US-Leitzinsen unverändert

Fed plant drei Zinssenkungen in 2024: Pause verlängert

Die US-Notenbank Federal Reserve signalisiert, trotz eines jüngsten Anstiegs der Inflation, den Plan für drei Zinssenkungen in diesem Jahr fortzusetzen, revidiert jedoch ihre Prognosen für 2025 nach unten. In einer einstimmigen Entscheidung hielten die Beamten den Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent – dem höchsten Stand seit 2001 – zum fünften Mal in Folge konstant.

Bevor die Zinsen gesenkt werden, warten Jerome Powell und seine Kollegen weiterhin darauf, dass sich die Inflation deutlich und nachhaltig in Richtung des 2-Prozent-Ziels bewegt. "Wir machen weiterhin gute Fortschritte bei der Senkung der Inflation", sagte Powell. Dennoch werde man mit Blick auf Zinssenkungen "von Treffen zu Treffen" sehen, erklärte Powell in seiner Pressekonferenz im Anschluss an die Entscheidung. "Wir wollen vorsichtig sein."

Zinssenkung im Juni mit 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit

Für das US-Wirtschaftswachstum rechnet die Fed mit einem Plus von 2,1 Prozent in diesem Jahr, deutlich mehr als die 1,4 Prozent, die noch im Januar prognostiziert wurden. Marktteilnehmer gehen zunehmend davon aus, dass die Fed im Juni mit den Zinssenkungen beginnen wird. Laut dem FedWatch-Tool von CME rechnen 70 Prozent der Marktteilnehmer mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im Juni.

Thomas Altmann von QC Partners sieht in den Erwartungen der Fed-Mitglieder, den sogenannten Dot Plots jedoch spannende Verschiebungen. "Im Dezember haben noch fünf Mitglieder mit 4-6 Zinssenkungen im Jahr 2024 gerechnet, jetzt ist davon nur noch einer übrig", so Altmann. "Allerdings haben diese Anpassungen den Median aller Zinsprognosen nicht verändert. Und so liegt der Fed-Konsens noch immer bei drei Senkungen in diesem Jahr. Und das ist das, was für die Börsianer aktuell zählt. Denn damit wird das bestätigt, was die Märkte zuletzt schon eingepreist haben."

Tech-Index Nasdaq 100 deutlich im Plus

Die Federal Reserve stellt fest, dass die Risiken, ihre Beschäftigungs- und Inflationsziele zu erreichen, sich zunehmend ausgleichen. Der S&P 500 legte als Reaktion auf die Fed-Entscheidung leicht zu und notiert am Mittwochabend rund 0,3 Prozent im Plus. Der Nasdaq 100 legte sogar knapp 1 Prozent zu. Die Renditen von US-Staatsanleihen und der Bloomberg-Dollar-Index fielen unterdessen.

Die Notenbank bestätigte auch ihre Absicht, die Bilanz um bis zu 95 Milliarden Dollar pro Monat zu reduzieren. Einige Beamte, darunter die Präsidentin der Federal Reserve Bank von Dallas, Lorie Logan, sprachen sich für eine Verlangsamung des Tempos aus, mit dem die Fed ihr Portfolio von Vermögenswerten verkleinert.

Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion

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