Globaler Flächenanspruch durch Biokraftstoffe gering (FOTO)
Berlin (ots) - 2021 wurden weltweit auf ca. 1,4 Mrd. ha Kulturpflanzen wie
Getreide, Ölsaaten, Eiweiß-, Zucker- und Faserpflanzen, Obst, Gemüse, Nüsse u.
a. angebaut. Davon wurde das meiste zur Ernährung eingesetzt - direkt oder
indirekt über die Verfütterung an Nutztiere. Nur rund 8 % der Anbaufläche
dienten der Lieferung von Rohstoffen für die Produktion von Biokraftstoffen.
Die Rohstofferzeugung für die Verwendung in Biokraftstoffen konzentriert sich
auf Regionen mit strukturellen Überschüssen. Dies ist ablesbar an den im
Vergleich zur EU hohen Mandaten für die Beimischung, z. B. in Indonesien (35 %
Biodiesel) oder in den USA (15 % Bioethanol). Die Gründe liegen vorrangig in der
Markt- und Preisstabilisierung der landwirtschaftlichen Erzeugerpreise sowie in
der Lieferung eines Beitrages zur Energieversorgungssicherheit. Ohne
Biokraftstoffe mit ihrer angebotspuffernden Wirkung würde sich der Druck auf die
Rohstoffpreise erhöhen.
Getreide, Ölsaaten, Eiweiß-, Zucker- und Faserpflanzen, Obst, Gemüse, Nüsse u.
a. angebaut. Davon wurde das meiste zur Ernährung eingesetzt - direkt oder
indirekt über die Verfütterung an Nutztiere. Nur rund 8 % der Anbaufläche
dienten der Lieferung von Rohstoffen für die Produktion von Biokraftstoffen.
Die Rohstofferzeugung für die Verwendung in Biokraftstoffen konzentriert sich
auf Regionen mit strukturellen Überschüssen. Dies ist ablesbar an den im
Vergleich zur EU hohen Mandaten für die Beimischung, z. B. in Indonesien (35 %
Biodiesel) oder in den USA (15 % Bioethanol). Die Gründe liegen vorrangig in der
Markt- und Preisstabilisierung der landwirtschaftlichen Erzeugerpreise sowie in
der Lieferung eines Beitrages zur Energieversorgungssicherheit. Ohne
Biokraftstoffe mit ihrer angebotspuffernden Wirkung würde sich der Druck auf die
Rohstoffpreise erhöhen.
Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) betont, dass
bei der Herstellung von Biokraftstoffen zugleich Protein in hoher Qualität
anfällt, das zur Nutztierfütterung oder direkt für die Humanernährung eingesetzt
wird. Der im Zusammenhang mit Diskussion um weltweite Landnutzungsänderungen
angeführte Flächenbedarf für die Biokraftstoffproduktion wird der Tatsache nicht
gerecht, dass der Flächenanteil für die Proteinproduktion bei Raps heraus- bzw.
angerechnet werden müsse, stellt die UFOP fest. Bei einem Anteil von 60 %
Futterprotein beim Raps wäre somit nur 40 % der Anbaufläche für die
Biokraftstoffproduktion anzurechnen. Dieser Ansatz ist aus Sicht der Förderunion
sachgerecht, denn andernfalls müssten fehlenden Proteinmengen durch Importe von
zusätzlichen Flächenbedarf gedeckt werden müssten.
Dieser Kompensationseffekt wird bei allen sogenannten "iLUC-Studien" und daraus
abgeleiteten Diskussionen gewollt nicht berücksichtigt. Dies betont die UFOP mit
allem Nachdruck vor dem Hintergrund der aktuell bekannt gewordenen Initiative
von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die Biokraftstoffproduktion aus
Anbaubiomasse ab 2030 auslaufen zu lassen. Aus Sicht der UFOP ist es
unverständlich, dass Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir diese Initiative
unterstützt und die hinlänglich bekannten Zusammenhänge ignoriert. Denn die
heimische bzw. europäische Rapsproduktion für die Kraftstoffherstellung sichert
zugleich die Versorgung mit gentechnisch unverändertem Rapsprotein für die
Milchproduktion. Praktisch jedes Milchprodukt mit dem Siegel "Ohne Gentechnik"
signalisiert, dass die Kühe am Anfang dieser Warenkette mit nachhaltig
zertifiziertem Rapsschrot aus der Biodieselproduktion gefüttert wurden.
Mit ihrer Initiative schafft Bundesumweltministerin Lemke zugleich Fakten, die
den Sinn und die Notwendigkeit in Frage stellen, mit der Landwirtschaft eine
Nationale Biomassestrategie (NABIS) zu erarbeiten und zu diskutieren. Wo ist
dann noch eine Gesprächsbasis, wenn der Rechtsrahmen wie bei Biokraftstoffen
einfach vorgegeben werde, hinterfragt die UFOP. Die aktuelle Gesetzesinitiative
nehme das Ergebnis vorweg. Der in der Strategie formulierte Vorrang der
stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe läuft in Ermangelung von Konzepten
für den Marktzugang für Produkte aus heimisch angebauten Rohstoffen ins Leere.
Der Anbauumfang spielt praktisch keine Rolle - trotz 30 Jahre Produktförderung
durch das Bundeslandwirtschaftsministerium. Denn der Großteil der Rohstoffe, wie
z. B. Palmöl, wird ohnehin importiert. Ironischerweise wird bei diesen Importen
jetzt der Nachweis für den entwaldungsfreien Bezug mit Datum "2020" gesetzlich
vorgegeben. Für Biokraftstoffe gilt diese Anforderung bereits seit 2009 mit dem
Datum "2008", betont die UFOP mit dem Hinweis, dass der Verband immer wieder die
Vorbildfunktion und Sanktionsmöglichkeiten der Nachhaltigkeitszertifizierung bei
Biokraftstoffen aufgezeigt habe - auch in Drittstaaten.
Pressekontakt:
UFOP e. V.
c/o WPR COMMUNICATION
Norbert Breuer
Invalidenstraße 34
10115 Berlin
Tel.: 030/440388-0
Fax: 030/440388-20
E-Mail: mailto:info@ufop.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/15598/5426270
OTS: UFOP e.V.
bei der Herstellung von Biokraftstoffen zugleich Protein in hoher Qualität
anfällt, das zur Nutztierfütterung oder direkt für die Humanernährung eingesetzt
wird. Der im Zusammenhang mit Diskussion um weltweite Landnutzungsänderungen
angeführte Flächenbedarf für die Biokraftstoffproduktion wird der Tatsache nicht
gerecht, dass der Flächenanteil für die Proteinproduktion bei Raps heraus- bzw.
angerechnet werden müsse, stellt die UFOP fest. Bei einem Anteil von 60 %
Futterprotein beim Raps wäre somit nur 40 % der Anbaufläche für die
Biokraftstoffproduktion anzurechnen. Dieser Ansatz ist aus Sicht der Förderunion
sachgerecht, denn andernfalls müssten fehlenden Proteinmengen durch Importe von
zusätzlichen Flächenbedarf gedeckt werden müssten.
Dieser Kompensationseffekt wird bei allen sogenannten "iLUC-Studien" und daraus
abgeleiteten Diskussionen gewollt nicht berücksichtigt. Dies betont die UFOP mit
allem Nachdruck vor dem Hintergrund der aktuell bekannt gewordenen Initiative
von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die Biokraftstoffproduktion aus
Anbaubiomasse ab 2030 auslaufen zu lassen. Aus Sicht der UFOP ist es
unverständlich, dass Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir diese Initiative
unterstützt und die hinlänglich bekannten Zusammenhänge ignoriert. Denn die
heimische bzw. europäische Rapsproduktion für die Kraftstoffherstellung sichert
zugleich die Versorgung mit gentechnisch unverändertem Rapsprotein für die
Milchproduktion. Praktisch jedes Milchprodukt mit dem Siegel "Ohne Gentechnik"
signalisiert, dass die Kühe am Anfang dieser Warenkette mit nachhaltig
zertifiziertem Rapsschrot aus der Biodieselproduktion gefüttert wurden.
Mit ihrer Initiative schafft Bundesumweltministerin Lemke zugleich Fakten, die
den Sinn und die Notwendigkeit in Frage stellen, mit der Landwirtschaft eine
Nationale Biomassestrategie (NABIS) zu erarbeiten und zu diskutieren. Wo ist
dann noch eine Gesprächsbasis, wenn der Rechtsrahmen wie bei Biokraftstoffen
einfach vorgegeben werde, hinterfragt die UFOP. Die aktuelle Gesetzesinitiative
nehme das Ergebnis vorweg. Der in der Strategie formulierte Vorrang der
stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe läuft in Ermangelung von Konzepten
für den Marktzugang für Produkte aus heimisch angebauten Rohstoffen ins Leere.
Der Anbauumfang spielt praktisch keine Rolle - trotz 30 Jahre Produktförderung
durch das Bundeslandwirtschaftsministerium. Denn der Großteil der Rohstoffe, wie
z. B. Palmöl, wird ohnehin importiert. Ironischerweise wird bei diesen Importen
jetzt der Nachweis für den entwaldungsfreien Bezug mit Datum "2020" gesetzlich
vorgegeben. Für Biokraftstoffe gilt diese Anforderung bereits seit 2009 mit dem
Datum "2008", betont die UFOP mit dem Hinweis, dass der Verband immer wieder die
Vorbildfunktion und Sanktionsmöglichkeiten der Nachhaltigkeitszertifizierung bei
Biokraftstoffen aufgezeigt habe - auch in Drittstaaten.
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