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     189  0 Kommentare Der verborgene Kostenfaktor: Wie ein Unfall den Wert des Autos beeinflusst

    Jeder Autobesitzer weiß, dass ein Fahrzeugunfall nicht nur potenzielle physische Schäden und emotionale Belastungen bedeutet, sondern auch erhebliche finanzielle Auswirkungen haben kann. Dazu gehört auch die Wertminderung des Fahrzeugs nach einem Unfall, die von vielen Autofahrern unterschätzt wird. Unabhängig davon, ob das Auto repariert wurde oder nicht, kann ein Unfall den Marktwert des Fahrzeugs erheblich senken. Doch wie stark fällt so eine Wertminderung aus und was sollten Autofahrer diesbezüglich beachten?

    Abbildung 1: Ein Unfall sorgt nicht nur für akute Schäden, sondern beeinflusst auch die langfristige Wertentwicklung. Bildquelle: @ Clark van der Beken / Unsplash.com

    https://unsplash.com/de/fotos/CSkriQWeTVs

    Unfall – und jetzt? Eine Fahrzeugbewertung ist sehr wichtig

    Nach einem Unfall dringen immer viele dringende Maßnahmen auf Unfallgeschädigte ein. Hierbei sollte auf jeden Fall auch auf eine Fahrzeugbewertung geachtet werden. Nur so lässt sich der Schaden richtig beziffern.

    Folgende Punkte sind dabei besonders wichtig:

    1. Gutachter und Kfz-Werkstätten

    Nach einem Autounfall spielen Sachverständige und Kfz-Werkstätten eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung des Fahrzeugwerts. Ein Gutachter erstellt ein detailliertes Gutachten über die Schäden und die zur Reparatur benötigten Kosten. Kfz-Werkstätten hingegen führen die Reparaturarbeiten aus, welche die Qualität und den Wert des Fahrzeugs nach dem Unfall beeinflussen können.

    1. Typische Faktoren, die den Fahrzeugwert beeinflussen

    Verschiedene Faktoren spielen bei der Bestimmung des Fahrzeugwerts nach einem Unfall eine wichtige Rolle:

    • Ausmaß und die Art der Schäden
    • das Alter des Fahrzeugs
    • die Marke des Autos
    • der Kilometerstand
    • der allgemeine Zustand des Autos vor dem Unfall
    • der regionale Markt für Gebrauchtwagen

    Auf Basis dieser Informationen lässt sich beispielsweise auch ermitteln, ob eventuell ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliegt. Dies ist immer dann der Fall, wenn die Reparaturkosten mindestens 90% des aktuellen Werts des Fahrzeugs (Zeitwert) betragen.

    Wie groß ist der Wertverlust eines Fahrzeugs durch einen Unfall?

    Der Wertverlust eines Autos nach einem Unfall ist auf den ersten Blick nur für die Regulierung des Unfalls interessant. Der Ablauf sieht folgendermaßen aus:

    1. Ein Gutachter bemisst die Höhe der Schäden
    2. Die Versicherung bezahlt die Reparatur
    3. Das Fahrzeug ist wieder frei von Schäden

    Mit der Wertminderung nach einem Unfall ist jedoch im Normalfall etwas anders gemeint. Es geht eher um den von potenziellen Käufern wahrgenommenen Wertverlust. Vereinfacht gesagt: Unfallfahrzeuge erzielen bei einem Verkauf meistens deutlich niedrigere Preise – und zwar unabhängig davon, ob sie wieder völlig instandgesetzt wurden.

    Eine solche Verkaufspreisminderung wird in der juristischen Sprache als „merkantiler Minderwert“ bezeichnet. Es handelt sich zunächst einmal um eine fiktive Größe, die erst bei einem späteren Verkauf tatsächlich wirksam wird.

    Wie wird der merkantile Minderwert berechnet?

    Zur Berechnung des Minderwerts akzeptiert die Rechtsprechung die Methode nach Ruhkopf-Sahm. Demnach beträgt der Minderwert einen Prozentsatz der Summe aus Reparaturkosten und aktuellem Zeitwert vor Eintritt des Schadens.

    Damit einem Unfallgeschädigten ein solcher merkantiler Minderwert zugesprochen wird, müssen zudem 3 wichtige Kriterien erfüllt werden:

    • Kein wirtschaftlicher Totalschaden
    • Keine zu hohe Abwertung durch Abnutzung (Zeitwert darf nicht unter 40% des Neupreises liegen)
    • Kein Bagatellfall (die Reparaturkosten müssen höher als 10% des Neupreises liegen)

    Der Minderwert-Prozentsatz wird daraufhin nach folgenden Vorgaben bestimmt:

    Alter des Fahrzeugs

    Reparaturkosten liegen bei 10-30 % des Zeitwerts

    Reparaturkosten liegen bei 31-60% des Zeitwerts

    Reparaturkosten liegen bei 61-90% des Zeitwerts

    Bis 12 Monate

    5

    6

    7

    Bis 24 Monate

    4

    5

    6

    Mehr als 25 Monate

    3

    4

    5

     

    Ein Fahrzeug (22 Monate alt) mit einem Zeitwert von 6.000 Euro und Reparaturkosten von 3.000 Euro hätte demnach einen merkantilen Minderwert von 450 Euro (9.000 *0,05).

    Wertminderung durch einen Unfall auf jeden Fall einkalkulieren

    Autobesitzer sollten nach einem Unfall nicht nur die aktuellen Schäden im Blick haben, sondern auch die spätere Wertminderung durch den Status „Unfallwagen“. Wer hier entsprechende Gutachten einholt und sich darum kümmert, erhält unter Umständen auch den Minderwert ersetzt.

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    Rainer Brosy
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    Rainer Brosy (B.Eng.) ist seit 10 Jahren Geschäftsführer einer Digital-Agentur und führt gerne Interviews mit Köpfen aus der Businesswelt.
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    Verfasst von Rainer Brosy

    Der verborgene Kostenfaktor: Wie ein Unfall den Wert des Autos beeinflusst Jeder Autobesitzer weiß, dass ein Fahrzeugunfall nicht nur potenzielle physische Schäden und emotionale Belastungen bedeutet, sondern auch erhebliche finanzielle Auswirkungen haben kann. Dazu gehört auch die Wertminderung des Fahrzeugs nach einem Unfall, die von vielen Autofahrern unterschätzt wird. Unabhängig davon, ob das Auto repariert wurde oder nicht, kann ein Unfall den Marktwert des Fahrzeugs erheblich senken. Doch wie stark fällt so eine Wertminderung aus und was sollten Autofahrer diesbezüglich beachten?