Rallye nicht breit genug
US-Aktien stehen vor einer zweistelligen Korrektur, sagt ein Analyst
Craig Johnson von Piper Sandler zufolge könnten US-Aktien vor einer zehnprozentigen Korrektur stehen. Ein solcher Crash würde die Gewinne des S&P 500 in diesem Jahr zunichtemachen.
- US-Aktien vor 10% Korrektur laut Craig Johnson
- Technische Signale deuten auf bevorstehenden Rückschlag hin
- Breite des Marktes verringert sich, Crash könnte im März kommen
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Laut Craig Johnson, dem leitenden Markttechniker von Piper Sandler, sei die baldige Kurskorrektur von zehn Prozent auf eine Handvoll technischer Signale zurückzuführen, die darauf hindeuten, dass die Aktien noch nicht bereit sind, nach oben auszureißen.
Johnsons Prognose steht im Gegensatz zu der fulminanten Rallye des S&P 500 seit Oktober. Der Leitindex erreicht im Jahr 2024 immer wieder neue Höchststände, da der Hype um künstliche Intelligenz und die Erwartung von Zinssenkungen der US-Notenbank den Markt weiterhin dominieren.
Ein genauerer Blick auf die Rallye zeige jedoch ein besorgniserregenderes Bild, so Johnson. Alle drei Benchmark-Indizes befinden sich jetzt am oberen Ende ihrer Preisspanne der letzten 18 Monate – was ein Zeichen dafür sein könnte, dass bald ein Rückschlag bevorsteht.
"Sie können sehen, dass wir nach dem großen Anstieg von den Tiefstständen im Oktober 2023 nun an das obere Ende des sehr gut etablierten 18-Monats-Kurskanals drängen", sagte Johnson am Mittwoch im Gespräch mit CNBC Television. "Das ist nicht der Punkt, an dem man die nächste Aufwärtsbewegung beginnt. Das macht man technisch gesehen nicht am Ende eines Kanals."
Während Anleger ihr Geld in die großen Technologiewerte investieren, hinken die Aktien des Gesundheitswesens und der Finanzbranche hinterher. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Rallye nicht den gesamten Markt erfasst hat.
"Wir müssen mehr Beweise sehen. Denn im Moment hat sich die Breite des Marktes während des gesamten Jahres 2024 stetig verringert", so Johnson. Und weiter: "Dies ist ein Markt, der wahrscheinlich in eine Handelsspanne auf hohem Niveau eintreten wird, und zum jetzigen Zeitpunkt, da er sich am oberen Ende dieses Kanals befindet, ist dies ein Zeitpunkt, an dem der Markt sicherlich anfällig für eine Korrektur von mindestens zehn Prozent ist."
Der zehnprozentige Kursrückgang würde den S&P 500 auf etwa 4.558 Punkte zurückwerfen und damit alle Kursgewinne von diesem Jahr zunichtemachen. Dieser Crash könnte schon im März erfolgen, so Johnson.
Die Märkte rechnen laut CME FedWatch immer noch mit einer 40-prozentigen Chance, dass die US-Notenbank die Zinsen bis zum Jahresende um mindestens 100 Basispunkte senkt, obwohl die Zentralbanker nur Zinssenkungen im Wert von 75 Basispunkten prognostiziert haben.
Marktteilnehmer warten am Donnerstag gespannt auf die neuesten Inflationsdaten aus den USA, die 14:30 Uhr veröffentlicht werden. Ökonomen erwarten, dass die jährliche Kerninflation, die die volatilen Kategorien Lebensmittel und Energie ausschließt, im Januar bei 2,4 Prozent lag.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
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