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     541  0 Kommentare EZB: Zinssenkungen durch die Hintertür?

    Eigentlich stand „nur“ ein sogenanntes nicht-geldpolitisches Treffen der Notenbank auf dem Terminkalender. Doch die Europäische Zentralbank (EZB) hat gestern verkündet, dass sie eine leichte Absenkung des ...

    Für Sie zusammengefasst
    • EZB plant Zinssenkungen
    • Maßnahme zur Anreizschaffung für Banken
    • Reaktion auf schrumpfende EZB-Bilanz

    EZB: Zinssenkungen durch die Hintertür?
    von Sven Weisenhaus

    Eigentlich stand „nur“ ein sogenanntes nicht-geldpolitisches Treffen der Notenbank auf dem Terminkalender. Doch die Europäische Zentralbank (EZB) hat gestern verkündet, dass sie eine leichte Absenkung des Hauptrefinanzierungssatzes plant, um die Differenz zum Einlagensatz von aktuell 0,50 Prozentpunkten auf künftig 0,15 Prozentpunkte zu verringern. Auch der Spitzenrefinanzierungssatz für Über-Nacht-Kredite soll gesenkt werden, so dass die Zinsdifferenz zum Hauptrefinanzierungssatz künftig weiterhin 0,25 Prozentpunkte beträgt. Aktuell liegt der Einlagensatz bei 4,0 %, der Hauptrefinanzierungssatz bei 4,5 % und der Spitzenrefinanzierungssatz bei 4,75 %.

    Als Grund für diese Maßnahme gab die EZB an, dass die engere Zinsdifferenz mehr Anreize für Geschäftsbanken zur Teilnahme an den wöchentlichen Kreditgeschäften geschaffen werden soll. Denn der Hauptrefinanzierungssatz für die wöchentlichen Kreditgeschäfte soll künftig wieder eine wichtigere Rolle bei der Versorgung der Banken mit Liquidität spielen.

    Die Wirkung der veränderten Geldpolitik

    In den Jahren der ultralockeren Geldpolitik hatte der Einlagensatz, den Banken erhalten, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder parken, den Hauptrefinanzierungssatz als Leitzins für die Finanzmärkte abgelöst. Denn das Bankensystem ist immer noch mit einer hohen Überschussliquidität ausgestattet. Und daher wurden die wöchentlichen Kreditgeschäfte von Finanzinstituten nur wenig genutzt. Die Überschussliquidität dürfte in den kommenden Jahren aber durch die aktuelle Geldpolitik abnehmen.

    Ergebnis einer monatelangen Überprüfung

    Die Anpassung des „Werkzeugkastens“ der EZB ist das Ergebnis einer Überprüfung, die im Dezember 2022 angekündigt wurde. Damals wurde eine Verkürzung der Notenbankbilanz in die Wege geleitet, die durch die jahrelange ultralockere Geldpolitik auf mehrere Billionen Euro angeschwollen war. Da inzwischen auslaufende Anleihen nicht mehr reinvestiert werden, schrumpft die Bilanz, was dem Markt langsam, aber kontinuierlich Liquidität entzieht.

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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
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