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     2509  0 Kommentare Bullen – wird jetzt endlich alles gut?

    Die US-Aktien gingen am Freitag vergangener Woche kräftig in die Knie. Versuche, den S&P 500 von 1180 wegzuziehen, scheiterten ebenso wie bei NDX, der nicht nachhaltig über 1480 hinaus steigen konnte. Der Dow setzte intraday auf seinem Januartief und schloss nur knapp darüber. Das Volumen war leicht überdurchschnittlich, die Marktbreite ausgeprägt negativ.

    Die Makrodaten verhagelten den Bullen ihren Auftritt. Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe ist im Vergleich zum Februar leichten von 55,3 auf 55,2 Punkte zurückgegangen. Volkswirte hatten im Vorfeld einen Wert von 55,0 Punkten erwartet, wobei der Beschäftigungsindex im März mit 53,3 Punkten deutlich unter dem Niveau des Vormonats von 57,4 Punkten hereinkam. Der Subindex der Neuaufträge kletterte auf 57,1 Punkte, nach zuvor 55,8 Punkten. Der ISM-Index des Dienstleistungs-Sektors notiert für März bei starken 63,1 nach zuvor 59,8 Punkten. Das war noch die positivste Meldung des vergangenen Freitags. Der endgültige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan notiert bei 92,6 und ist damit von den vorläufig veröffentlichten 92,9 nach unten revidiert worden. Erwartet wurde der Index bei 92,5 bis 92,9.

    Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft ist im März lediglich um 110.000 gestiegen. Erwartet wurden 220.000 bis 225.000 neue Arbeitsplätze nach zuvor 243.000. Nach dieser Nachricht fuhren die Märkte zunächst Achterbahn. Hin und her gerissen zwischen Konjunkturpessimismus und bekam der Dollar einen Schwächeanfall, die US-Futures stiegen, die TBonds explodierten. Die zuvor überall emsig beschworenen Inflationssorgen waren wie weggewischt. Zu den extremen kurzzeitigen Kursausschlägen trug auch bei, dass mit dem ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes versehentlich zeitgleich auch der des Dienstleistungssektors veröffentlicht wurde. Mancher Marktteilnehmer hatte im Eifer des Gefechts den letzteren, unerwartet gut ausgefallenen Index mit dem regulär zur Veröffentlichung anstehenden verwechselt.

    Die Schwäche des Dollar, die steigende Aktienkurse begünstigt, hielt nicht lange an. Am Ende des Tages wurde die Marke von 1,28 gegenüber dem Euro durchbrochen und heute morgen näherte sich die amerikanische Währung gegenüber dem Yen derjenigen von 108.

    Als weiterer Belastungsfaktor kam dann auch noch der Ölpreis hinzu. Der maßgebliche Future verteuerte sich um 2 auf über 57 Dollar und markierte damit zeitweilig ein neues Allzeit-Hoch. Dabei ist diese Bewegung so überraschend nicht. Nach dem Einbruch in der vergangenen Woche steht ein Rebound an die obere Begrenzung des langfristigen Aufwärtskanals an. Wo das nächste Ziel bei Oil Brent liegen dürfte, zeigt der Prognosechart der TimePattern im offenen Teil der Web-Seite www.timepatternanlysis.de . Die Ölpreisentwicklung ist allerdings insofern bemerkenswert, als dass sie gerade dann stattfindet, wenn der Dollar an Außenwert gewinnt.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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