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     385  0 Kommentare Absicherungsstrategien für das Portfolio bei weltpolitischem Paradigmenwechsel

    Wie stabilisiere ich mein Portfolio angesichts des sich abzeichnenden weltpolitischen Paradigmenwechsels?

    Ein Paradigmenwechsel steht an: die Welt steht vor so tiefgreifenden geopolitischen Veränderungen wie seit über 100 Jahren nicht mehr. 
    Mit dem Ersten Weltkrieg endete die europäische Dominanz, die Macht verschob sich in Richtung Amerika, das spät in den Krieg eintrat und entscheidend zum Sieg der Alliierten beitrug. Diese Machtverschiebung wurde durch den erneuten Sieg der Alliierten über Deutschland im Zweiten Weltkrieg weiter verstärkt, und nach dem Untergang der Sowjetunion schien es kurzzeitig, als ob Amerika in einer unipolaren Welt (dauerhaft) der unangefochtene Hegemon sein würde. 
    Dieses Bild bekommt derzeit jedoch starke Risse, nicht zuletzt wieder einmal ausgelöst durch Kriege – am Rande Europas und im Mittleren Osten. Sie offenbaren zum einen die militärischen Schwächen der Amerikaner und zum anderen ihre prekäre Finanzsituation: hohe und stark steigende Staatsschulden, die zu einem guten Teil vom Ausland finanziert wurden. Hinzu kommt eine große politische Unsicherheit vor der amerikanischen Präsidentschaftswahl im November. 
    Auf der anderen Seite wird sich der Aufstieg der BRICS Staaten (‚globaler Süden‘, ‚Seidenstraße‘) – als Gegengewicht zur ‚westlichen‘ G7 – voraussichtlich fortsetzen und die ökonomischen Machtverhältnisse deutlich verändern.

    Dieser Umbruch wird erhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben, und darum geht es im Nachfolgenden: wie sollte ein Portfolio strukturiert sein, wie sichert man sich gegen Risiken ab?

    Struktur:
    In Anbetracht der Inflationsgefahren, der steigenden Staatsverschuldung und der Gefahr weiter steigender Zinsen sollten Anleihen deutlich untergewichtet werden.
    Aktien als Sachwerte – am besten umgesetzt im Rahmen einer passiven ETF-Strategie - bieten einen Inflationsschutz (ebenso wie nicht-liquide Sachwerte wie Immobilien oder exotischere Bereiche wie Oldtimer und Kunst).
    Bei den Aktien sollte man Europa kurz- bis mittelfristig untergewichten und den Anteil der BRICS-Werte sukzessive erhöhen.
    Gold und Silber als ‚Krisenmetalle‘ und Inflationsschutz sollten deutlich übergewichtet werden (physisch oder über Zertifikate oder Goldminenwerte).
    Sinnvoll erscheinen auch Investments im Rohstoffbereich zum Beispiel über Fonds, die in Rohstoffaktien investieren, mit wechselndem Schwerpunkt auf unterschiedliche Rohstoffsegmente (z.B. Edelmetalle, Öl, Kupfer).

    Portfolio-Absicherung:
    Die oberste Regel war schon immer: ‚so breit diversifizieren wie möglich‘ (oder auch klassisch ausgedrückt „nicht alle Eier in einen Korb“), das heißt Risikostreuung durch die Aufteilung auf verschiedene Werte und verschiedene Anlageklassen, die möglichst gering oder sogar negativ miteinander korreliert sind.
    Absicherungsmöglichkeiten über Termingeschäfte – Terminkontrakte und Optionen – sind in der Regel nur für professionelle Anleger geeignet.
    Stillhalterstrategien – das ‚Schreiben‘ von Call-Optionen gegen Aktienpositionen – reduzieren das Risiko im Rahmen der vereinnahmten Optionsprämien. Diese Strategie ‚rechnet sich‘ aber nur bei größeren Portfolios, da ansonsten die Abwicklungskosten zu hoch sind.
    Eine sinnvolle Stabilisierung für das Portfolio gibt es zwischenzeitlich auch in Form von Investmentfonds oder Strategien, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bei fallenden Märkten Geld verdienen können; als Beispiele können hierzu genannt werden ‚Aquantum‘, ‚Absolute-Volatility‘, ‚Assenagon‘ oder auch die ‚Quantmade‘-Managed-Account-Strategie.

    Autor: Markus Ross

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    Diplom-Volkswirt Markus Ross ist seit 1982 im Bereich Finanzen, Börsenhandel und Vermögensverwaltung tätig.
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