Berkshire verkauft weiter
BYD: Konflikt zwischen Warren Buffett und Charlie Munger bei Elektroautos?
Berkshire Hathaway hat erneut weitere Aktien des chinesischen Elektroautoherstellers BYD verkauft – und keiner weiß warum. Denn das Vorgehen passt nicht zu den jüngsten Äußerungen von Vice Chairman Charlie Munger.
Berkshire Hathaway hat kürzlich 2,5 Millionen der in Hongkong notierten Aktien von BYD im Wert von rund 86 Millionen US-Dollar verkauft. Das geht aus Hongkonger Börsenunterlagen hervor. Es ist nicht der erste Verkauf von Berkshire Hathaway. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren von Zeit zu Zeit immer wieder relativ kleine BYD-Aktienpakete verkauft. Einer der jüngsten Verkäufe war ein Verkauf von etwa zwei Millionen Aktien im Wert von etwa 60 Millionen US-Dollar im Mai. Mit dem jüngsten Verkauf verringerte Berkshire die Beteiligung auf 8,98 Prozent, von einst knapp 20.
Berkshire Hathaway erwarb die BYD-Beteiligung ursprünglich im Jahr 2008. Seitdem sind die Aktien um das 33-fache gestiegen. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Gewinn von etwa 26 Prozent, berichtet Barron’s. Eventuell handelt es sich bei den schrittweisen Verkäufen also einfach nur um Gewinnmitnahmen.
BYD-Aktien haben um das Jahr 2020 in etwa zur gleichen Zeit wie Tesla-Aktien deutliche Kursanstiege verzeichnet. Während Tesla weltweit der größte Verkäufer von Elektroautos ist, steht BYD in China an der Spitze. Beide Unternehmen gelten als einzige Elektroauto-Pure-Player, die konstant profitabel sind.
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Vor allem Berkshires Vice Chairman Charlie Munger gilt als großer BYD-Fan: "BYD ist Tesla in China so weit voraus, dass es fast lächerlich ist", sagte er im Februar gegenüber CNBC. Trotzdem hat Berkshire weiter verkauft. Auf der jährlichen Aktionärsversammlung im Mai wurde Warren Buffett zu den Möglichkeiten befragt, die sich durch Elektroautos ergeben: "Ich würde sagen, dass Charlie und ich das Gefühl haben, dass die Autoindustrie einfach zu hart ist." Buffett fügte hinzu, dass es schwierig sei, langfristige Gewinner und Verlierer in der Autoindustrie zu bestimmen.
Anleger scheinen sich jedenfalls durch die kleinen Verkäufe durch Berkshire nicht mehr aus der Ruhe bringen zu lassen. Die BYD-Aktie notiert nur knapp zwei Prozent tiefer zu Wochenbeginn.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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