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     2368  0 Kommentare Das Inflationsspiel - Seite 3



    Ein festerer Dollar wirkt tendenziell negativ auf amerikanische Aktienkurse. Er lockt hingegen vermehrt Kapital in die Anleihemärkte, insbesondere dann, wenn die Akteure überzeugt sind, dass der Zinsanstieg seinem Ende entgegengeht. In Zeiten teurer werdender Liquidität belastet ein solcher Mittelabfluss die Aktienmärkte. Ein festerer Dollar verbessert zwar durch fallende effektive Rohstoffpreise die Gewinnsituation der Unternehmen. Das gilt allerdings nur dann, wenn sie so viel Gestaltungsmacht hätten, dass sie sich dem Zwang zur Preisanpassung entziehen könnten. Womit wir wieder bei einem der Ausgangspunkte angelangt wären.

    Ich bleibe dabei: Der Inflationsmotor stottert zwar und das Dream-Team um Greenspan und Bernanke tut alles, um Gas zu geben. Das aktuelle Starren auf das Inflationsgespenst lenkt davon ab, dass die Aussichten für einen Fortgang der Erholung der Weltwirtschaft sehr gedämpft sind. Man wünscht sich sehnlichst Verbraucherpreis-Inflation als Indikation für eine brummende Wirtschaft herbei. Aber aktuell sehen wir nur die mageren Effekte, die die haussierenden Rohstoffpreise nun endlich (mit langer Verzögerung) hervorbringen.

    Man sollte nun in erster Linie auf die Bewegungen beim Dollar und bei den Rohstoffen achten. Ein schwächelnder Dollar mit alsbald wieder anziehenden Rohstoffpreisen wäre nach wie vor das Beste, was den Aktienbullen passieren kann. Sie können dann den Traum einer sich weiter erholenden Weltwirtschaft mit „schönen“ Preissteigerungen noch ein wenig weiter träumen. Erstarkt der Dollar jedoch weiter, während die Rohstoffe sich weiter verbilligen, werden alsbald inhärente Deflationstendenzen offenbar – das Angstszenario schlechthin.

    Das Signal, dass die Finanzmärkte nach der Fed-Sitzung dieser Woche aussenden, ist genau dieses: Geht es (noch ein wenig) so weiter wie bisher oder stehen wir unmittelbar an einer Zeitenwende?

    Diese Fragestellung wird nun noch ein wenig ausgelotet. In diesem Zusammenhang baut sich zwar so ganz allmählich bullisches Potenzial in den Aktienmärkten auf. Nicht zufällig krallt sich z. B. der S&P 500 ziemlich kontrolliert in seiner Ausbruchszone vom November 2004 fest. Ob er von dort aus nach oben durchstarten kann, ist keineswegs ausgemacht. Hier locken zunächst eher Preise um 1160. Der TRIN-Index offenbart, dass sich die Akteure beim Kauf offenbar auf weniger Titel konzentrieren. Damit wird die Basis schmaler. Die Märkte machten überhaupt zuletzt einen sehr kontrollierten Eindruck. Das mahnt erst einmal zur Vorsicht. Und so lange der Dollar nicht zu klarer Schwäche zurückkehrt, ist Skepsis angebracht.

    Marktstatus, Markttrends und Prognosen unter TimePatternAnalysis.

    Heute: 14:30 MEZ – US-Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im Februar (E: Plus 0,8 bis 2,0 nach zuvor minus 1,3 Prozent).

    14:30 – Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (E: 310.000 bis 315.000 nach zuvor 318.000).

    16:00 - Verkäufe neuer Häuser (New Home Sales) im Februar (E: 1,150 bis 1,185 nach zuvor 1,106 Millionen)

    Schöne Feiertage!

    Kontakt: info@timepatternanalysis.de
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    Klaus Singer
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    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
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    Verfasst von Klaus Singer
    Das Inflationsspiel - Seite 3 Die Fed hat gesprochen: Wie erwartet wurden die Leitzinsen in den USA um 0,25 auf 2,75 Prozent angehoben und auch die Formulierung von den maßvollen Schritten, mit denen sich die Geldpolitik fortbewegt wurde beibehalten. Aber die Aktien-Börsen …