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    Weltweiter Anleihenmarkt 2023  181  0 Kommentare Erholung auf breiter Front - Seite 2



    Rezession: Die inverse Zinskurve ist da, mehr aber auch nicht

    Was bei der aktuellen Lage auffällt, ist, dass die Zinsstrukturkurven für die USA und die meisten Märkte in Europa mit ihrer Inversität eine Rezession einpreisen, diese bei den rückläufigen Credit Spreads von Investment-Grade- und High-Yield-Anleihen jedoch nicht erkennbar ist. Auch die aktuellen tatsächlichen Ausfallraten bei amerikanischen Hochzinsanleihen notieren langfristig betrachtet auf niedrigem Niveau. Bei Unternehmenspapieren erzielen Investoren zwar nominal eine höhere Rendite, jedoch mehr aufgrund des allgemein gestiegenen Zinsniveaus und weniger aufgrund der Kreditrisikoprämien. 

    Duration: Long ja, aber…

    Im aktuellen Marktumfeld sind Investoren so stark in langlaufende Anleihen wie seit 2010 nicht mehr investiert. Gleichzeitig notieren aber auch die Short-Positionierungen über Zinsderivate auf Langzeithoch. Dies könnte dahingehend interpretiert werden, dass die Marktteilnehmer länger laufende Bonds halten, jedoch aktuell die Durations-Risiken weiterhin als bedeutsam einschätzen und entsprechend dieses Risikos sich durch Hedges absichern. Die implizierten Volatilitäten für Ein-Monats Treasury-Optionen handeln langfristig betrachtet ebenso auf hohem Niveau und über dem Median der letzten 30 Jahre. Während vor allem Investment-Grade-Fonds massive Zuflüsse verzeichnen konnten, sahen High-Yield-Fonds leichte Abflüsse im ersten Halbjahr 2023.

    Was erwartet den Anleihenmarkt im zweiten Halbjahr?

    Investoren können für das zweite Halbjahr positiv gestimmt sein. Anleihen bieten mittlerweile eine echte Konkurrenz zu anderen Asset-Klassen. Das Verhältnis zwischen der Gewinnrendite von Aktien anhand des reziproken Kurs-Gewinn Verhältnisses (KGV) und der Renditen von US-Staatsanleihen hat sich seit langer Zeit wieder stark angenähert. Kurzum: Die Gewinnrenditen von Aktien ähneln aktuell denen der Anleihen. Potenzielle Rezessionsszenarien könnten dazu führen, dass sich die Kredit- Risikoprämien ausweiten. Die Notenbanken könnten sich gezwungen fühlen, die restriktive Geldpolitik wieder zu lockern. Dies wiederum eröffnet Chancen durch sinkende Renditen auf der Durationsseite. Anleger sollten daher das aktuelle Zeitfenster nutzen, um sich die attraktiven Nominalrenditen langfristig zu sichern. Diese betragen im breiten Durchschnitt für europäische Qualitätsanleihen um die vier Prozent, für Hochzinsanleihen über sieben Prozent, für amerikanische Qualitätsanleihen über fünf Prozent und für Hochzinspapiere über acht Prozent. In Asien sind derzeit sogar Renditen von über 12 Prozent im Hochzinsbereich zu erzielen. 
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    Weltweiter Anleihenmarkt 2023 Erholung auf breiter Front - Seite 2 Beitrag on Tobias Geishauser, CIIA, Portfoliomanager Fixed Income & Co-Fondsmanager des DJE – Renten Global bei der DJE Kapital AG Im ersten Halbjahr 2023 konnte sich der Anleihenmarkt auf breiter Front gut entwickeln. Sowohl Staats- und …

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