Dividende halbiert

Stahlhändler Klöckner: Hoffnung nach Verlustjahr

Die Stahlbranche steht vor großen Herausforderungen, wie der jüngste Geschäftsbericht des Stahlhändlers Klöckner belegt. Das Unternehmen mit Sitz in Duisburg hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem deutlichen Verlust abgeschlossen. Nach einem Gewinn von 259 Millionen Euro im Vorjahr musste Klöckner für 2023 einen Nettoverlust von 190 Millionen Euro hinnehmen.

Die Gründe hierfür liegen in den niedrigeren Stahlpreisen sowie in erheblichen Wertberichtigungen, die im Zuge des Verkaufs der Landesgesellschaften in Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Belgien anfielen. Abgesehen von diesen Sondereffekten lag das Konzernergebnis nahezu bei der Nulllinie (-0,3 Millionen Euro), während der Umsatz von 8,3 auf knapp sieben Milliarden Euro zurückging.

Trotz dieser Rückschläge schaut Klöckner optimistisch in die Zukunft. Für das Jahr 2024 prognostiziert das Unternehmen eine Erholung der Rahmenbedingungen und eine abnehmende Inflationsdynamik. Eine steigende Nachfrage in den Hauptabsatzmärkten Nordamerika und Europa soll zu einem signifikanten Anstieg von Umsatz und Absatz führen.

Der Aktienkurs von Klöckner schnellte am späten Mittwochvormittag um 3,1 Prozent hoch auf 6,70 Euro. Seit Jahresbeginn haben sich die Titel damit fast gar nicht verändert, im Verlauf der letzten zwölf Monate allerdings fast ein Drittel ihres Wertes eingebüßt.

Kloeckner

+2,82 %

+2,34 %

-0,15 %

-0,76 %

-33,40 %

-42,81 %

-1,35 %

-38,86 %

-57,86 %

ISIN:DE000KC01000WKN:KC0100

• Intraday
• 5 Tage
• 1 Monat
• 3M
• 1 Jahr
• 3J
• 5J
• 10J
• Max

Entsprechend erwartet Klöckner auch eine deutliche Verbesserung des operativen Ergebnisses (Ebitda), das sich im Vorjahr auf 190 Millionen Euro belief, bei dem aber 2024 mit einem "sehr deutlichen Anstieg" im ersten Quartal gerechnet wird.

Die Anpassung der Dividende auf 0,20 Euro je Aktie, die nur halb so hoch ausfällt wie im Vorjahr, spiegelt die aktuelle Vorsicht des Unternehmens wider. Auftrieb sollen auch strategische Weichenstellungen geben, die das Unternehmen bereits vorgenommen hat, wie die Konzentration auf die lukrativeren Geschäfte in Nordamerika sowie in Deutschland, Österreich und der Schweiz nach dem Verkauf einiger europäischer Landesgesellschaften.

Die strategische Neuausrichtung und die optimistische Prognose für 2024 könnten Klöckner dabei helfen, das Ruder herumzureißen und nach einem schwierigen Jahr wieder auf Erfolgskurs zu gelangen. Investoren und Marktbeobachter werden die Entwicklung genau verfolgen, da die Performance von Klöckner nicht nur Aufschluss über das Unternehmen selbst gibt, sondern auch wichtige Rückschlüsse auf die Stahlbranche und deren zukünftige Aussichten zulässt.

Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion

Übrigens: Diese Aktie kann man bei SMARTBROKER+ für 0 Euro handeln!*Kostenlose Depotführung, 29 deutsche und internationale Börsenplätze, unschlagbar günstig - und das alles in einer brandneuen App. Jetzt zu S+ wechseln!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.