Softbank rudert zurück
Laut Insidern liegt die Arm-Bewertung 20 Milliarden US-Dollar tiefer als geplant
Nach dem Börsenprospekt muss die Softbank beim Arm-IPO wohl kleinere Brötchen backen. Der Emissionspreis ist noch nicht offiziell, aber Insider haben wohl geplappert. Jetzt ist von 47 bis 51 US-Dollar die Rede.
- Softbank muss beim Arm-IPO kleinere Brötchen backen: Emissionspreis von 47 bis 51 US-Dollar.
- Arm strebt Unternehmensbewertung von 50 bis 55 Milliarden US-Dollar an.
- Kritik nach Börsenprospekt: Stagnierende Zahlen und Abhängigkeit von China.
- Erlesener Kundenstamm und Comeback an der Wall Street stehen bevor.
Der Chipentwickler Arm aus Großbritannien strebt bei seinem bevorstehenden US-Börsengang eine Unternehmensbewertung von 50 bis 55 Milliarden US-Dollar an, wie aus Medienberichten hervorgeht. Dies würde das IPO zum größten dieses Jahres machen. Arm ist eine Tochtergesellschaft des japanischen Tech-Riesen Softbank. Nach Informationen des Wall Street Journal soll ein Investorentreffen bereits am kommenden Dienstag stattfinden. Der Börsengang dann in der folgenden Woche. Dem Bericht zufolge beabsichtigt die Softbank rund zehn Prozent ihrer Aktien öffentlich anzubieten.
47 bis 51 US-Dollar
Wie die Nachrichtenagentur Reuters von mit der Sache vertrauten Personen erfahren hat, soll der Preis pro Aktie zwischen 47 und 51 US-Dollar liegen. Das wäre deutlich unter den vorherigen Plänen der Softbank. Ursprünglich wollten die Japaner eine Bewertung zwischen 70 und 80 Milliarden US-Dollar. Softbank behält sich allerdings vor, je nach Nachfrage die Spanne zwischen 47 und 51 US-Dollar anzuheben.
Kritik nach Börsenprospekt
Arms Technologie ist ein Kernbestandteil in nahezu jedem Smartphone. Das jüngst veröffentlichte Börsenprospekt zeigte allerdings kleine Schwächen auf. Zum Abschluss des Geschäftsjahres 22/23
im März betrug der Gewinn von Arm 524 Millionen US-Dollar bei einem Umsatz von etwa 2,68 Milliarden Dollar. Damit stagnieren die Zahlen des Chipdesigners aus Großbritannien im Vergleich zum
Vorjahr.
Bemängelt wurde zudem, dass rund ein Viertel der Umsätze in China generiert werden. Somit ist der Börsenrückkehrer auch anfällig für mögliche Importverbote in das Reich der Mitte. Zudem hat Arm auch keine direkte Kontrolle über die Tochter in China. Sie ist mehrheitlich (52 Prozent) in chinesischem Besitz ist. Arm selbst besitzt nur einen zehnprozentigen Anteil, während die Softbank den Großteil hält. Ein weiterer Punkt, der bei den möglichen Investoren keine große Gegenliebe fand.
Erlesener Kundenstamm
Prominente Tech-Firmen wie Apple und Samsung setzen auf Arm-Technologien für ihre Smartphone-Prozessoren. Auch Qualcomm, dessen Chips in zahlreichen
Android-Geräten zu finden sind, verwendet diese. Für den Zugriff auf diese Chip-Designs entrichten diese Unternehmen Gebühren an Arm.
Arm-Designs haben sich wegen ihres geringeren Stromverbrauchs gegenüber der Konkurrenz in Smartphones und Tablets durchgesetzt. Heutzutage finden sich Arm-basierte Chips auch in Rechenzentren. Da
hier die Nachfrage wegen neuer KI-Lösungen in die Höhe geschnellt ist, war der Arm-Börsengang im Vorfeld schon gehypt worden.
Comeback an der Wall Street steht bevor.
Im Jahr 2016 erwarb Softbank Arm für 32 Milliarden US-Dollar und nahm es von der Börse. Ein späterer geplanter Verkauf an Nvidia kam aufgrund von Wettbewerbsbedenken nicht zustande. In der Folge
wurde entschieden Arm erneut an die Börse zu bringen, wobei Softbank auch nach dem IPO die Mehrheitsbeteiligung beibehalten möchte. Am 14. September dieses Jahres kehrt Arm dann wieder auf das
Börsenparkett zurück.
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