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     477  0 Kommentare 2024 sollte ein silbernes Jahr werden

    Während Gold im vergangenen Jahr ein Rekordhoch erreichte liegt Silber rund 50 Prozent unter seinem Höchststand von 2011. Zu Unrecht, denn die Nachfrage nach Silber dürfte weiter steigen.

    Aktien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien hatten im vergangenen Jahr einen schweren Stand. Steigende Zinsen und damit teurere Finanzierungen ließen viele Projekte scheitern. Dabei wird oft vergessen, dass auch Silber ein großer Profiteur der Energiewende ist. Aufgrund seiner besonderen physikalischen Eigenschaften ist das Edelmetall ein unverzichtbarer Rohstoff für die Photovoltaikindustrie. Bereits heute ist die Solarbranche mit einem Anteil von rund 15 Prozent des in Minen geförderten Silbers einer der wichtigsten Nachfrager. Da der Ausbau der Photovoltaik in den nächsten Jahren weltweit weiter zunehmen soll und von der Politik massiv gefördert wird, dürfte die Nachfrage gut unterstützt bleiben.

    Angebot und Nachfrage pro Silber

    Gleichzeitig trifft die sich abzeichnende steigende Nachfrage auf ein begrenztes und wenig flexibles Angebot. So ist die Gewinnspanne bei Silber vergleichsweise gering. Die Minen haben daher kaum Anreize, ihre Produktion zu steigern, zumal die Genehmigungsverfahren in einigen Regionen immer schwieriger werden. „Der globale Silbermarkt weist bereits seit Jahren ein Defizit auf. Daran dürfte sich auch in naher Zukunft wenig ändern“, so Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.

    Wer vor diesem Hintergrund die Entwicklung des Silberpreises betrachtet, wird überrascht sein. Nach Daten von Lynx-Broker dümpelt Silber nun seit rund vier Jahren in einer Bandbreite von rund 18 bis 30 Dollar. Damit hat Silber in den Augen der Investoren stark an Glanz verloren und es kam zu erheblichen Abflüssen aus den ETFs. Auch die Aktien vieler Silberunternehmen wie Silvercorp Metals, Pan American Silver und First Majestic Silver gerieten immer wieder unter Druck, wobei auch hausgemachte Probleme wie missglückte Übernahmen zusätzlich belasteten.

    2024 könnte sich das Blatt wenden

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    Dass der Silberpreis bisher kaum von der Knappheit profitiert hat, liegt vor allem an Faktoren, die 2024 neue Fantasie bieten. So dürften die Notenbanken umschwenken und vielleicht schon im Frühjahr mit ersten Zinssenkungen starten. Im Gegenzug sollten sich auch die Finanzierungsmöglichkeiten für viele Projekte aus dem Bereich der erneuerbaren Energien wieder rechnen. „Silber könnte zudem von sinkenden Renditen am Anleihemarkt profitieren sowie über den Währungsmarkt von einem schwächeren US-Dollar. Ähnlich wie der große Bruder Gold wird Silber in Dollar abgerechnet. Verliert der Dollar an Wert, wird Silber für Investoren aus dem Nicht-Dollar-Raum attraktiver und umgekehrt“, rechnet RoboMarkets-Experte Molnar vor.

    Da Silber im Gegensatz zu Gold viel stärker in den Wirtschaftskreislauf eingebunden ist, reagiert der Silberpreis auch sensibler auf die Weltkonjunktur. Inzwischen sind die Rezessionsängste vor allem in den USA zurückgegangen. China ist zwar angeschlagen, aber auch hier greift die Regierung mit großen Hilfspaketen ein. Auch Japan befindet sich im Aufwind, wie die Rally des Nikkei zeigt.

    Silber könnte also positiv überraschen und gegenüber Gold Stärke zeigen, wenn die Konjunktur mitspielt. Gold liegt derzeit bei rund 2.050 Dollar, Silber bei gut 23 Dollar. „Umgerechnet kostet eine Unze Gold also 88 Unzen Silber. Zuletzt erreichte das Verhältnis sogar den höchsten Stand seit Sommer 2022“, so Franz-Georg Wenner vom Portal IndexRadar. Silber erscheint damit im Vergleich zu Gold günstig und bietet Aufholpotenzial. Noch stärker als das Edelmetall könnten die Aktien der Silberproduzenten zulegen. Um hier das Einzelwertrisiko zu reduzieren, bietet sich der Einstieg in mehrere Minenunternehmen an. So enthält der Best of Silver Miners-Index (WKN: DA0AB0) knapp ein Dutzend Unternehmen, mit dem Anleger breit aufgestellt sind.



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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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