"Düstere Geschäftsaussichten"
Bayer: Downgrade von Fitch! Aktie nahe 20-Jahrestief
Die Bonitätsbewertungsagentur Fitch hat aufgrund düsterer Geschäftsaussichten und der Gefahr von Schadensersatzzahlungen die Kreditwürdigkeit von Bayer herabgestuft.
- Fitch stuft Bayer herab auf "BBB" wegen düsterer Geschäftsaussichten.
- Gründe: schwächere Prognose, hohe Schuldenlast, Rechtskosten.
- Bayer erwägt "Texas Two-Step" für Glyphosatklagen in den USA.
Fitch gab am Donnerstag in Madrid bekannt, dass das Langzeit-Rating des Unternehmens von "BBB+" auf "BBB" reduziert wurde, mit einem nunmehr "stabilen" anstatt eines "negativen" Ausblicks.
Als Begründung für die Herabstufung nannte Fitch eine schwächere Prognose für das Geschäftsjahr des Konzerns. Zusätzlich zu dieser Prognose tragen die weiterhin hohe Schuldenlast, der anstehende Konzernumbau sowie die Ungewissheit hinsichtlich zusätzlicher Rechtskosten zur niedrigeren Bonitätseinstufung bei.
Fitch erklärte, dass diese Entscheidung auch ihre Einschätzung der eingeschränkten strategischen und finanziellen Beweglichkeit des Pharmakonzerns im Zuge seines Restrukturierungsplans von 2024 bis 2026 reflektiert. Es wurde hervorgehoben, dass dieser Umbau mit Risiken bei der Durchführung behaftet ist.
Besondere Herausforderungen für Bayer stellen in den USA die fortlaufenden Schadenersatzforderungen im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Glyphosat und der Chemikalie PCB dar.
Fitchs Prognose für Bayer bleibt stabil, was darauf hindeutet, dass das Unternehmen voraussichtlich in der Lage sein wird, die mit seinem Rating verbundenen Risiken im Zuge der strategischen Neuausrichtung erfolgreich zu navigieren.
Rechtsmanöver
Wie diese Woche außerdem bekannt wurde, zieht Bayer in den USA gemäß Insiderinformationen die Erwägung eines kontroversen rechtlichen Schritts in Betracht, bekannt als "Texas Two-Step", um eine Lösung für die zahlreichen noch offenen Glyphosatklagen zu finden. Dies berichtete Bloomberg unter Berufung auf Quellen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Durch diese Strategie, die momentan mit Rechtsanwälten und Beratern diskutiert wird, soll ein Vergleich in den ausstehenden Fällen bezüglich der behaupteten Krebsgefahren durch glyphosathaltige Unkrautvernichter erzielt werden.
Lesen Sie auch
Die besagte Strategie nutzt eine Besonderheit des texanischen Firmenrechts, die es ermöglicht, Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in separate Einheiten aufzuteilen. Die Einheit mit den Schulden könnte daraufhin in die Insolvenz geschickt werden, um so Vergleichsverhandlungen mit den Klägern zu erzwingen, die einer außergerichtlichen Einigung widerstehen. Diese Methode ist jedoch bei großen US-Unternehmen bereits auf gerichtlichen Widerstand gestoßen.
Die Bayer-Aktie notiert aufgrund der nicht enden wollenden schlechten Nachrichten weiterhin auf einem Niveau, das es seit 2005 nicht mehr gab. Allein seit Jahresbeginn summiert sich das Minus auf über 23 Prozent.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.
Die Bayer Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,73 % und einem Kurs von 25,78EUR auf Tradegate (15. März 2024, 10:09 Uhr) gehandelt.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors