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     1240  0 Kommentare Aktien – Spannung vor dem Labour Day - Seite 2



    Werfen wir einen Blick auf die neuesten Makrodaten und Nachrichten: Die Fed hatte in ihrem Protokoll der jüngsten FOMC-Sitzung (siehe meinen Artikel vom 30. Aug) ein vergleichsweise düsteres Bild der Entwicklung der US-Konjunktur gezeichnet. Man erwartet, dass die Wirtschaft in den kommenden sechs Quartalen langsamer wachse als es ihrem Potenzial entspricht.

    Die Quittung in der Zinsstruktur kam prompt: Am kurzen Ende sackte sie ein, die zehn- und die dreißig-jährigen Renditen gaben aber im gleichen Ausmaß nach. Damit bleibt die seit Mitte August partiell inverse Zinsstruktur erhalten. Eine Aufwärtsreaktion bei den beiden langen Renditen ist zwar überfällig, aber sie sollte aktuell nicht allzu weit tragen. Damit dürfte die Zinsstruktur auch im größeren Zeitrahmen problematisch bleiben - und damit anzeigen, dass die nachlassende Wirtschaftsdynamik keine Eintagsfliege ist.

    Auch die jüngsten Makrodaten liefern weitere Puzzelsteinchen für ein konsistentes Bild einer Wirtschaft mit nachlassender Dynamik. Die Frage, ob harte oder weiche Landung, ist am aktuellen Punkt weiter sperrangelweit offen. Damit ist (noch) nicht die Situation erreicht, dass alles Negative bekannt und vor allem eingepreist ist. Mithin keine Konstellation für eine nachhaltigere „wall of worry“-Situation.

    Was die heutigen Makrodaten angeht, so geht es einmal mehr um die Entwicklung des Arbeitsmarktes. Die Erwartung hinsichtlich der Zahl der offenen Stellen ist nicht besonders hoch angesetzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie (nahezu) erreicht wird, ist hoch. Wahrscheinlich ist das Ergebnis auch gleichgültig – fällt es schlecht aus, treibt die Zinssenkungsphantasie neue Blüten, ein unerwartet gutes Ergebnis nährt die Wachstumshoffnung. In beiden Fällen dürften die Aktienkurse profitieren.

    Hier kann der Bogen zurück geschlagen werden zur Analyse des VIX: Ein Fehlausbruch der Aktienkurse erscheint als die wahrscheinlichste Variante. Übergeordnet sollte er das Szenario einer Topp-Bildung komplettieren. Der „Labour Day“ am kommenden Montag dürfte einmal mehr seinem Ruf als Tag gerecht werden, um den herum die Akteure an den Aktienmärkten umschwenken. Der Prognosechart des S&P 500 ist im offenen Bereich der Web-Seite zugänglich.

    Auch wenn die Arbeitsmarktdaten geringe Auswirkung auf die kurzfristige Orientierung der Aktienkurse haben dürften (es sei denn, sie sind „sauschlecht“) - der Dollar sollte hiervon in jedem Fall bewegt werden. Eine eher schwache Entwicklung dürfte dem Euro nutzen und getreu der Einschätzung der Fed in den jüngsten „Minutes“, ein schwacher Dollar werde über die Exporte die Wirtschaft stützen, die Aktienkurse (insbesondere der Technologie) treiben. Eine starke Zunahme der offenen Stellen hingegen sollte den Dollar befestigen und ihn womöglich vorfristig aus dem von den TimePattern noch für wenige Tage prognostizierten Seitwärtslauf unterhalb von 1,29 .kippen. So oder so: in der Perspektive wird er Dollar stärker gesehen mit Ziel von vorerst rund 1,25.

    Marktstatus, Markttrends und Prognosen unter TimePatternAnalysis.

    Kontakt: info@timepatternanalysis.de

    Mehr zur TimePatternAnalysis im neuen Buch "Die Investmentstrategien der Profis"; herausgegeben von H. Aschoff, erschienen im FinanzBuch Verlag.
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    Klaus Singer
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    Aktien – Spannung vor dem Labour Day - Seite 2 Dow und S&P 500 haben in den vergangenen zwei Wochen Wasser getreten. Der NDX hat zumindest eine leichte Aufwärtstendenz erkennen lassen, was sich z.B. auch für DAX & Co sagen lässt. Insgesamt haben sich die Aktienmärkte in eine spannende, je …