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     245  0 Kommentare Globaler Flächenanspruch durch Biokraftstoffe gering (FOTO)

    Berlin (ots) - 2021 wurden weltweit auf ca. 1,4 Mrd. ha Kulturpflanzen wie
    Getreide, Ölsaaten, Eiweiß-, Zucker- und Faserpflanzen, Obst, Gemüse, Nüsse u.
    a. angebaut. Davon wurde das meiste zur Ernährung eingesetzt - direkt oder
    indirekt über die Verfütterung an Nutztiere. Nur rund 8 % der Anbaufläche
    dienten der Lieferung von Rohstoffen für die Produktion von Biokraftstoffen.

    Die Rohstofferzeugung für die Verwendung in Biokraftstoffen konzentriert sich
    auf Regionen mit strukturellen Überschüssen. Dies ist ablesbar an den im
    Vergleich zur EU hohen Mandaten für die Beimischung, z. B. in Indonesien (35 %
    Biodiesel) oder in den USA (15 % Bioethanol). Die Gründe liegen vorrangig in der
    Markt- und Preisstabilisierung der landwirtschaftlichen Erzeugerpreise sowie in
    der Lieferung eines Beitrages zur Energieversorgungssicherheit. Ohne
    Biokraftstoffe mit ihrer angebotspuffernden Wirkung würde sich der Druck auf die
    Rohstoffpreise erhöhen.

    Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) betont, dass
    bei der Herstellung von Biokraftstoffen zugleich Protein in hoher Qualität
    anfällt, das zur Nutztierfütterung oder direkt für die Humanernährung eingesetzt
    wird. Der im Zusammenhang mit Diskussion um weltweite Landnutzungsänderungen
    angeführte Flächenbedarf für die Biokraftstoffproduktion wird der Tatsache nicht
    gerecht, dass der Flächenanteil für die Proteinproduktion bei Raps heraus- bzw.
    angerechnet werden müsse, stellt die UFOP fest. Bei einem Anteil von 60 %
    Futterprotein beim Raps wäre somit nur 40 % der Anbaufläche für die
    Biokraftstoffproduktion anzurechnen. Dieser Ansatz ist aus Sicht der Förderunion
    sachgerecht, denn andernfalls müssten fehlenden Proteinmengen durch Importe von
    zusätzlichen Flächenbedarf gedeckt werden müssten.

    Dieser Kompensationseffekt wird bei allen sogenannten "iLUC-Studien" und daraus
    abgeleiteten Diskussionen gewollt nicht berücksichtigt. Dies betont die UFOP mit
    allem Nachdruck vor dem Hintergrund der aktuell bekannt gewordenen Initiative
    von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die Biokraftstoffproduktion aus
    Anbaubiomasse ab 2030 auslaufen zu lassen. Aus Sicht der UFOP ist es
    unverständlich, dass Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir diese Initiative
    unterstützt und die hinlänglich bekannten Zusammenhänge ignoriert. Denn die
    heimische bzw. europäische Rapsproduktion für die Kraftstoffherstellung sichert
    zugleich die Versorgung mit gentechnisch unverändertem Rapsprotein für die
    Milchproduktion. Praktisch jedes Milchprodukt mit dem Siegel "Ohne Gentechnik"
    signalisiert, dass die Kühe am Anfang dieser Warenkette mit nachhaltig
    zertifiziertem Rapsschrot aus der Biodieselproduktion gefüttert wurden.

    Mit ihrer Initiative schafft Bundesumweltministerin Lemke zugleich Fakten, die
    den Sinn und die Notwendigkeit in Frage stellen, mit der Landwirtschaft eine
    Nationale Biomassestrategie (NABIS) zu erarbeiten und zu diskutieren. Wo ist
    dann noch eine Gesprächsbasis, wenn der Rechtsrahmen wie bei Biokraftstoffen
    einfach vorgegeben werde, hinterfragt die UFOP. Die aktuelle Gesetzesinitiative
    nehme das Ergebnis vorweg. Der in der Strategie formulierte Vorrang der
    stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe läuft in Ermangelung von Konzepten
    für den Marktzugang für Produkte aus heimisch angebauten Rohstoffen ins Leere.
    Der Anbauumfang spielt praktisch keine Rolle - trotz 30 Jahre Produktförderung
    durch das Bundeslandwirtschaftsministerium. Denn der Großteil der Rohstoffe, wie
    z. B. Palmöl, wird ohnehin importiert. Ironischerweise wird bei diesen Importen
    jetzt der Nachweis für den entwaldungsfreien Bezug mit Datum "2020" gesetzlich
    vorgegeben. Für Biokraftstoffe gilt diese Anforderung bereits seit 2009 mit dem
    Datum "2008", betont die UFOP mit dem Hinweis, dass der Verband immer wieder die
    Vorbildfunktion und Sanktionsmöglichkeiten der Nachhaltigkeitszertifizierung bei
    Biokraftstoffen aufgezeigt habe - auch in Drittstaaten.

    Pressekontakt:

    UFOP e. V.
    c/o WPR COMMUNICATION
    Norbert Breuer
    Invalidenstraße 34
    10115 Berlin
    Tel.: 030/440388-0
    Fax: 030/440388-20
    E-Mail: mailto:info@ufop.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/15598/5426270
    OTS: UFOP e.V.


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