Kissigs Kloogschieterei: Dividendenaktien hinken hinterher. Ja, aber…
Auf lange Sicht übertreffen Dividendenaktien inklusive der Ausschüttungen den Gesamtmarkt durchschnittlich um knapp zwei Prozentpunkte pro Jahr und dank des Zinseszinseffekts summiert sich das mit zunehmender Anlagedauer zu einer
deutlichen Überrendite.
Auf die letzten 12 Monate betrachtet tröstet diese Statistik allerdings nicht wirklich, denn hier hinken Dividendenaktien deutlich hinterher. Zu stark ist die Entwicklung bei den großen
Technologiewerten und zu schlecht die vieler 'Old Economy-Werte'. Doch die von Value Investor Jeremy Grantham immer wieder dargelegte 'Rückkehr zum Mittelwert' zeigt hier
klar die Chancen auf, denn wer auf diesem Niveau in Dividendentitel investiert, sollte auf lange Sicht besser abschneiden. Aber natürlich kann man nicht einfach alles kaufen und schon gar nicht
darf man ausschließlich auf eine hohe Dividendenrendite schielen. Denn
in Rezessionen fallen die Aktienkurse zumeist, weil es den Unternehmen schlechter geht und das ist oft der Vorbote von Dividendenkürzungen.
Daher bleibt wie zu allen Zeiten die Auswahl der richtigen Aktien das oberste Kriterium, um eine überdurchschnittliche Gesamtrendite zu erzielen. Neben hohen Dividenden sollte man auch das
Dividendenwachstum nicht außer Acht lassen und sein Depot mit einer ausgewogenen Mischung positionieren.
Genau das tue ich mit meinem Depot, wo ich neben High Yieldern wie der Business Development
Company (BDC) FS KKR Capital mit knapp 15 % Dividendenrendite oder
Mutares im zweistelligen Bereich auch auf Dividendenwachstumswerte wie Costco Wholesale, Danaher oder Roper Technologies setze, deren Dividendenrenditen um oder sogar unter 1 % liegen, die aber ein zweistelliges Dividendenwachstum verzeichnen.
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Die entscheidende Kennziffer ist die Gesamtrendite aus Kursentwicklung und Dividendenausschüttungen. Hier gilt es, den langjährigen Durchschnitt von rund 7 % zu schlagen, den Aktien
einspielen. Liegt man dauerhaft unter diesem Benchmark, sollte man sich vielleicht vom Stock-Picking verabschieden und lieber in ETFs investieren, die den Gesamtmarkt abbilden und nur geringe
Kosten verursachen. Allerdings kann man auch bei ETFs nicht einfach alles blind kaufen, sondern sollte schon den breiten Markt abdecken. Denn mit Themen ETFs, die alleine auf China, Rohstoffe oder Green Energy setzen, kann man auch viel Geld versenken.
Alternativ bleibt noch der beste 'ETF' von allen: die Aktien von Berkshire
Hathaway, die seit Übernahme durch Warren Buffett in den 1960er Jahren mehr
als 600.000 % Rendite eingefahren haben. Und... man kann die auch als Sparplan kaufen, wenn einem die A-Aktien mit 550.000 Euro oder die B-Aktien mit 330 Euro zu teuer sind. Das ist doch mal
was...
Alles Gute für euer Geld!
Michael C. Kissig
Disclaimer: Habe Berkshire Hathaway, Costco, Danaher, FS KKR Capital, Mutares, Roper Technologies auf meiner Beobacgtungsliste und/oder im
Depot/Wiki.