Aktien Frankfurt Eröffnung
DAX will weder vor noch zurück - Warten auf die Notenbanksitzungen
Der Markt rechnet in der kommenden Woche fest mit einer Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank um 25 Basispunkte, preist die Wahrscheinlichkeit eines solchen Schrittes der US-Notenbank allerdings auf unter 30 Prozent.
Auf der anderen Seite sind die zehnjährigen Renditen am US-Anleihemarkt in den vergangenen Tagen wieder auf über 3,80 Prozent gestiegen, da das Risiko besteht, dass die Fed ähnlich wie die kanadische oder australische Notenbank die Anleger überrascht. Einen Tag vor der Zinsentscheidung in Washington werden die US-Verbraucherpreise veröffentlicht. Diese Daten könnten dann bereits Hinweise darauf liefern, wie sich die Fed auf der Juli-Sitzung und im weiteren Jahresverlauf verhalten könnte.
Zu Jahresbeginn waren die Skeptiker der Meinung, dass die Aktienkurse fallen würden, da die "Bärenmarktrallye" nach den Tiefstständen im Oktober ins Stocken geraten sei. Die Fed hatte die Zinssätze rapide angehoben und damit die Kapitalkosten für alle, von Start-ups bis hin zu den Banken, in die Höhe getrieben. Die Wirtschaft verlangsamte sich so sehr, dass eine Rezession nur noch eine Frage des Wann und nicht des Ob war. Die Unternehmensgewinne stagnierten und die Aktien, abgesehen von einer Handvoll großer Technologietitel, dümpelten vor sich hin.
So wurde auch die Rally im Deutschen Aktienindex statt von Kursfantasie eher von der Skepsis getragen. Ob das heute für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends reicht, hängt nicht zuletzt von den Technologieaktien in den USA ab. Hier ist die entscheidende Frage, ob sich die Marktbreite in den kommenden Wochen erhöht oder doch die Schwergewichte, die die Indizes bislang nach oben zogen, erst einmal korrigieren. Und da spielt die zukünftige Geldpolitik eben eine entscheidende Rolle.
Aber egal wie es mit den Zinsen weitergeht, eines kann man bereits jetzt feststellen. Der Aktienmarkt hat sich in all den schwierigen Situationen in diesem Jahr hervorragend gehalten. Sei es bei dem Streit um die Schuldenobergrenze, der Krise im Bankensektor oder einer potenziellen Rezession. Bisher schützte eine Art Teflon-Schicht den Deutschen Aktienindex und die Wall Street vor einem Abverkauf. Und die Bären vergessen offenbar, dass der Markt nach vorne schaut und nicht zurück. Alle Diskussionen über Zinserhöhungen und mögliche Rezessionen können auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der DAX nur wenige Punkte von seinem Allzeithoch entfernt ist und jederzeit einen neuen Bullenmarkt auslösen könnte.
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