anhand des ausgewiesenen EBIT bei etwa 2,00 Euro je Aktie. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir einen Gewinn je Aktie von rund 2,40 Euro bei einem Umsatz von etwa 70 Mio. Euro. Demnach beträgt das KGV 05 äußerst günstige 6,3.

Auch im Vergleich zu anderen Medienunternehmen wie etwa MME ist dies ein sehr niedriger Wert. Wie wir gerüchteweise erfahren haben, hält auch die Bavaria Filmgruppe die Bewertung von Odeon Film auf dem aktuellen Kursniveau für zu niedrig und erwartet deutlich höhere Kurse.

Auf der kommenden Hauptversammlung will der Vorstand eine Kapitalerhöhung unter Ausgabe von Gratisaktien im Verhältnis 10:1 beschließen lassen. Zusammen mit dem ohnehin hohen Bestand an liquiden Mitteln wäre dann die Kriegskasse von Odeon Film gut gefüllt…

Fazit

Trotz des stark gestiegenen Kurses in der jüngsten Vergangenheit ist Odeon Film weiterhin deutlich unterbewertet. Das Unternehmen verspricht eine zukunftsfähige, wachstumsstarke Geschäftsentwicklung und ist gut positioniert. Wir empfehlen daher die Aktie zum Kauf und sehen ein Kurspotenzial von über 22 Euro im laufenden Jahr. Ein Kauf sollte jedoch aufgrund der Marktenge des Titels streng limitiert erfolgen.

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