checkAd

     423  0 Kommentare Die Zukunft des Netzwerkspeicher-Sektors steht unter keinem guten Stern

    Der Netzwerkspeicher-Bereich ist erneut unter Druck. Branchenführer EMC verliert 8% auf 33,79$. Schlechte Nachrichten für den Sektor sind aktuell nicht bekannt. So bleibt als Erklärung einerseits der erneute Schwächeanfall der Hochtechnologie, der durch die heutigen Warnungen von Nortel, Palm und Co. zwar veranlasst, aber nicht verursacht wurde.

    Andererseits überlegen die Anleger natürlich, was von den gewaltigen Wachstumsraten dieses Segments übrig bleibt, wenn die Konjunktur weiter talwärts fährt und vielleicht erst zum Jahresende einen Boden findet.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu HP Inc!
    Long
    27,97€
    Basispreis
    0,22
    Ask
    × 12,15
    Hebel
    Short
    32,73€
    Basispreis
    0,25
    Ask
    × 11,18
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Bis vor kurzem konnten die Verantwortlichen in den Konzernen gar nicht genug Speichersysteme haben. Der Ausbau der internen und externen Vernetzung schien unersättlich. Jetzt stellt sich die Frage, was ist Pflicht, was Kür. An dem Teil des IT- und Netzwerk-Ausbaus, der für den täglichen Betrieb notwendig ist, wird es erst einmal keine Abstriche geben. Das, was zur Pflicht gehört, ist aber auch keine feste Größe. Nur ein Aspekt: Angesichts der um sich greifenden Entlassungen reduzieren sich die PC-Arbeitsplätze und damit die Anforderungen an die IT-Infrastruktur. Und nicht alles, was notwendig ist, ist gleich dringend. Darüberhinaus gibt es eine Reihe von Kür-Projekten, die man durchaus eine ganze Zeit lang auf Eis legen kann, weil sie zwar schön, aber nicht notwendig sind.

    Nora Denzel, bei Hewlett-Packard zuständig für den Bereich Netzwerkspeicher-Lösungen, schätzt den Anteil der nicht unmittelbar notwendigen Projekte auf 20%. Das allein bedeutete schon, dass die Branche damit rechnen muss, 20% von den Umsatzzielen abzustreichen. Wenn nicht mehr.

    Denn mancher Beobachter setzt den im vergangenen Jahr erreichten Spitzenwert der Ausgaben für Informationstechnologie in Höhe von 5,5% des US-Bruttoinlandsproduktes ins Verhältnis zu den rund 3%, die in den 10 Jahren vor 1995 Durchschnitt waren 172129. Der Vergleichswert mag zwar etwas niedrig angesetzt sein, schließlich hat der Stellenwert der EDV stark zugenommen. Aber die Ansicht, dass die Unternehmen in der Informationstechnologie über ungenutzte oder schlecht genutzte Kapazitäten verfügen, wird in der letzten Zeit häufig angeführt, wenn man den plötzlichen Ausfall von entsprechenden Geschäften erklärt.

    Mindestens 20% weniger Umsatz bedeutet nun auch nicht nur eine proportionale Reduktion der Gewinnaussichten. Mit geringerer Auslastung von Produktionskapazitäten fällt die Rendite überproportional, weil die auf einen höheren Ausstoß ausgelegten fixen Kosten zunächst bleiben. Die durchschnittliche Auslastung der IT-Anbieter ist in den letzten drei Monaten schon um rund 6% auf unter 85% zurückgegangen. Stellenabbau ist keine kurzfristig wirksame Maßnahme zur Kostenreduktion. Im Gegenteil – zunächst entstehen für Sozialpläne und Abfindungen, wie für interne Restrukturierungen weitere Kosten. Im amerikanischen Rechtsraum vergehen unter normalen Umständen rund vier bis sechs Monate bis zum Breakeven eines solchen Schritts.

    Nora Denzel bestätigt, dass sich der Speicher-Markt abgekühlt hat: „IT-Budgets werden überprüft, die Beschaffungszyklen werden gestreckt.“ Die 20%-Quote für „Kür“-Projekte ist wahrscheinlich eher das untere Ende dessen, was man von den Umsatzerwartungen der Netzwerk-Speicher-Branche abstreichen muss, wenn die Wirtschaft sich erst nächstes Jahr wieder erholt. Schwer zu schätzen, welche Auswirkungen das auf die Gewinnschätzungen hat. Jedenfalls mehr als 20% Minus.

    Denzel hält einstweilen an Plänen fest, dass der Speicherumsatz bei HP in diesem Jahr um 20% wachsen soll. Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen mit 2,8 Mrd.$ Umsatz Platz fünf im Speichermarkt belegen, sagen die Marktforscher von International Data Corporation.


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Klaus Singer
    Die Zukunft des Netzwerkspeicher-Sektors steht unter keinem guten Stern Der Netzwerkspeicher-Bereich ist erneut unter Druck. Branchenführer EMC verliert 8% auf 33,79$. Schlechte Nachrichten für den Sektor sind aktuell nicht bekannt. So bleibt als Erklärung einerseits der erneute Schwächeanfall der Hochtechnologie, …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer