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    Kaum bekannte Chip-Aktie  53277  0 Kommentare Diesen Halbleiter-Geheimtipp müssen Anleger kennen!

    Heiße Branche, günstige Bewertung, hohe Dividendenrendite und hervorragende Geschäftsaussichten: Das klingt zu gut, um wahr zu sein? Ist es aber nicht, wie dieser Halbleiter-Geheimtipp beweist. Haken gibt es nur kleine.

    Für Sie zusammengefasst
    • Heiße Branche, günstige Bewertung, hohe Dividendenrendite
    • United Microelectronics (UMC) ist der drittgrößte Auftragsfertiger der Welt
    • UMC produziert Chips in älteren Fertigungsprozessen, aber hat namhafte Kunden und gute Finanzlage

    Ist diese Halbleiteraktie zu gut, um wahr zu sein?

    Die aktuell heißeste Branche der Wall Street, glänzende Aussichten, eine attraktive, geradezu günstige Bewertung und eine hohe Dividendenrendite – ist das zu gut, um wahr zu sein? Nein, diese kaum bekannte Halbleiter-Aktie hat bislang nur kaum jemand auf dem Schirm! Haken? Es gibt keinen – na gut, fast keinen!

    Der gesuchte Wert ist United Microelectronics, kurz UMC. Der taiwanische Halbleiterhersteller konkurriert mit Unternehmen wie Taiwan Semiconductor, Samsung Electronics und Intel – und ist der drittgrößte, unabhängige Auftragsfertiger der Welt, direkt nach TSMC und Samsung und noch vor GlobalFoundries, der 2008 von Chip-Highflyer AMD abgespalteten Foundry-Sparte. Das macht das Unternehmen zu einem unverzichtbaren Bestandteil weltweiter Elektronik- und Halbleiterlieferketten.

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    Drittgrößter Auftragsfertiger der Welt

    Für die bislang geringe Prominenz von UMC gibt es einen durchaus nachvollziehbaren Grund. Während sich Taiwan Semiconductor, Samsung und Intel um die Technologieführerschaft streiten und die fortschrittlichsten Fertigungstechnologien für besonders leistungsstarke und effiziente Halbleiter bereitstellen, begnügt sich United Microelectronics damit, Chips in "mature nodes", also älteren Fertigungsprozessen herzustellen.

    Überspitzt könnte man auch sagen, UMC produziert vor allem Wald-und-Wiesen-Prozessoren – das ist weitaus weniger aufregend, als die Chips, die TSMC und Samsung mit Strukturbreiten von sieben, fünf und seit Neuestem auch drei Nanometern für so illustre Kunden wie AMD, Nvidia und Apple fertigen. Unwichtig ist das Geschäft mit weniger fortgeschrittenen Halbleitern dennoch nicht:

    Die in Fertigungsprozessen von zwölf Nanometern, das liegt rund zweieinhalb Generationen hinter der aktuell fortschrittlichsten Prozesstechnologie, und mehr gefertigten Halbleiter kommen praktisch überall zur Anwendung – in industriellen Anwendungen, in Unterhaltungselektronik, in mobilen Endgeräten, in Fahrzeugen, in Bildschirmen und Beleuchtungsanlagen sowie Speicher- und Kommunikationseinheiten.

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    Von UMC hergestellte Halbleiter nach Anwendungsbereichen:

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    Das macht UMC als Fertigungspartner unverzichtbar für so namhafte Kunden wie Texas Instruments, MediaTek, Qualcomm und Broadcom. Mit einer solchen Kundenbasis brauchen sie Taiwaner eigentlich nicht hinter den beiden Branchengrößen zu verstecken.

    Klein, aber oho!

    Wenngleich United Microelectronics mit einem Jahresumsatz von zuletzt 7,25 Milliarden US-Dollar deutlich kleiner ist als Gigant Taiwan Semiconductor (70,4 Milliarden US-Dollar), und aufgrund seiner weniger fortschrittlichen Fertigungstechnologie auch weniger hohe Margen abrufen kann (34,9 vs. 54,4 Prozent), verdient das Unternehmen gutes Geld:

    Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete UMC einen Nettogewinn von fast zwei Milliarden US-Dollar und erzielte damit eine beachtliche Nettomarge von 27,4 Prozent. Damit sichern sich die Taiwaner hinter TSMC, das mit einer Nettomarge von 38,8 Prozent unangefochten die Pole Position innehat, branchenintern den zweiten Platz.

    Schuldenfreiheit erlaubt hohe Dividende

    Aufgrund der guten Ertragslage verfügt UMC trotz der branchenüblich hohen Investitionskosten, ein fortschrittliches Chipwerk kostet mehrere Milliarden US-Dollar, über eine blitzsaubere Bilanz. Das Unternehmen verfügt über Barreserven in Höhe von 4,32 Milliarden US-Dollar. Nach Abzug aller gegenwärtigen Verbindlichkeiten verleiben dem schuldenfreien Konzern 1,72 Milliarden US-Dollar.

    Die gute Finanzlage ist ein entscheidender Grund für die branchenunüblich hohe Dividende. Sollte United Microelectronics im Frühsommer eine Dividende auf dem Niveau des vergangenen Jahres auszahlen, würde die Aktie mit rund 7,5 Prozent rentieren. Eine so hohe Ausschüttungsrendite ist im Halbleiter-Segment einmalig.

    Zum Vergleich rentiert Taiwan Semiconductor mit 1,6 Prozent. Texas Instruments, das aufgrund seiner hohen Steigerungsraten in den vergangenen Jahren als sogenannter Dividend Grower gilt, schüttet aktuell 3,3 Prozent aus. Schon das ist in der Branche eine Spitzenwert.

    Aktie handelt mit hohem Bewertungsabschlag

    Neben einem ertragsstarken Business und einer hohen Gewinnbeteiligung erhalten Aktionäre aktuell auch eine äußerst günstige Bewertung. Auf Basis der Gewinnschätzung für das Geschäftsjahr 2024 beläuft sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf 11,8. Der Branchendurchschnitt liegt derzeit mit etwa 25 mehr als doppelt so hoch.

    Ein zweites Highlight ist Kurs-Cashflow-Verhältnis von sieben, womit UMC auf eine Free-Cashflow-Rendite von 14,3 Prozent kommt,. Das unterstreicht die hohe Solvenz des Unternehmens. Bereits ein Wert über sieben Prozent gilt als hervorragend.

    Im Vergleich zum Rest der Branche wird United Microelectronics in Abhängigkeit vom jeweils betrachteten Bewertungsvielfachen mit einem Abschlag von acht bis 66 Prozent gehandelt. Gegenüber dem eigenen langfristigen Bewertungsdurchschnitt liegt der Abschlag bei 13 bis etwa 30 Prozent. UMC handelt aktuell also weit unter dem Wert, den mal als fair veranschlagen muss.

    United Microelectronics

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    ISIN:US9108734057WKN:A0M2R4

    Kursverlauf spiegelt zuletzt schwieriges Umfeld wider

    Diesen Bewertungsabschlag spiegelt auch der Aktienkursverlauf wider: Das Papier steckt seit 2021 in einer hartnäckigen Konsolidierung, die zum Teil auch der Geschäftsentwicklung geschuldet ist, denn in den vergangenen Quartalen hatten die Taiwaner mit rückläufigen Umsätzen zu kämpfen.

    Der Grund hierfür ist die weltweite Absatzschwäche bei zyklischen Konsumgütern, PCs und Smartphones – die verkauften sich auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie noch wie geschnitten Brot, wodurch allerdings eine gewisse Marktsättigung eingetreten ist. Viele Unternehmen sitzen außerdem noch auf hohen Lagerbeständen, was die Chip-Nachfrage bei UMC beeinträchtigt hat.

    Fertigungskooperation mit Intel

    Aktuell liegt die Kapazitätsauslastung der überwiegend in Taiwan, aber auch in China, Singapur und Japan ansässigen Fertigungswerke bei 66 Prozent. Um hohen Kosten durch wenig ausgelastete Fabriken vorzubeugen, hat das Unternehmen aber in der vergangenen Woche eine kaum beachtete Kooperationsvereinbarung beschlossen – mit keinem geringeren als Halbleiterhersteller Intel:

    Gemeinsam will man an einem neuartigen 12-Nanometer-Prozess arbeiten. Zwar fertigt UMC bereits Chips mit Strukturbreiten von zwölf Nanometern, allerdings kann Intel aus eigener Entwicklung seine sogenannte FinFET-Technologie (fin field-effect transistor) beisteuern. Mit FinFET gefertigte Halbleiter zeichnen sich gegenüber herkömmlich produzierten Chips gleicher Fertigungsgröße durch eine höhere Geschwindigkeit und eine höhere Energieffizienz aus, was sie im Betrieb kostengünstiger macht.

    Durch den Deal kann Intel darauf verzichten, für viel Geld eigene neue Fertigungskapazitäten aufzubauen und trotzdem den geplanten Umbau zu einem Auftragsfertiger vorantreiben, während UMC seine aktuell nicht ausgelasteten Fabriken besser nutzen kann. Außerdem soll die Kooperation beiden Unternehmen helfen, ihre Standorte geographisch zu diversifizieren, denn gerade die Konzentration von Fertigungsstätten in Südostasien birgt Risiken.

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    Zwei kleine Haken: Zyklizität und Standortrisiko

    Neben der hohen Zyklizität des Geschäfts von UMC ist die Unternehmensheimat der zweite Haken der Aktie: Angesichts des permanenten Säbelrasselns der Volksrepublik China gegenüber Taiwan gibt es ebenso unübersehbare wie unkalkulierbare Standortrisiken – die allerdings gelten für viele andere Unternehmen, allen voran Taiwan Semiconductor, auch.

    Sollte es tatsächlich zu einer Invasion Taiwans kommen, wäre mit einer Implosion der Weltwirtschaft und der globalen Aktienmärkte zu rechnen. Experten kalkulieren einen Rückgang der Weltwirtschaftsleistung von bis zu zehn Prozent – die Ausmaße wären angesichts eines solchen Einbruchs gerade zu apokalyptisch. Zum Vergleich: Im Corona-Jahr 2020 ging das Weltbruttosozialprodukt "nur" um 3,5 Prozent zurück.

    Insofern würde es im Fall der Fälle kaum einen Unterschied machen, ob man als Anleger Apple oder Nvidia, die auf Halbleiter aus Taiwan angewiesen sind, im Depot hält oder eben direkt in taiwanische Unternehmen investiert ist. Investoren sollten sich der Standortrisiken daher zwar bewusst sein, sie aber nicht zu einem Ausschlusskriterium für ein Engagement machen.

    Fazit: UMC lässt kaum Wünsche offen

    Ein gutes Business zu einem kleinen Preis – und das in der aktuell heißesten Branche der Finanzwelt: Mehr kann man als Anleger kaum verlangen. Zwar hat UMC aktuell mit einer Absatzschwäche zu kämpfen, die aber ist auch anderen Halbleiterunternehmen in den vergangenen Quartalen nicht fremd gewesen, außerdem hat das Unternehmen mit einer vielversprechenden Kooperation auf die unterdurchschnittliche Auslastung seiner Fertigungswerke reagiert.

    Das zeugt von einem weitsichtigen Management und schafft Vertrauen, dass es den Taiwanern rasch gelingen wird, wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden, sobald sich auf den Endmärkten eine Erholung zeigt.

    Eine solche ist vor dem Hintergrund des insbesondere in den USA ungebrochen hohen Wirtschaftswachstums und der guten Verbraucherstimmung alles andere als unwahrscheinlich. Das macht UMC zu einem attraktiven, antizyklischen Investment: So günstig wie derzeit dürfte die Aktie des Halbleiter-Geheimtipps mittelfristig nicht mehr lange handeln.

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion



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    Verfasst vonMax Gross

    Kaum bekannte Chip-Aktie Diesen Halbleiter-Geheimtipp müssen Anleger kennen! Heiße Branche, günstige Bewertung, hohe Dividendenrendite und hervorragende Geschäftsaussichten: Das klingt zu gut, um wahr zu sein? Ist es aber nicht, wie dieser Halbleiter-Geheimtipp beweist. Haken gibt es nur kleine.

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