Wie soll das nur gehen ???
Was die Notenbank kann – und was nicht!
Die Notenbanken werden es schon machen! Überall liest und hört man jetzt: Die Notenbanken werden es schon machen! Doch wie soll das nur gehen? Wie sollen Notenbanken eine strukturelle Krise beheben? Notenbanken können Liquiditätsengpässe beheben, das ist richtig. Das tun sie auch. Doch es wäre ein Irrtum, zu glauben, dass man mit Liquidität eine Krise beheben kann. Krisen lassen sich nur an der Wurzel auskurieren. Mit Liquidität Krisen heilen zu wollen, wäre, als würde man versuchen, ein Geschwür mit Alkohol zu beseitigen. Kurzfristig hilft Alkohol über Schmerzen hinweg, doch mittel- bis langfristig muss dann der Mensch oder das Marktsegment real die Dinge wieder ins Lot bringen.
Was kann die Notenbank tun? Sie kann marktfähige Papiere guter Bonität in ihr Portfolio nehmen und dafür Geld herausgeben. Das hat für die Einlieferer den Effekt, dass notleidende Papiere nicht auf den Markt geworfen werden müssen, um sich zu finanzieren. Doch die Notenbank nimmt nur gute Papiere. Und das auch nur auf Zeit. Das Problem bleibt damit virulent. Die Notenbank kann der Finanzwirtschaft nur zusätzliche Zeit geben, mehr nicht.
Und was kann die Notenbank daher nicht? Sie kann keine notleidenden Papiere aufnehmen. Und vor allem nicht auf Dauer. Das heißt: Probleme notleidender Papiere mit schlechter Bonität müssen anderweitig gelöst werden. Das geht nur durch Abschreibung und damit Gewinnreduktionen. Die Probleme müssen ausgebucht werden – und das sind Kosten. Kosten gehen zu Lasten von Gewinnen und können zu Pleiten führen. Entweder man schafft es, sie auszuschwitzen, oder man kollabiert. Das Einzige, was Notenbanken dabei tun können, ist zusätzliche Zeit zu gewähren.
Doch an mehr zu denken, ist ein reiner Märchenglaube. Allerdings leben wir doch alle vom Glauben an Wunder und Märchen, die Kinder wie die Erwachsenen. Die Erwachsenen allerdings weitaus stärker als die Kinder. Stimmt doch – oder?