checkAd

    Bio-Gate / IPO  1398  0 Kommentare Keine „Vermeidung von Wachstum“!

    Noch bis zum 4. April können Interessierte die Aktien von Bio-Gate in einer Preisspanne von 19 bis 21 Euro zeichnen. Einen Tag später soll die Erstnotiz im Entry Standard erfolgen. Die vorbörslichen Kurstaxen, die momentan mindestens rund 50 % über der Zeichnungsspanne liegen, lassen auf überschwängliche Vorfreude schließen. Dies um so mehr, da bewusst oder unbewusst Parallelen zu Neosino gezogen werden können. Und da wollen offenbar Viele nicht zum zweiten Mal leer ausgehen.

    Börsengang

    Begleitet wird der Börsengang von Equinet Securities und der comdirect bank. Dabei werden 0,788 Mio. Aktien emittiert, wovon zwei Drittel aus einer Kapitalerhöhung stammen und ein Drittel u.a. von der Fraunhofer Gesellschaft. Die 0,1 Mio. Aktien im Rahmen der Mehrzuteilungsoption, von deren Ausübung man ausgehen darf, resultieren ebenfalls aus einer Kapitalerhöhung.

    Business

    Die Nürnberger haben, dem Namen zum Trotz, nichts mit Biotechnologie zu tun. Dafür aber mit dem derzeit an der Börse noch zugkräftigeren Thema Nanotechnologie. Bio-Gate setzt mikro- oder nanozerkleinerte Silberteilchen ein, um die Ausbreitung von Bakterien zu verhindern, kurz gesagt: die Vermeidung des Wachstums von Pilzen und Krankheitserregern generell.

    Zahlen

    Starkes Wachstum dagegen hat sich das Unternehmen bei den Geschäftszahlen auf die Fahnen geschrieben. Im letzten Jahr erzielte die 20 Personen starke Mannschaft eine Gesamtleistung (Innen- und Außenumsätze zusammen) von ca. 3 Mio. Euro, wobei sich ein Nettoergebnis von 0,16 Mio. Euro ergab.

    Positiv zu erwähnen ist, dass die vor sechs Jahren gegründete Bio-Gate demnach bereits profitabel wirtschaftet, wenngleich auch zunächst auf niedrigem Niveau. Der Emissionserlös von brutto ca. 18,5 Mio. Euro soll das weitere Wachstum fördern, z.B. indem neue Anwendungsgebiete außerhalb der Medizintechnik, namentlich in der Kosmetikindustrie, Farben und Lacke, Chirurgie u.v.a.m. erschlossen werden.

    Die Planungen von Bio-Gate sind ambitioniert. Von niedriger Basis ausgehend, soll der Umsatz im laufenden Jahr zunächst 5 Mio. Euro erreichen und in den Folgejahren ähnlich hohe Wachstumsraten aufweisen. Gleichzeitig soll die Gewinnmarge von aktuell 5,7 % verdoppelt werden, auf mittlere und längere Sicht sogar auf 20 % fast vervierfacht. Dies ist einerseits ambitioniert, andererseits aber auch nicht unrealistisch, da sich Skaleneffekte ab einer gewissen kritischen Größe automatisch ergeben. Vielleicht unterschätzt Bio-Gate aber die Marketing-Kosten ein wenig.

    „Bewertung“

    Bei einem Emissionspreis von 21 Euro ergibt sich eine stattliche Marktkapitalisierung von knapp 62 Mio. Euro, die aber bei Kursen von über 30 Euro bereits an der Marke von 100 Mio. Euro knabbert. Eine „Bewertung“ fällt folglich schwer. Unser errechnetes 2007er KGV von 72 ist wenig aussagekräftig.

    Fazit

    Ein Vergleich mit Neosino drängt sich auf. Anleger, die Neosino steigen und steigen sahen, werden auf den Nano-Appeal nur zu gern anspringen. Wenn wir zum Zeichnen raten, dann einzig deshalb, weil Kursgewinne – zumindest ausgehend vom Emissionspreis – kurzfristig vorprogrammiert sind. Ob man an der Börse kaufen sollte, um auf den Zug aufzuspringen, bleibt eine Frage, die sich nur höchst spekulativ und kurzfristig agierende Marktteilnehmer stellen sollten.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 619 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
    Bio-Gate / IPO Keine „Vermeidung von Wachstum“! Noch bis zum 4. April können Interessierte die Aktien von Bio-Gate in einer Preisspanne von 19 bis 21 Euro zeichnen. Einen Tag später soll die Erstnotiz im Entry Standard erfolgen. Die vorbörslichen Kurstaxen, die momentan mindestens rund 50 % …

    Disclaimer