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    Außer Rand und Band  59921  0 Kommentare Cannabis-Aktien: Strohfeuer oder langfristige Trendwende?

    Der ein oder andere Anleger mag sich an die „guten alten Zeiten“ erinnert fühlen, als zweistellige Kursgewinne an der Tagesordnung waren. In den vergangenen Tagen sprangen Cannabis-Aktien wie Phönix aus der Asche.

    Für Sie zusammengefasst
    • Cannabis-Aktien erleben Kursrally
    • US-Vizepräsidentin fordert Überprüfung der Cannabis-Einstufung
    • Deutsche Billigung des Cannabisgesetzes sorgt für Euphorie

    Cannabis-Aktien verzeichneten in den letzten Handelstagen kräftige Kursgewinne. Der ein oder andere Anleger mag sich an die „guten alten Zeiten“ erinnert fühlen, als zweistellige Kursgewinne an der Tagesordnung waren. Doch diese Zeiten sind lange her und getreu dem Sprichwort: „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.“ sollte man die aktuelle Situation zwar genau beobachten und analysieren, aber im Hinblick auf eine mögliche Trendwende eben noch nicht überbewerten.

    Kursrally – Das sind die Gründe.

    Der Markt „feiert“ aktuell zwei Ereignisse. Vor einigen Tagen sorgten Äußerungen der US-Vizepräsidentin Harris für einigermaßen Aufsehen. Harris forderte die Drug Enforcement Administration (DEA) noch einmal auf, die Einstufung von Cannabis zu überprüfen. Bislang wird Cannabis in Schedule I zusammen mit Heroin und LSD geführt. Ob dem Vorstoß der US-Vizepräsidentin im Hinblick auf die anstehende US-Präsidentenwahl auch ein politisches Kalkül zugrunde liegt oder nicht, sei erst einmal dahingestellt. Die Äußerungen „weckten“ die Cannabis-Aktien jedenfalls auf.

    Das andere Ereignis, das gegenwärtig die Euphorie im Sektor hochkochen lässt, ist die Billigung des Cannabisgesetzes im deutschen Bundesrat am Freitag, den 22. März.

    Man könnte meinen, dass der Cannabis-Sektor endlich einmal für positive Schlagzeilen sorgt und man könnte an dieser Stelle die Betrachtung abschließen und sich zurücklehnen. Doch dies könnte gefährlich werden.

    Ein Blick in die Vergangenheit

    Der eine oder andere Leser kann sich vielleicht noch an das Jahr 2018 erinnern. Der Euphorie im Cannabis-Sektor schien keine Grenzen gesetzt zu sein. In Kanada zeichnete sich die weitreichende Legalisierung von Cannabis ab. Im Oktober 2018 war es dann soweit. Für viele schien damals auch in den USA eine Legalisierung auf Bundesebene nur eine Frage der Zeit zu sein. Dies ist bekanntlich bis heute nicht geschehen.

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    Ab 2018 drängten dann auch noch die ersten finanzstarken Unternehmen in den Sektor. An dieser Stelle sei nur an den Einstieg von Constellation Brands bei Canopy Growth erinnert. Der US-amerikanische Getränkekonzern pumpte damals knapp 4 Mrd. US-Dollar in das Cannabis-Unternehmen. Wie gesagt, im Jahr 2018 waren der Euphorie und den Aktienkursen keine Grenzen gesetzt.

    Was folgte, ist hinlänglich bekannt. Die Hoffnungen erfüllten sich nicht. Zahlreiche Unternehmen, die sich damals noch am und im Markt tummelten, sind heute verschwunden, im besten Fall wurden sie von anderen übernommen. Andere siechten hingegen dahin. Eindrucksvoll ist auch der obere Chart von Canopy Growth. Dieser zeigt die Kursentwicklung  seit dem März 2018 in US-Dollar.

    Selbst Canopy Growth, dessen Ausgangsposition mit Constellation Brands als finanzstarken Partner „eigentlich“ exzellent war, vermochte es bislang nicht, ein tragfähiges Geschäftsmodell am Markt zu etablieren. Die Veröffentlichung der Quartalsberichte mündete in den letzten Jahren nicht selten in einem Kursdebakel. Im Ergebnis hatte Canopy Growth – wie der gesamte Sektor auch – mit einem massiven Vertrauensverlust zu kämpfen. Die Enttäuschung brach sich in einem fulminanten Abverkauf Bahn. Die zentrale Frage lautet daher – Kann der Sektor und die dazugehörigen die Unternehmen das Vertrauen zurückgewinnen?

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    Das ist noch keine Trendwende.

    Dass sich der Cannabis-Sektor gern einmal von Euphorie anstecken lässt und dabei auch über das Ziel hinausschießt, ist hinlänglich bekannt. Die aktuelle Zwischenrally ist ein Lebenszeichen, mehr aber auch noch nicht. Um eine Trendwende zu vollziehen und auch mittel- bis langfristig agierende Investoren wieder zurückzugewinnen, müssen die Unternehmen nun ihre Hausaufgaben machen und eben das verlorengegangene Vertrauen zurückgewinnen. Wie gut die Unternehmen diese Hausaufgaben machen werden, lässt sich dann wiederum am ehesten an den nächsten Quartalsberichten ablesen. Erst, wenn diese - auch in der Breite - überzeugen können, rückt die Trendwende näher. Denn auch hier gilt: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.

    Autor: Marcel Torney, freier Redakteur, Rohstoffexperte

     

    Die Canopy Growth Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +64,95 % und einem Kurs von 6,87EUR auf Tradegate (22. März 2024, 22:26 Uhr) gehandelt.




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