Durchbruch für die Aktie?
Brenntag spaltet sich auf: "Das wird ein Marathon, kein Sprint"
Ein aktivistischer Investor setzt sich durch: Der Chemie-Spezialist Brenntag teilt sich in zwei Bereiche auf. Analysten dämpfen jedoch die Erwartungen für den Aktienkurs.
- Chemie-Spezialist Brenntag teilt sich in zwei Bereiche auf.
- Aufspaltung soll höhere Gewinnmargen und Aktienkurssteigerung bringen.
- Analysten warnen vor zu hohen Erwartungen, Aktienkurs fällt leicht.
Der weltweit führende Chemikalienhändler Brenntag hat am Dienstag angekündigt, sich in den kommenden Jahren in zwei eigenständige Geschäftsbereiche aufzuteilen. Der Schritt folgte auf den Druck eines aktivistischen Investors.
Die Aufspaltung in die Bereiche Brenntag Essentials und Brenntag Specialties soll bereits Anfang 2024 abgeschlossen sein und verspricht höhere Gewinnmargen und eine Steigerung des Aktienkurses.
Der Konzernchef von Brenntag, Christian Kohlpaintner, erklärte, dass diese Entflechtung "Optionalitäten schafft und Brenntag bis 2026 auf die nächsten strategischen Schritte vorbereitet". Die neue Organisationsstruktur wird dazu führen, dass alle Pharma-Aktivitäten von Brenntag Essentials zu Brenntag Specialties übergehen, während ausgewählte Spezialitätenprodukte den umgekehrten Weg einschlagen werden.
Der Investor Primestone hatte wiederholt eine solche Aufteilung gefordert, um höhere Gewinne und eine Wertsteigerung der Aktien zu erzielen. Allerdings fiel die erste Reaktion am Aktienmarkt negativ aus. Die Brenntag-Aktie verliert am Dienstagmorgen rund 1,5 Prozent. Innerhalb eines Monats steht dagegen ein Plus von rund zehn Prozent.
Analyst Christian Obst von der Baader Bank mahnt in einer ersten Analyse der Pläne vor zu hohen Erwartungen. "Der Managementplan für Brenntag ist eher ein Marathon als ein Sprint. In den letzten Quartalen haben wir bereits gesehen, dass Restrukturierung und Investitionen in verschiedene Projekte, wie z.B. IT, gedämpfte Auswirkungen auf die Quartalsergebnisse hatten", schreibt der Analyst. "Brenntag hat bei der Konversionsrate gegenüber den reinen Spezialitätenunternehmen etwas an Boden verloren."
Dennoch stuft die Baader Bank die Aktie weiter als Kauf ein, mit einem Kursziel von 99 Euro, ein Aufwärtspotenzial von 30 Prozent.
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Der Chemiespezialist bestätigte am Dienstag außerdem seine bisherigen Finanzziele und prognostiziert ein jährliches Wachstum des Rohertrags von vier bis sieben Prozent sowie eine Steigerung des operativen Ergebnisses (Ebita) von sieben bis neun Prozent. Die Umstrukturierung wird auch mit einer schlankeren Konzernzentrale einhergehen, da Funktionen und Verantwortlichkeiten verstärkt auf die Geschäftsbereiche verlagert werden.
Die Brenntag Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -1,80 % und einem Kurs von 76,56EUR auf Tradegate (05. Dezember 2023, 10:54 Uhr) gehandelt.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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