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     2945  0 Kommentare Dass sich mal nicht alle täuschen ...

    Merkel ist die Verkörperung der deutschen Malaise

    Es ist eine alte, aber weitgehend unbeachtete Erkenntnis, dass die meisten Wirtschaftsreformen immer von den Linken durchgeführt werden. Das ist auch kein Wunder, denn nur die Linken schaffen es gemeinhin, den Widerstand gegen Reformen auf Seite der Gewerkschaften im Zaum zu halten. Konkret: Das, was Schröder mit den Hartz-Gesetzen und der Agenda 2010 auf den Weg gebracht hat, hätte die Union nie, nie und niemals gestemmt. Man hätte sie schlichtweg hinausgejagt.

    Schröders historisches Verdienst um unser Land hat bisher keine angemessene Würdigung erhalten. Doch wir sollten uns eines klar machen: das, was von der Union kommt, sind bisher nur Sprechblasen – und nicht einmal gute. Und natürlich eine brutale Blockadepolitik in den Ländern, ausschließlich aus egoistischen Motiven und zum Schaden des Landes.

    Natürlich ist Schröder deshalb der Wahlsieger. Und natürlich sollte er Kanzler bleiben. Wie kann man als Wirtschaftsmensch ernsthaft an eine Kanzlerin Merkel denken? Hier das Alphatier Schröder, nach vorne preschend, die Dinge anpackend, Optimismus ausstrahlend. Und auf der anderen Seite Frau Merkel, die Mundwinkel nach unten, sauertöpfisch, alles ist schlecht, 1.000 Arbeitsplätze gehen pro Tag verloren, alles ist so fürchterlich schlimm. Das soll unsere Kanzlerin werden? Ich halte sie eher für die Verkörperung der deutschen Malaise. Also: Dass sich mal nicht alle täuschen ...

    Getäuscht haben sich auch die Trickser und Betrüger des letzten Aktienbubbles. Einer der größten Scharlatane fährt jetzt für 25 Jahre in den Bau: Dennis Kozlowski, ehemaliger Manager von Tyco. Unvergessen die Geburtstagsparty seiner Frau auf Sardinien für über zwei Millionen Dollar, die auch in meinem Buch „Klabautermannzeit“ (siehe den Hinweis unten) eine Hauptrolle spielt. Die einzigen Mitwirkenden an diesem Schauspiel, die noch auf freiem Fuß sind, sind die Haffas. Aber bei uns in Deutschland ist sowieso vieles anders. Siehe Frau Merkel. Was war das nur für eine Zeit – und wie wird diejenige, die uns nun bevorsteht ...


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Dass sich mal nicht alle täuschen ... Merkel ist die Verkörperung der deutschen Malaise Es ist eine alte, aber weitgehend unbeachtete Erkenntnis, dass die meisten Wirtschaftsreformen immer von den Linken durchgeführt werden. Das ist auch kein Wunder, denn nur die Linken schaffen es …