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    Nutri-Score beeinflusst Kaufverhalten / ISM-Studien  149  0 Kommentare Konsumenten wählen gesündere Produkte - aber Gefahr von Nutritional Greenwashing - Seite 2


    Bevölkerung in ihren Ernährungsgewohnheiten deutlich zu beeinflussen, und
    externe Studien belegen, dass er dies auch wesentlich besser vermag als
    vergleichbare Front-of-Package-Label - die vereinfachte Nährwertkennzeichnung
    auf der Vorderseite verpackter Lebensmittel", resümiert Perret.

    Hebt der Nutri-Score wirklich gesunde Lebensmittel hervor?

    In einer weiteren Interviewstudie mit 23 Experten aus der Lebensmittelindustrie
    und Konsumenten aus unterschiedlichen Generationen wird die tatsächliche
    Relevanz des Nutri-Score als Kennzeichnung gesunder Lebensmittel hinterfragt.
    Gerade Industrieexperten sprechen dem Nutri-Score zwar eine Signalwirkung zu,
    betonen allerdings ganz deutlich die Breite der Optionen, die sich Unternehmen
    bieten, um darauf Einfluss zu nehmen und ein gutes Rating zu erzielen. So könnte
    daraus eine Art Nutritional Greenwashing werden.

    Nicht jedes mit einem guten Nutri-Score ausgezeichnete Produkt ist also auch
    automatisch gesund. Ein genauer Blick auf die Inhaltsstoffe lohnt. Umgekehrt ist
    nicht jedes Produkt mit einem mittleren Nutri-Score automatisch schlecht.

    Nutri-Score - eine Option für die Ernährungspolitik in Zentralamerika?

    In Westeuropa ist die Kennzeichnung von Lebensmitteln durch den Nutri-Score,
    ausgehend von Frankreich, bereits etabliert. Aber wie sieht es auf dem
    amerikanischen Kontinent aus, zumal hier wesentlich mehr Menschen unter
    Fettleibigkeit leiden als in Europa? In Belize zum Beispiel ist bald jeder
    Dritte fettleibig, laut Angaben der Regierung aus dem Jahr 2023.

    Das nahmen die Forscher der ISM als Basis für eine weitere qualitative Studie
    über die Akzeptanz des Nutri-Scores in Belize - aufbauend auf der Studie mit
    deutschen Teilnehmern. Gerade die Größe dieses kleinen Staates erlaubt es,
    bereits mit kleinen Stichproben einen breiteren Teil der Bevölkerung abzubilden.
    Es wurden elf Interviews mit Teilnehmern aus verschiedenen Berufsgruppen
    geführt, die zeigten, dass ein allgemeines Interesse an gesunder Ernährung
    vorhanden ist. So gaben zehn von elf Befragten an, dass gesunde Ernährung eine
    wichtige Rolle in ihrem Leben spiele, ungesunde Lebensmittel aber oft einfacher
    zugänglich seien. Ein gesunder Lebensstil mit Sport und gesunder Ernährung ist
    den meisten nach eigenen Angaben zwar wichtig, bei der Auswahl von Lebensmitteln
    entscheiden die Befragten dann aber nach Verfallsdatum und Preis.

    Die schnell erfassbare Farbgestaltung auf dem Label Nutri-Score könnte helfen,
    gesundheitliche Aspekte der Lebensmittel besser zu erkennen und diese zu kaufen.
    Finanzielle Nöte stehen der Wahl des gesünderen Lebensmittels allerdings - mit
    oder ohne Label - entgegen. Aktuell wird diese Studie auf größere Länder in
    Lateinamerika, wie Mexiko und Kolumbien, ausgeweitet.

    Zudem haben die Befragten nur ein mittleres Maß an Vertrauen in das Label, da
    das Etikett die Lebensmittel gesünder aussehen lassen könnte, als sie
    tatsächlich sind. Daher wäre es wichtig, dass die Verbraucher den
    Nährstoffgehalt der Verpackung selbst überprüfen, anstatt einem Etikett blind zu
    vertrauen.

    Kennzeichnung der Lebensmittel also überflüssig?

    Studienleiter Prof. Dr. Jens Kai Perret widerspricht und betont: "Die Studie in
    Belize verdeutlicht ein Problem, das auch in Deutschland und Westeuropa
    vorherrscht: Ein großer Teil der Bevölkerung ist der Meinung, dass er über
    genügend Wissen über gesunde Ernährung verfügt und daher kein Siegel benötigt,
    um seine Essgewohnheiten zu steuern. Entwicklungen in den Ernährungsgewohnheiten
    widersprechen dieser Wahrnehmung allerdings deutlich."

    Pressekontakt:

    Dr. Karla Sponar
    Head of Communications
    ISM International School of Management GmbH - Gemeinnützige
    Gesellschaft
    Otto-Hahn-Straße 19
    D-44227 Dortmund
    Fon: +49 221.27 09 95-56
    mailto:presse@ism.de
    mailto:maxie.strate@ism.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/70776/5752767
    OTS: International School of Management (ISM)
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